Während des Singens fällt mein Blick immer wieder auf Kuroo, da dieses Lied im großen und ganzen ganz gut zu uns und unserer gemeinsamen Zeit passt. Als ich das Lied beende und der letzte Ton die Saiten meiner Gitarre verlässt, hebe ich meinen Blick und sehe in die erstaunen Gesichter der Karasunospieler. Die anderen kennen ja mein Gitarrenspiel und meinen Gesang bereits. Nur wenige Sekunden später erfüllt lauter Applaus den Raum, was mich schmunzeln und rot werden lässt… während des Singen fällt mir nie auf wie viele Leute überhaupt um mich herum sind, da ich diese meistens ausblende, aber danach ist es mir schon etwas unangenehm…
„Wow, sag mal Yukiko wo hast du das denn gelernt?“, fragt mich Suga nun erstaunt. „Habs mir selbst beigebracht, weil Kuroo und Kenma irgendwann auf die grandiose Idee kamen, mir ne Gitarre zu schenken… warum auch immer.“, erkläre ich und merke dann wie Kuroo mir einen Arm um die Schulter legt. „Na schön Leute es ist schon spät, wir sollten so langsam ins Bett. Morgen wird wieder ein langer Tag.“, damit steht Daichi auf und die Spieler der Karasuno folgen ihm recht schnell. Einige geben mir noch Komplimente, wenn sie an mir vorbei gehen, was mich nur noch roter werden lässt… wenn das überhaupt möglich ist. Auch die Spieler der Nekoma verlassen den Raum und als Bokuto von Akaashi weggezogen wird, sind nur noch Kuroo, Kenma und ich da. Kenma hockt wieder an seiner Konsole, während Kuroo sagt: „Jetzt ist es genau wie früher. Kenma hockt an seiner Switch und ich hab dich in meinen Armen.“ „Bild dir bloß nichts darauf ein du eingebildeter Kater.“ „Ach was, gibs doch zu, es gefällt dir in meinen Armen.“ „Gefallen finde ich übertrieben... Du bist lediglich bequemer als die Tisch kante. Aber ja… im Grunde ist es wie früher… irgendwie hat sich nichts verändert oder?“ „Du hast dich verändert seid du auf der Karasuno bist, keine Sorge positiv natürlich.“ „Hoffe ich für dich, du blöder Kater. Aber was genau meinst du?“ „Na ja, weißt du noch als wir uns kennengelernt haben?“ „Klar, wie könnte ich das vergessen?“, frage ich leicht verwirrt. „Na, auf jeden Fall warst du damals immer extrem still und man hat dich irgendwie nie wirklich wahrgenommen. Ich weiß noch wie überrascht ich war, als du aufeinmal was gesagt hast… Na ja, und als du mit uns befreundet warst, warst du bei uns auch meistens eher ruhig, aber trotzdem irgendwie glücklich… auf der Nekoma hast du dich dann mit dem gesamten Team angefreundet, warst aber trotzdem meist im Hintergrund und mittlerweile bist du richtig aufgeschlossen und fröhlich.“ „Nun, ich schätze mal du kannst dir denken woran das liegt… meine Mutter hat mich immer extrem runter gezogen und jetzt wo sie nicht mehr da ist und ich weiß, dass ich Leute habe, denen ich vertrauen kann und die für mich da sind, fühle ich mich einfach wohl… Klar bin ich irgendwie traurig, dass sie Tod ist, schließlich war sie meine Mutter, aber ich schätze die blauen Flecken und meine Laune damals haben für sich gesprochen… Ich bin glücklich, dass alles so ist, wie es ist, auch wenn ich euch gerne öfter sehen würde.“ „Na ja, sieh es so, die Male, wenn du uns triffst, sind dann was ganz besonderes.“ „Sind sie so doch auch. Na ja, ich sollte mich mal hinhauen und ihr euch auch. Schläft gut und Kenma zock nicht mehr solange!“, damit umarme ich beide nochmal fest. Mit dieser Aussage schnappe ich mir meine Gitarre und verlasse den Gemeinschaftsraum.
Am nächsten Morgen werde ich von Kiyoko geweckt und nach dem Frühstück machen wir uns daran die Flaschen für die Jungs aufzufüllen. „Dass die bei der Hitze allen ernstes Volleyball spielen...“, meine ich und schaue zweifelnd zu der Drittklässlerin. „Nun ja, dazu sind sie ja schließlich hier, nicht?“ „Stimmt auch wieder…“
Die meisten Sätze verlieren wir zwar, aber die Jungs machen ziemliche Fortschritte und machen immer weniger Fehler. Aber außer einer kurzen Auseinandersetzung von Hinata und Kageyama passiert irgendwie nicht sehr viel… ist ja schon fast langweilig...
„Kommst du wieder mit in Halle 3?“ „Hm? Oh klar Akaashi.“, schnell schnappe ich mir noch meine Tasche und verschwinde dann mit dem besten Freund von Bokuto aus der Halle. Als wir in der 3.Sporthalle ankommen, bereiten Bokuto und die anderen sich gerade vor. „Hey, Hey, Hey!“, höre ich Bokuto rufen, als ich mit Akaashi die Halle betrete. Schnell nicke ich ihm und Kuroo zur Begrüßung zu und als mein Blick auf Tsukki fällt, schaut mich dieser nur nun ja, irgendwie komisch an, ehe er wieder seinen genervten Blick aufsetzt und sich von mir wegdreht. Ok?! Was hab ich jetzt bitte gemacht? Mal ehrlich der Typ hat mehr Stimmungsschwankungen als eine schwangere Frau oder ein bekifftes Einhorn. Aber irgendwie mag ich das ja auch an ihm... hinter seiner arroganten Fassade steckt viel mehr… kein Wunder das ich mich in den Idioten verliebt hab… Ähm… streichen wir das letzte…. Oh Gott, diesen Gedanken werde ich nie mehr los! Ich spüre die altbekannte Schamesröte in mein Gesicht steigen als Bokuto aufeinmal sagt: „Hey Tsukki, hast du heute den Knirps eingeladen?“ „Was?“, kommt es nur leicht verwirrt von ihm, als wäre er gerade noch in Gedanken gewesen… ist ja schon irgendwie süß… Ok Nein, reicht dann auch… ich brauche ne Auszeit von dem Kerl. Hinata stand offenbar vor der Tür und steht jetzt ebenfalls in der Halle. Was die Reden verstehe ich aber nicht, da ich mich schnell an Kuroo wende. „Hey Kuroo, ich geh schon mal hoch, mir ist nicht so gut.“ „Alles klar? Du bist ganz rot, hast du Fieber? Soll ich dich hochbringen?“ „Ne alles gut, bleib du mal hier. War wahrscheinlich nur die Hitze heute… Na ja… wie auch immer, wir sehen uns spätestens morgen, tschau Kuroo, bye Jungs und viel Spaß euch noch.“, ich will gerade die Halle verlassen, als sich eine Hand um mein Handgelenk schließt und ich an eine starke Brust gezogen werden. Ist das? „Wenn du reden willst bin ich immer für dich da.“, höre ich eine tiefere Stimme über mir und spüre dann wie sich ein Kinn auf meinen Haaren ablegt. „Oh und nimm die mit, auch wenn Sommer ist, du solltest nicht im Tanktop draußen rumlaufen wenn du schon “Krank“ bist.“, murmelt die Stimme an meinen Kopf und ich merke, dass mir eine Jacke um die Schulter gelegt wird. Als mich die Person von sich wegschiebt sehe ich…
Kuroo?! Mit tief rotem Gesicht und einem leisen ,,Danke", flitze ich aus der Halle. Habe ich echt erwartet, dass Tsukishima hinter mir steht und sowas zu mir sagt? Ich meine… ich kann mich auch nicht selbst belügen also klar hab ich das... Aber…
Als ich mit meinen Händen meine Wangen berühre, spüre ich, dass diese glühen…Also mal abgesehen davon, dass ich Kuroo SO überhaupt nicht kenne, was denken denn jetzt die anderen von mir? Wie unangenehm…
Noch immer hochrot im Gesicht begegne ich Sugawara mit den anderen beiden Drittklässlerin im Flur. „Hey Yukiko! Was ist los? Ist was passiert?“
Ohne die drei richtig wahrzunehmen gehe ich schweigend an ihnen vorbei, öffne die Tür zu dem Zimmer der Managerinen und schnappe mir meine Switch. Als ich das Zimmer wieder verlassen will, steht Suga mit einem Du-erzählst-mir-jetzt-genau-was-passiert-ist-oder-ich-dreh-durch-Blick davor. Auffordernd schaut er mich an. „Suga ich… können wir morgen reden? Bitte, ich… bitte nicht jetzt ja?“ „Sag mir erst ob irgendwas passiert ist?!“… „Eigentlich nichts… ich bin nur etwas verwirrt.“ „Vielleicht kann ich dir helfen?“ „Bestimmt… aber ich muss erst noch mit jemand anderem reden… entschuldige Suga, aber danke.“, damit drehe ich mich schnell von ihm weg und verschwinde in einen anderen Flur, in welchem das Zimmer der Nekoma liegt. Bei diesem angekommen sehe ich, dass abgesehen von einem kleinen Lichtstrahl alles dunkel ist. Wusste ich doch, dass er sich vor dem Training drückt. Schnell öffne ich dir Tür und betrete das Zimmer, ehe ich den Durchgang wieder verschließe. Ich atme erstmal leicht aus und drehe mich dann ganz um. Kenma sitzt in der Ecke des Zimmers, zockt und bemerkt mich wieder mal nicht. Wie immer halt. Mit einem Seufzen lasse ich mich neben ihm an der Wand herab gleiten und starte meine Konsole. Schweigend und zockend sitzen wir einige Zeit nebeneinander, bis ich ihn irgendwann frage: „Und vor wem drückst du dich heute?“ „Shoyo, also Hinata, er wollte das ich ihm zuspielen aber... Na ja… Und du?“ „Keine Ahnung ehrlich gesagt… ich hab gesagt, dass es mir nicht gut geht und bin abgehauen… ich muss nachher noch mit Kuroo sprechen.“ ‘Und herausfinden was die Aktion gerade sollte.‘, denke ich und schmeiße Kuroos Jacke auf seinen Futon. Nach diesem außerordentlich sinnvollen und aussagekräftigen Gespräch wenden wir uns wieder unseren Konsolen zu.
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Between cats and crows - Haikyu!! (Tsukishima FF)
Fiksi PenggemarYukiko Ukai, Nichte des neuen Trainers der Karasuno, muss wegen familiären Umständen aus Tokio zu ihrem Onkel in die Miyagi Präfektur ziehen. Sie selbst, wenig davon begeistert ihre Freunde zurücklassen zu müssen, lässt das ihr Umfeld auch mehr als...