Chapter 77

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Minho ist selbst in dieser Lage immer noch für mich da und da ist das das mindeste, was ich gerade für ihn tun kann. Meinetwegen soll die ganze Welt erfahren, dass er mein Freund ist. Und ich werde diese Irre garantiert nicht noch einmal zwischen uns kommen lassen.

[Freitag]
Jisung PoV:

Nachdem Minho wieder eingeschlafen ist, habe ich zusammen mit meinen und seinen Eltern das Zimmer verlassen, um ihm seine wohlverdiente Ruhe zu geben. Auch wenn ich sichtlich erleichtert davon bin, dass es ihm den Umständen entsprechend gut geht, fühle ich ich mich immer noch ziemlich mies. Es vergeht keine freie Minute, in der ich nicht darüber nachdenke, was ich hätte besser machen können. Vielleicht hätte ich nichts über mich und ihn im Internet teilen sollen. Und wenn ich pünktlicher aus der Schule gekommen wäre, hätte Minho sich nicht alleine in dem Park aufgehalten.

„Jisung, können wir kurz mit dir reden?" Mit einem Mal unterbricht meine Mutter plötzlich meine Gedankengänge, weshalb ich etwas erschrocken zu ihr aufsehe. Ich kenne diesen Gesichtsausdruck und er heißt meistens nichts Gutes. Und leider bin ich mir auch schon ziemlich sicher, worüber sie mit mir reden wollen. Ich habe Minho gerade eben genau vor ihnen geküsst. Noch auffälliger hätte es nicht sein können. Und was auch immer jetzt kommen wird, das war es mir auf jeden Fall wert.

„Meinetwegen.." Leise murmelnd erhebe ich mich langsam von meinem Platz und folge meinen Eltern mit gesenktem Blick an einen verhältnismäßig ruhigen Platz. Ich glaube nicht, dass sie mich anschreien werden, aber dennoch bin ich verunsichert, wie ihre Reaktion ausfallen wird. Werden sie sauer sein? Sind sie enttäuscht von mir? Sind sie vielleicht traurig oder freuen sie sich sogar für mich? Ich kann es irgendwie nicht einschätzen.

„Du bist also mit Minho zusammen? Haben wir das richtig verstanden?", fragt mein Vater verunsichert nach, woraufhin ich nur zögerlich nicke. „Und wie lange schon?", harkt nun auch meine Mutter weiter nach, weshalb ich mir leicht auf die Unterlippe beiße. Ich will nicht, dass sie denken, das ich es für immer vor ihnen geheimhalten wollte. Eigentlich wollte ich es ihnen ja gestern sagen, wäre da nicht dieser Zwischenfall passiert.

„Seitdem wir uns wieder vertragen haben... und eigentlich waren wir auch gar nicht zerstritten... Ich war nur zu der Zeit selber überfordert mit der Lage..." Leicht zitternd sehe ich weiter zu Boden und kralle ich mich vorsichtig in den Saumen meines Pullovers oder viel mehr in den von Felix. Er war so lieb und hat Changbin darum gebeten mir etwas zum Wechseln mitzubringen. „Und wann hattest du vor uns etwas davon zu erzählen?"

„Eigentlich gestern. Deswegen... deswegen wollten Minho und ich uns vorher noch einmal im Park treffen." Alleine bei dem Gedanken an unser Treffen im Park, steigen mit wieder die Tränen in die Augen. Er ist extra meinetwegen dorthin gekommen und jetzt liegt er hier im Krankenhaus. Ich kann überhaupt nicht beschreiben, wie sich das anfühlt. Aber dadurch wird mir nun bewusst, wie viel Minho mir wirklich bedeutet. Egal was passiert, ich will ihn nicht verlieren.

„Und bevor ihr jetzt noch irgendwas sagt, ich bin mir bewusst welche Probleme das mit sich bringen wird. Nicht jeder wird uns so gut unterstützen wie unsere Freunde. Aber ich liebe Minho wirklich sehr und ich kann und will mir kein Leben ohne ihn vorstellen. Er war der erste, der mich nicht für vollkommen verrückt gehalten hat und im Gegensatz zu euch hat er mir wirklich geglaubt. Und dieses Mädchen war ganz offensichtlich keine Einbildung." Ich bin tatsächlich ein wenig sauer deswegen. Denn hätte man mir früher Glauben geschenkt, wäre es vielleicht gar nicht erst so weit gekommen.

„Wir wollen dir Minho nicht wegnehmen. Wir haben doch mit eigenen Augen gesehen, wie gut er dir tut. Unser kleiner Jisungie hat endlich sein Zimmer verlassen und Freunde gefunden. Und um ehrlich zu sein, haben wir es schon geahnt." Ohne groß zu zögern zieht meine Mutter mich kurzerhand in ihre Arme, weshalb ich ein leises Schluchzen von mir gebe. Sie haben was? „Aber wie..?"

„Als Minho bei uns übernachtet hat, wollte ich euch am nächsten Morgen zum Frühstück holen, aber ich konnte es nicht übers Herz bringen euch zu wecken. Ihr wart so süß, ihr habt so friedlich miteinander gekuschelt", erwidert sie mit einem Schmunzeln, woraufhin meine Ohren mit einem Mal ziemlich warm werden. Sie hat was? Sie hat uns gesehen und fand uns auch noch süß? Das ist ja mehr als peinlich.

„Bitte vergiss ganz schnell wieder was du gesehen hast." „Ach wieso? Eben wart ihr auch so knuffig. Das werde ich nie vergessen." „Mom!!"

***
Schon cute~

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