Just old friends? [Jimin FF]

(98) Wake up

Die Aufwachphase hat endlich begonnen. Dr. Kang meinte, dass es Wochen dauern könnte, weil sie tief "schläft". Aber das ist Jimin egal. Er hat so lange warten müssen, da sind diese paar Wochen nichts dagegen.

Doch gerade deswegen findet er noch deutlich weniger Schlaf.

„Jimin, heute gehst du nicht zu ihr. Du kannst selbst kaum laufen vor Müdigkeit. Du gehst jetzt ins Bett und schläfst dich aus." meint Jin nach zwei Wochen.

Jimin sieht echt aus wie der lebende Tod, wenn man Jin fragt. Er hat tiefe Augenringe und seine Haut ist fast weiß. Nur logisch, wenn er fast Tag und Nacht bei (YN) verbringt.

„Aber sie wacht bald auf. Ich möchte bei ihr sein." erwidert Jimin mit einem wehleidigem Blick. Jin schüttelt den Kopf. „Du willst doch nicht, dass sie sich erschrickt, wenn sie dich so sieht. Jimin, du solltest zumindest ein paar Stunden schlafen. Tae, Jungkook, Hobi und ich gehen sie besuchen. Wenn sie aufwachen sollte, rufen wir dich direkt an, in Ordnung?" schlägt Jin vor. Eigentlich will Jimin mit dem Kopf schütteln, aber er fängt an zu gähnen. Er sieht ein, dass es nicht lohnt so zu ihr zu gehen.

„Ruft mich aber auch wirklich direkt an." warnt Jimin die Vier bevor sie aus dem Haus gehen. Sie lachen etwas und nicken. „Keine Sorge. Ich denke, wenn sie aufwacht würde sie direkt nach dir fragen. Ich ruf dich schon an, falls sie aufwachen sollte." meint Taehyung und erdrückt seinen besten Freund beinahe.

Kaum sind sie verschwunden, legt sich Jimin wie von Jin befohlen ins Bett. Kaum liegt er, schläft er auch schon ein.

Keine Ahnung wie lange er schon geschlafen hat, aber als er sein Handy klingeln hört, fällt er förmlich aus dem Bett. „Ist sie wach?" fragt er gespannt auf Tae's Antwort. „Nein, aber sie hat ihre Hand hochgehalten. Scheint als hätte sie nach etwas greifen wollen." meint er aufgeregt. „Ich komm vorbei. Bis gleich." erwidert Jimin und legt auf.

Sein Herz macht einen kleinen Sprung vor Freude. Sie wacht langsam auf. Nach fast einem Jahr im Koma, kann Jimin sie endlich wieder richtig begrüßen.

Er macht sich direkt auf den Weg zu ihr. Nichts kann ihn jetzt noch daran hindern seine Geliebte zu sehen.

Er tritt an ihr Bett heran. Die Beatmungsmaschine und etliche andere seltsame Geräte sind weg. Sie sieht aus als würde sie friedlich schlafen. Glücklich lächelt er sie an. „Ich bin jetzt hier, meine Süße. Ich werde dich nicht mehr verlassen, bis du aufwachst." flüstert er ihr zu. Er legt seine Hände auf ihre.

Er atmet überrascht ein, als sich ihr Griff etwas um seine Hand verfestigt. Er ist froh, dass sie weiß, dass er bei ihr ist.

Lange sitzen alle Jungs um ihr Bett herum versammelt. Unterhalten sich über ihren Kopf hinweg oder beziehen sie mit ein. Doch leider vergeht die Besuchszeit wie im Flug und die Anderen müssen gehen. „Wir kommen morgen nochmal vorbei." verabschiedet sich Hosoek grinsend. „Hey (YN) du Schlafmütze, wird Zeit, dass du aufwachst. Wenn du bis Ende dieser Woche nicht endlich aufwachst, kitzele ich dich wach." spaßt Taehyung und zeigt dabei auf sie. Dabei fällt ihm auf, vielleicht hat er es sich auch nur eingebildet, dass ihr Mundwinkel leicht nach oben gezuckt hat. Selbstsicher grinst er und verlässt zusammen mit den Anderen das Krankenhaus.

P.O.V Erzähler:

„Und? Wann denkt ihr, wacht sie auf?" fragt Yoongi der auf der Couch liegt und irgendwas an seinem Handy gemacht hat. „Sehr bald. Ich hätte schwören können, dass sie gelächelt hat." antwortet Jungkook sehr sicher. Taehyung sieht ihn überrascht an und meint:„Du hast das auch gesehen oder? Ich dachte ich hätte es mir eingebildet." „Ich bin kein Arzt, aber mein Gefühl sagt mir, dass sie in den nächsten Tagen aufwachen wird." schätzt Jin. „Zum Glück. Auch wenn wir ja vorher schon ohne sie gelebt haben, finde ich es besser, wenn sie da ist." seufzt Yoongi auf und setzt sich hin.

Alle nicken zustimmend. „Sie ist einfach ein Teil von uns geworden. Darum tut es nur umso mehr weh, wenn sie fehlt. Aber wir dürfen nicht vergessen, was der Arzt gesagt hat. Durch die Kopfverletzung, wird sie sich nicht mehr an alles erinnern können. Uns eingeschlossen." erklärt Namjoon und sprengt damit die gute Laune.

„Yah Namjoon-ah, jetzt sag sowas nicht. Bestimmt wird sie sich an uns erinnern. Wenn nicht dann bin ich beleidigt." beschwert sich Jin und boxt Namjoon gegen die Schulter. Er reibt sich diese und sieht ihn entschuldigend an.

Aber dennoch weiß jeder, dass er Recht hat. Und jeder Einzelne hat Angst davor. Schließlich haben sie jetzt fünf Jahre zusammengelebt. Sich gestritten, sich vertragen, sind zu einer Familie zusammen gewachsen. Es würde weh tun, wenn (YN) sie plötzlich wie Fremde behandelt.

Sie können nur abwarten bis sie aufwacht und sie sie sieht. Einerseits freut sich jeder, andererseits wird es eine schwierige Zeit. Schließlich muss sie laufen lernen und diese Amnesie bekämpfen. Alle haben sich selbst geschworen zu helfen, egal wie.

~Zeitsprung: zwei Tage später~

P.O.V Jimin:

Ich wache daran auf, dass jemand vorsichtig über meinen Rücken streichelt. Es ist eine warme, schmächtige Hand. Sie ist so vertraut.

Ich schrecke auf, als mir klar wird, dass es ihre Hand ist. Noch leicht duselig vom Schlafen, blinzele ich sie an. Ihre Augen sind halb geöffnet und ein schwaches Lächeln auf ihren trockenen Lippen abgezeichnet. Ich schlucke trocken. Ich habe mir so oft, so lange gewünscht, dass sie aufwacht. Habe mir so viele Szenarien vorgestellt, wie wir uns unterhalten, wenn sie aufwacht. Doch ich bekomme kein einziges Wort heraus. „Hallo Jimin." krächzt sie mit einer Stimme die ich so von ihr nicht kenne.

Aber klar, wenn man nur durch einen Schlauch mit Wasser versorgt wird, dann ist die Kehle wohl sehr trocken.

Ich merke wie mir eine heiße Träne über die Wange läuft. „Warum weinst du denn?" flüstert sie sanft. Ohne es zu wollen laufen weitere Tränen meine Wangen herunter. Ich vergrabe meinen Kopf in ihrem Schoß und schluchze leise. „Ich bin so froh, dass du aufgewacht bist. Ich habe dich so vermisst." schluchze ich. Ich spüre wie sie mir ruhig durch die Haare fährt.

P.O.V (YN):

Jimin liegt schluchzend auf meinem Schoß und lässt sich von mir beruhigen. Ich bin so unglaublich müde und schlapp. Ich glaube so habe ich mich noch nie gefühlt. Aber warum genau liege ich in einem Krankenbett? Warum sagt er, dass er mich vermisst hat? Was genau ist passiert? Wieso kann ich meine Beine nicht richtig bewegen?

Ich habe so viele Fragen. Mein Hals tut weh. „Wasser." krächze ich heißer. Gott, wie scheiße sich meine Stimme anhört. Wie lange habe ich bitte nichts getrunken, dass ich mich jetzt so anhöre?

Jimin geht meiner Bitte direkt nach und reicht mir ein Glas voll Wasser. Das Wasser befeuchtet meinen Hals und sofort merke ich, dass ich scheinbar wirklich lange nicht eigenständig getrunken habe. „Wie lange habe ich geschlafen?" frage ich, schon mit deutlich besserer Stimme.

Jimin sieht mich lange an, beinahe ungläubig.

„Erstmal hole ich den Arzt und die Anderen." erwidert er. „Anderen?" frage ich. Von wem spricht er genau?

Er blinzelt ein paar Mal, als würde er nicht glauben, was ich gerade gesagt habe. Ich sehe ihn etwas schief an.

„(YN) an was kannst du dich genau erinnern? Du weißt, wie ich heiße, oder?" fragt Jimin stirnrunzelnd. Ich lache leise. „Natürlich Dummerchen. Du bist Park Jimin. Wir kennen uns seit der Mittelstufe. Und wir waren zusammen auf der Korean Arts School." erkläre ich ungläubig lachend.

...