Chapter 78

1.8K 146 18
                                    

„Bitte vergiss ganz schnell wieder was du gesehen hast." „Ach wieso? Eben wart ihr auch so knuffig. Das werde ich nie vergessen." „Mom!!"

[Montag]
Jisung PoV:

„Sicher, dass du das schaffst?" Unsicher lege ich Minho's Arm vorsichtig um meine Schulter und stütze ihn, während er sich langsam aus seinem Bett erhebt. „Ja, ich habe hier jetzt eineinhalb Wochen fast durchgehend gelegen. Ich freue mich schon auf Zuhause. Endlich wieder richtiges Essen." Schmunzelnd sieht er kurz zu mir hinüber, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder dem Boden widmet. Ich kann ja verstehen, dass er nach Hause möchte, aber ich mache mir trotzdem Sorgen, dass es noch zu früh sein könnte. Und dann ist er auch noch ganze alleine.

„Du tust gerade so, als hätte ich dir nie etwas zu Essen mitgebracht." Ein wenig eingeschnappt gebe ich kurzes Murren von mir, bevor wir uns allmählich auf den Weg in den Gang machen. Ich bin wirklich froh, dass meine Eltern sich dazu bereit erklärt haben uns abzuholen. Minho's Eltern mussten nämlich wegen ihrer Arbeit leider schon vor ein paar Tagen zurück, aber immerhin sind sie solange bei ihm geblieben wie sie konnten. Und er befindet sich ja mittlerweile auch nicht mehr in Lebensgefahr.

„Weißt du eigentlich, ob die Polizei inzwischen weitergekommen ist? Es kann doch nicht zu viele Soyoung's auf der Mädchenschule geben." Ich finde es nach wie vor beeindruckend, dass Minho sich gemerkt hat welche Schuluniform sie getragen hat. Aber noch viel mehr hat es mich überrascht, dass Hyunjin sogar ihren Vornamen herausfinden konnte. Sie hatte wohl mehrere Accounts und in einem von ihnen stand oben ihr echter Name. „Nein, aber vielleicht wissen meine Eltern schon mehr."

„Ich hoffe, sie finden sie bald." „Das hoffe ich auch sehr." Die vergangenen Tage habe ich mich kein einziges Mal ohne Begleitung vor die Tür getraut. Und selbst wenn ich alleine in meinem Bett gelegen habe, hat mich dieses bedrückende Gefühl verfolgt zu werden nicht mehr alleine gelassen. Zum Glück waren dieses Mal meine Familie und meine Freunde für uns da. Sie haben dafür gesorgt, dass sowohl Minho als auch ich uns sicher fühlen konnten. Wenn sie nicht gewesen wären, hätte ich mich vermutlich an Minho's Bett festgekettet.

„Da ist unser Auto." Ohne meinen Griff von Minho zu lösen, deute ich mit einer Kopfbewegung kurz in Richtung Auto, wo meine Eltern bereits seine Taschen im Kofferraum verstauen. „Noch hast du die Wahl mit zu uns zu fahren." Ich kann ja verstehen, dass Minho lieber zu sich nach Hause will, aber manchmal ist er einfach zu stur. „Das ist echt lieb gemeint von euch, aber wirklich nicht nötig. Solange zwischendurch jemand bei mir vorbeischaut, komme ich schon klar."

„Ich muss aber morgen wieder zur Schule und bei mir zuhause wäre immer jemand da, der dir bei allem helfen könnte. Es wäre ja auch nur für ein paar Tage, bis es dir besser geht." Ich kann ja verstehen, dass er nach all dem wieder in seine gewohnten vier Wände möchte, aber ich bin mir nicht sicher, ob das in seinem derzeitigen Zustand eine gute Idee ist. Er wirkt auf mich noch ziemlich erschöpft. „Willst du wirklich schon wieder zur Schule?"

„Was heißt hier wollen, aber jetzt lenk nicht vom Thema ab. Du kannst dich immer noch kaum bewegen und der Arzt hat dir auch weiterhin Bettruhe verschrieben. Und stell dir vor du musst einen halben Tag darauf warten, dass dir jemand was zu Essen macht. Du könntest dich noch nicht einmal selber am Rücken kratzen. Oder du musst auf Toilette, aber schaffst es nicht aus dem-" „Ist ja gut, ich komme mit zu dir. Aber wirklich nur für ein paar Tage", unterbricht er mich mit einem Murren, weshalb ich sichtlich erleichtert ausatme. „Oh Danke."

„Und auch nur, wenn ich mit in deinem Zimmer schlafen darf." Mit einem breiten Grinsen lehnt er sich kurz zu mir hinüber, weshalb ich mich etwas damit zurückhalten muss, ihn nicht zu hauen. „Du Spinner!" Was hat er nur für Gedanken? Er ist gerade erst aus dem Krankenhaus entlassen worden. „Ich will doch bloß endlich wieder mit dir kuscheln. Das habe ich wirklich vermisst." Leicht schmunzelnd gibt er mit einen sanften Kuss auf die Wange, weshalb meine Ohren mit einem Mal ziemlich warm werden. Ich bin es beim besten Willen noch nicht gewöhnt, dass er sowas vor meinen Eltern macht.

„Ah da seid ihr beiden ja. Können wir los?" Ebenfalls grinsend sieht meine Mutter zu uns hinüber, wobei sie uns auffällig mustert. Ich finde es ja wirklich toll, dass sie uns akzeptiert, aber ihr Verhalten ist hin und wieder wirklich unangenehm. Minho hingegen findet es einfach nur süß. Ihn scheint es nicht ansatzweise zu stören, was mich auch etwas erleichtert. Ich bin froh, dass er und meine Familie sich so gut verstehen.

„Ja." Mit einem Nicken helfe ich Minho kurzerhand ins Auto hinein und schnalle ihn vorsichtig an. „Ich konnte ihn übrigens dazu überreden mit zu uns zu kommen." „Überreden? Ich hatte ja keine andere Wahl. Du hättest mir sonst keine Ruhe gegeben", erwidert Minho sichtlich empört, weshalb ich mich mit einem unschuldigen Grinsen auf den Sitz neben ihm niederlasse. Da hat er wohl recht, aber ich meine es ja nur gut mit ihm und das weiß er auch.

„Gut, dann koche ich für heute Abend etwas Feines." Wieso tut sogar meine Mutter so, als wäre er die letzten Tage am Verhungern gewesen. Ich habe ihm alles an Essen besorgt, was er haben wollte.

***
Da bin ich wieder~
Ich habe eine kleine Auszeit gebraucht, weil ich einfach mit nichts mehr zufrieden war und mich selber etwas sehr gestresst habe ^^'
Ich kann nichts dazu sagen, wie regelmäßig meine Updates in nächster Zeit sein werden, aber ich hoffe ihr bleibt auch weiterhin mit dabei ^^'

Und ein großes Dankeschön an alle, die bis hierhin mit dabei geblieben sind und auch für die vielen lieben Worte ^^

Eure Gay Kids <3

I like // Minsung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt