Chapter 33

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Minho, entspann dich. Wer weiß, vielleicht verschwinden diese Gefühle mit der Zeit wieder. Ich sollte mir nicht so einen Kopf darüber machen, sonst steigere ich mich noch in etwas hinein, was da gar nicht ist.

[Freitag]
Minho PoV:

„Erde an Minho. Hallooo. Du wolltest mir davon erzählen, was am Wochenende passiert ist, also hör auf meine Decke zu hypnotisieren." Wie wild fuchtelt Felix mit seinen Händen vor meinem Gesicht hin und her, woraufhin ich meinen Kopf langsam zu ihm drehe. „Warum liegst du überhaupt auf dem Boden?"

„Dein Teppich ist schön weich." Seufzend lege ich meine Füße hoch auf sein Bett und starre weiter an die Decke hinauf. Was Jisung wohl gerade macht? „Jisung hat bei mir geschlafen. Eigentlich auf dem Sofa, aber als ich aufgewacht bin lag er neben mir. Ich habe ihn bestimmt eine Viertelstunde einfach nur angesehen, bis er aufgewacht ist. Er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er sich zu mir ins Bett geschlichen hatte ohne zu fragen, deswegen habe ich ein bisschen mit ihm herumgealbert. Letztendlich lag er dann auf mir drauf und hat sich an mich heran gekuschelt."

„Und dann? Was habt ihr dann gemacht?" Neugierig rutscht Felix im Schneidersitz näher an mich heran, wobei ich meinen Blick unsicher zu ihm hinüber wandern lasse. „Ich habe ihn weggedrückt und bin abgehauen." „Was? Wieso?" Entsetzt beugt er sich weiter über mich hinüber, woraufhin ich beschämt mein Gesicht mit meinen Händen bedecke. „Ich glaube du hattest recht. Ich fange an ihn zu mögen und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll."

„Ich hab's doch gewusst." „Schön du Hellseher. Kannst du mir auch sagen, was ich jetzt machen soll?" Leise Jammernd fahre ich mir mit den Fingern in die Haare und sehe Felix flehend in die Augen. Ich bin echt schon so verzweifelt, dass ich mir einen Rat bei Felix suche. Die Situation ist ernst. „Was soll ich denn sagen? Ignorier ihn. Bete das die Gefühle wieder verschwinden. Akzeptier es. Sag es ihm oder auch nicht. Du kennst Jisung besser als ich."

„Ich kann ihn nicht ignorieren. Er hat mir nichts getan und er braucht meine Hilfe. Außerdem bin ich mir nicht sicher, wie er auf mein Geständnis reagieren würde. Er hat im Moment ganz andere Probleme. Ich will ihm nicht zusätzlich zur Last fallen." Leise murrend richte ich mich vor Felix auf und lasse meinen Blick bedrückt durchs Zimmer schweifen. Ich will aufhören mich verstecken zu müssen, aber wieso fällt mir das so schwer?

„Ich glaube du solltest einfach gucken, wie es sich weiter entwickelt. Wenn die Gefühle nicht nachlassen, musst du früher oder später sowieso mit ihm darüber reden. Aber warte nicht zu lange damit. Ich will dich nicht wieder so am Boden sehen, wie das letzte Mal." Besorgt legt Felix seine Hand auf meine Schulter, woraufhin ich ein leises Stöhnen von mir gebe. „Bitte bring das nicht wieder auf. Ich habe aus der Vergangenheit gelernt."

Es reicht mir schon, wenn er mich nur daran erinnert und es zieht sich alles in mir zusammen. Dabei weiß er bis heute nicht, was damals überhaupt passiert ist. Ich habe mich nicht getraut mit jemanden darüber zu reden, weil ich dachte sie verstoßen mich dann. Aber ich bin dankbar dafür, dass meine Freunde all die Zeit über für mich da waren, obwohl sie nicht genau wussten, was Sache war.

„Dann erzähl mir mal, was danach passiert ist. Habt ihr euch diese Woche noch einmal getroffen?" Als hätte man einen Schalter in ihm umgelegt, sieht Felix mich mit einem Mal wieder grinsend an. Er ist wirklich ziemlich neugierig. „Ne, die Stimmung war irgendwie komisch und ich traue mich nicht so recht ihm zu schreiben. Ich will mich ihm nicht aufdrängen."

„Dann schreib ihm jetzt. Frag ihn, wie es ihm geht und ob er morgen zum Training kommt. Das ist ja keine große Sache, aber du zeigst ihm, dass du dich um ihn sorgst. Wenn er nicht reden will, dann kann er dich ja auch einfach ignorieren." Mit einem aufmunternden Blick drückt er mir schließlich mein Handy in die Hand und sieht mich daraufhin erwartungsvoll an. „Na gut..."

Minho:
Hi

Minho:
Ich habe die letzten Tage nichts von dir gehört, ist alles in Ordnung?
-Nachricht nicht gesendet-

Das kann ich ihm so nicht schreiben. Ohne weiter zu zögern, lösche ich den eingegebenen Text wieder und überlege für einen Moment, wie ich es neutraler formulieren kann. Er soll nicht denken, dass er sich bei mir melden muss. Es ist natürlich schön, wenn er das tut, aber er soll sich nicht dazu verpflichtet fühlen.

Minho:
Wie geht's dir so? Kommst du morgen zum Training?

Jisung:
Es ist alles etwas stressig

Jisung:
Darf ich denn kommen? Was sagen die anderen?

Minho:
Hör auf zu fragen. Sie freuen sich, wenn du mit uns trainierst. Felix hat auch schon gefragt, ob du morgen kommst

Jisung:
Ok ok, ist ja gut

Jisung:
Dann bis morgen

Minho:
Darf ich dich denn morgen nach dem Training auf ein Stück Käsekuchen einladen?

Jisung:
Nein

Jisung:
Du hast mich schon zu oft eingeladen. Dieses Mal bezahle ich

Minho:
Ok

„Was grinst du so?" Neugierig grinsend rutscht Felix weiter an mich heran und versucht dabei einen Blick auf mein Handy zu erhaschen, welches ich jedoch schnell von ihm abwende. „Er hat mich zum Essen eingeladen."

***
Ein verknalltes Minho~

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