Abschied

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'Ist mir noch gar nicht aufgefallen… klar Akaashi ist nett und sieht auch nicht schlecht aus, aber mal ehrlich, die Jungs sehen eigentlich alle ganz gut aus… und Tsukki setzt noch einen oben drauf… aber Akaashi schaut mich oft an?' „Na denkst du gerade an unseren Zuspieler?“ „Schon, aber nicht so wie ihr denkt. Nein Akaashi ist es nicht. Bokuto, er und ich sind gute Freunde... sonst habe ich nichts mit den Fukurodanispielern zu tun. Nein er ist auf der Karasuno…“,  murmle ich leise und ziehe meine Beine an meinen Oberkörper. „Uhhh, na dann, dass schränkt den Personenkreis ja schon ziemlich ein. Er ist aber schon im Volleyballteam oder?“ Ich nicke daraufhin nur und spüre wie mir die Röte in die Wangen schießt. „Ohhh du bist echt süß, wenn du rot wirst. Aber na schön, wenn hätten wir den da?“ „Hmmm, also mit dem Ass und dem Grauhaarigen scheinst du ja relativ viel zu tun zu haben.“ Kopfschüttelnd verstecke ich meinen Kopf zwischen meinen Knien. Das ist sooo unangenehm… wie sie wohl reagieren wenn sie wissen, dass es Tsukki ist? Ich meine… ich find ihn echt toll, geradezu perfekt, aber anderen gegenüber wirkt er immer so arrogant und herablassend. „Ist es einer von den Zweitklässlern“ „Es ist Tsukishima oder?“, fragt mich Kiyoko und sieht mich lächelnd an, wie ich merke, als ich meinen Kopf überrascht auf sie richte. „Wüsstest du das etwa?!“, fragt Suzumeda schockiert.9, was Kiyoko nur lächelnd abwinkt. „Sagen wir so, ich hatte die Vermutung bereits länger und wie mir scheint hat sich diese bewährt, nicht?“ Mittlerweile tief rot, bringe ich nur ein Nicken hervor. „Hmmm. Aber warum er… irgendwie wirkt er so unnahbar und arrogant.“ „Ja aber so ist er gar nicht. Eigentlich ist er ganz anders… er ist ein guter Zuhörer, kann echt süß und beschützerisch sein und seinen Sarkasmus nehmen die meistens einfach zu ernst. Außerdem ist er nicht arrogant, sondern eher ein stiller Beobachter, der sinnlosen Gesprächen aus dem Weg geht. Er ist klug und einfach rund um ein toller Mensch und seine Familie ist auch echt nett. Er ist einfach perfekt… aber irgendwie keine Ahnung… manchmal kann er auch echt verletzend und ablehnend sein… “, erzähle ich und schaue bedrückt zu Boden. „Du bist sowas von eindeutig verliebt.“, höre ich Ótaki sagen, weshalb ich zu ihr hochschaue und sie mich alle schmunzelnd ansehen. „Es ist komisch, egal was er macht, irgendwie finde ich es nie wirklich schlimm… im Gegenteil ich fühle mich bei ihm verstanden und sicher… es ist einfach nur schön…“,  erkläre ich und schaue dann zu Miyanoshita, als diese fragt: „Hast du es ihm den schon gesagt?“ „Nein… Tsukki sieht mich wenn überhaupt nur als Freundin, er scheint mir nicht der Typ für sowas zu sein… außerdem habe ich manchmal das Gefühl, dass er mich von sich fernhalten will.“ „Nun ja, vielleicht macht er es ja eben weil er nicht der Typ dafür ist und das für ihn genauso ungewohnt ist, wie für dich. Er ist nicht der Typ der über Gefühle redet, viel mehr wirkt er wie jemand der mit seinen Handlungen und Aussagen eben diese von sich fernzuhalten versucht. Aber ich glaube du tust ihm gut und er dir auch.“, lächelt mich Kiyoko an und nimmt mich dann in den Arm. „Ich bin mir sicher aus euch beiden wird noch was, ihr ergänzt euch super.“, flüstert sie  und zwinkert mir dann zu ehe sie zu den anderen Managerinnen sagt: „In Ordnung, ich denke wir sollten uns so langsam mal ans aufräumen machen.“ Und das machen wir dann auch, ich eher in Gedanken versunken und schweigend, weshalb ich auch nicht die verschwörerischen Blicke der anderen Managerinnen  mitbekomme.


Bedauerlicherweise ist das Trainingscamp nun auch schon vorbei und ich sehe Kuroo und die anderen erst beim Frühlingstunier wieder… wenn wir es bis zu diesem schaffen… nachdem ich mich also schweren Herzens von den Managerinnen, mit welchen ich mich, obwohl wir vergleichsweise wenig miteinander zu tun hatten, gut angefreundet habe, von den ganzen Katern und auch die beiden Eulen ziehe ich in eine Umarmung, bei welcher ich Akaashi mitteilen, dass sie es unbedingt bis zum Frühlingstunier schaffen müssen. Als letztes umarme ich Kuroo und Kenma, wobei mir Kuroo noch ins Ohr flüstert: „Sag es ihm, ich weiß genau, dass du ihn magst und lieber er, als einer von den Chaoten.“ „Ich tue jetzt einfach mal so, als hätte ich das Letzte überhört, na ja, wir telefonieren!“ Damit steige auch ich die Treppen herunter und folge lächelnd meinem Team. Am Ende war das Trainingscamp ein voller Erfolg, ich habe neue Leute kennengelernt, bin mir über mein Gefühlschaos klargeworden und kann mit völliger Sicherheit zugeben, dass ich echt glücklich bin und es kaum besser sein könnte. Auch wenn ich zugegebenermaßen ein mulmiges Gefühl im Bauch habe, wenn ich an Tsukkis Reaktion denke, also was passieren könnte, wenn er herausfindet, wie ich über ihn denke. Im Bus setzte ich mich dann zu dem eben genannten, da sich Yamaguchi bereits auf einen Einzelplatz niedergelassen hat. „Was war das eigentlich vorhin mit dir und den anderen Managerinnen?“, fragt er mich nach einer Weile. „Ach nichts besonders… Mädchen Gespräche halt.“, versuche ich mich rauszureden weshalb er mir mit einem leichten Schmunzeln tief in die Augen sieht und bis er wieder aus dem Fenster sieht, habe ich das Gefühl in diesem Meer aus flüssigem Gold zu versinken. Er hat so schöne und faszinierende Augen. Das Schmunzeln immer noch im Gesicht, sagt er dann von mir abgewandt: „Was ist den so faszinierend an mir Prinzeschen?“ „Deine Augen“, meine ich und schaue ihn noch immer fasziniert an, da ich meinen Blick nur schwer von ihm abwenden kann. „Du bist echt niedlich.“, flüstert er mir ins Ohr und wendet sich dann entgültig von mir ab. Er sieht echt gut aus… und dieser neue Gesichtsausdruck passt zu ihm... Es ist nämlich kein typischen, schelmisches, süffisantes Tsukki Grinsen sondern, kein Ahnung, irgendwie anders halt… ich wüsste zu gerne was gerade in seinem Kopf rumgeht.

Tsukishima pov.

Kiyo ist echt süß und die letzen Tage waren auch echt schön… vermutlich hab ich mich echt in sie verguckt und na ja… irgendwie scheint sie auch nicht ganz abgeneigt zu sein…. Oder deute ich ihr Verhalten möglicherweise falsch… na ja… sie ist aufjedenfall etwas besonders und irgendwie habe ich das Gefühl für sie da sein zu müssen.

Als ich Yukikos Kopf auf meiner Schulter bemerke, werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Die meisten anderen der Spieler sind mittlerweile scheinbar eingeschlafen und auch Yukiko scheint weggedämmert zu sein… es war echt schön, als sie bei mir war und ich sie im Arm halten konnte… kurzerhand beschließe ich meinen Arm über ihren Kopf zu heben, diesen auf ihrer Schulter abzulegen und sie zu mir zu ziehen, sodass sie nun mit ihrem Kopf an meine Brust gelehnt daliegt. Was machst du nur mit mir… innerhalb von kürzester Zeit hast du meinen Charakter völlig umgekehrt…

Yukiko pov.

Als ich meine Augen wieder öffne, fällt mir auf, dass wir wohl bald an der Karasuno ankommen, weshalb ich mich aufrichte und dann Tsukkis Arm bemerke, welcher um meine Schultern liegt, während er selbst zu schlafen scheint. Um ihn nicht aufzuwecken bleibe ich leise und da ich nichts besseres zu tun habe, fische ich mein Handy aus der Tasche. Weil ich so ein unglaublich sozialveranlagter und liebenswerter Mensch bin, und weil Tsukki einfach zu friedlich aussieht, fotografiere ich ihn. Eigentlich bin ich ja schon ziemlich asozial, einfach schlafende Leute zu fotografieren… na ja aber ich mache ja nichts weiter mit den Bildern, weder verschicke ich sie noch zeige ich sie anderen… lediglich eine Erinnerung für mich… außerdem ist das Kuroos Schuld… Der hat mich und Kenma als erstes beim schlafen fotografiert…

Vor einigen Jahren haben Kenma und ich zusammen bei ihm zuhause gezockt und sind dann irgendwann wohl eingeschlafen. Da wir beide auf dem gleichen Sitzsack gesessen haben, haben wir, wie in einer Kuhle, nebeneinander darauf geschlafen und Kuroo war der Meinung uns ablichten zu müssen… joa so hat das irgendwie angefangen…

Als wir bei der Karasuno ankommen, werden auch die anderen wach und wir verabschieden uns voneinander. Zu Hause angekommen begebe ich mich direkt hoch auf mein Zimmer, bis ich auf einmal von meinem Onkel nach unten gerufen werde.

„Was ist den los?“, frage ich ihn verwirrt, woraufhin er mir nur wortlos einen Zettel reicht. Diesen nehme ich verwirrt entgegen und lese mir die, in gebrochenem japanisch, geschrieben Sätze durch.


Hallo Yukiko,
dieser Brief wird dich vermutlich ein wenig überraschen, allerdings habe ich erst vor kurzem von dem Tod deiner Mutter erfahren. Mein Beileid. Ich bin mir sicher, dass sie dich sehr geliebt hat und wo immer sie auch ist, sie auf dich aufpasst. Es tut mir leid, dass ich die letzten Jahre nicht für dich da sein konnte, aber das möchte ich nun ändern. Deshalb möchte ich auch, dass du zu mir ziehst. Es mag zwar sein, dass deinem Onkel, dem Bruder von Kaya das Sorgerecht zugeschrieben wurde, allerdings liegt dies lediglich daran, dass ich deutlich zu spät vom Ableben deiner Mutter erfahren habe. Da ich mir sicher bin, dass dies auch in deinen Interesse liegt, werde ich dich zu Beginn der Ferien in Miyagi, wo du soweit ich weiß nun leben musst, abholen und mit zu mir nehmen.

Gezeichnet: Dimitri Iwanow, dein Vater

Between cats and crows - Haikyu!! (Tsukishima FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt