Nach mehreren Monaten harter Arbeit, sowohl psychischer als auch körperlicher, darf ich aus dem Krankenhaus. Ich bin komplett gesund. Im Prinzip könnte ich also direkt wieder anfangen. Das haben der Krankengymnast und ich so weit geschafft. Zufälligerweise war er selbst ein Tänzer, und natürlich "ganz zufällig" HipHop. Er hat mir sehr viel geholfen. Hat mir wieder beigebracht die Muskeln aufzubauen die ich benötige. Hat mir geholfen, das zu erreichen was ich wollte.
Auch wenn ich ihm möglicherweise auf den Sack gegangen bin.
Heute ist mein letzter Tag im Krankenhaus. Und das wird ein unvergesslicher Tag. Für jeden.
Dr. Kang und der Krankengymnast laufen neben mir. Ich laufe mit Krücken die ich eigentlich gar nicht brauche.
„Ist es beleidigend zu sagen, dass ich die Presse nicht vermisst habe?" murmele ich dem Arzt zu. Er lacht etwas und schüttelt den Kopf. „Es ist nur verständlich. Was denken sie, wie viele Paparazzo mich angeschrieben haben und um ein Interview gebeten haben worum es um sie ging?" fragt er lächelnd. „Haben sie...?" Er schüttelt den Kopf bevor ich meine Frage zu Ende stellen kann.
„Danke, sie haben mir das Leben gerettet. Wie kann ich mich bei ihnen jemals revanchieren?" „Das brauchen sie nicht. Tun sie mir den Gefallen und passen sie auf sich auf. Mit anderen Worten, kommen sie nicht als Patient wieder hierher, wenn möglich." meint er zwinkernd. Ich grinse. „Auch ihnen muss ich danken. Ohne ihre Trainingsstunden würde ich heute womöglich noch mit Krücken laufen." wende ich mich an den Trainer. Auch er lächelt und meint:„Schon in Ordnung. Sie haben den Großteil der Arbeit gemacht. Sie sind sehr beeindruckend. Ich wünsche ihnen alles Gute."
Wir stehen vor der letzten Tür bevor ich in die Empfangshalle des Krankenhauses trete, wo schon die ganzen Papparazo auf mich warten. Ich atme ein paar Mal tief durch. Es ist lange her seit ich vor die Presse getreten bin. Ein ungewohntes Gefühl. Ich bin wirklich aufgeregt. Auch die Fans warten schon sehr gespannt. 3½ Jahre haben sie auf mich gewartet. Und heute ist es soweit. Heute kommt UnknownKid zurück.
Dr. Kang öffnet auf ein Nicken von mir hin die Doppeltür. Sofort werde ich von Blitzlichtern geflutet und Fragen bombardiert. Sogar Jubeln ist zu hören. Schritt für Schritt ohne auch nur jemandem Beachtung zu schenken gehe ich einige Meter.
Genau dort stehen meine geliebten Member. Alle lächeln sie. Halten ihre Arme offen für eine Gruppenumarmung, welche ich mit Freuden annehme. „Es hat Jahre gedauert, aber jetzt bin ich zurück. Vollständig." erkläre ich glücklich. Jin kann sich eine Freudenträne nicht verkneifen und wischt sie schnell weg. Ich wende mich derweil an Jimin welcher mich anlächelt. „Wie lange habe ich auf diesen Tag gewartet?" flüstert er und zieht mich in einen leidenschaftlichen Kuss.
Vor allen. In der Öffentlichkeit. Es wird überall stehen. Aber es ist ja bereits bekannt, dass wir ein Paar sind. Also ist es scheiß egal. Soll es doch die ganze Welt wissen.
Langsam löse ich mich von dem Kuss und grinse vielversprechend. „Aber ich habe noch eine Überraschung. Ich wurde als komplett geheilt entlassen." flüstere ich und trete etwas zurück. Jimin und auch die Anderen sehen perplex von meinen Krücken zu mir. Doch ich grinse nur breiter und zwinkere ihnen zu.
Als ich einige Schritte zurückgelaufen bin, werfe ich sie in hohem Bogen auf die Seite und mache genau das, was ich mir gewünscht habe, endlich wieder tun zu können. Eine perfekte Windmill. Als ich wieder auf die Beine komme, rufe ich für Alle hörbar:„UnknownKid is back!"
Das Getöse wird um einiges lauter, die Blitze der Kameras blenden und die Reporter werden hektischer um ein Gespräch mit mir zu bekommen.
Die Jungs sehen mich erst fast entsetzt an, dann grinsen sie ungläubig. Jimin wirbelt mich einmal um sich und ruft:„Du bist so unglaublich." Ich küsse ihn dabei und kann mir ein Grinsen nicht verkneifen.
„Der Arzt meinte, wenn sie sich reinhängt, dann würde sie das alles was sie zuvor konnte, wieder tun können. Und er hat nicht gelogen. Da haben wir sie wieder. Unsere (YN). Begabteste Frau die ich...Nein, die wir kennen." meint Namjoon und klatscht. Leicht verlegen sehe ich zur Seite. „Danke, dass ihr immer für mich da seid. Auch die vergangenen Jahre, obwohl ich euch fast nicht erkannt hätte." bedanke ich mich leise. „Yah, dasselbe hättest du auch für uns getan." meint Hobi und legt seinen Arm um meine Schultern um mich an sich zu quetschen. Ich lache und nicke.
„Let's go." meint Namjoon und zeigt Richtung Tür nach draußen. Da sie aus Glas besteht kann ich die beiden schwarzen Vans sehen. Voller Energie und Freude, reiße ich mich von Jimin los und renne nach draußen. Die Sonne strahlt für mich so hell, dass ich meine Augen zusammenkneife. Doch nach kurzer Zeit gewöhne ich mich daran und genieße sie.
Es ist ein gutes Gefühl wieder normal, ohne große Schmerzen oder Einschränkungen, gehen zu können. Es mag sich böse anhören, aber ich werde die Zeit im Krankenhaus eher weniger vermissen. Wobei es auch echt schöne Erlebnisse gab. Wie, fragst du dich?
Ich habe, wenn ich alleine war mich im Krankenhaus umgesehen im Rollstuhl. Dabei bin ich irgendwann auf die Kinderstation getroffen. Ein paar der Kinder haben mich wiedererkannt und sich sehr gefreut mich zu sehen. Einige Kinder waren im Koma gelegen oder tun es immernoch. Andere waren schwer krank, was mich berührt hat. Jeden Tag habe ich sie besucht. Mit ihnen gesungen, gespielt, gelacht. Hauptsache sie von der bitteren Realität abgelenkt.
Ich erinnere mich zurück.„(YN) du kommst uns doch wieder besuchen, oder? Zumindest hin und wieder?" fragt Heeyoung mit großen Kulleraugen. Ein Mädchen welches ihr linkes Bein durch einen Tumor verloren hat. Sie muss auch lernen wieder zu laufen. „Natürlich komme ich wieder. Aber es wird nicht mehr so oft sein, wie die letzten Male." versichere ich ihr. Sie sieht traurig auf den Boden. „Ah, was hab ich gesagt? Lass niemals den Kopf hängen, du willst doch selbstbewusst aussehen?" necke ich sie etwas und zwinkere. Sie schnieft und sieht mich wieder an. Dann grinst sie und umarmt mich stürmisch. „Ich werde dich vermissen. Wir alle." murmelt sie in mein T-Shirt. Ich lache und umarme sie fest.
„Ich komme ja wieder. Du musst nur etwas warten. Außerdem, wenn du Schwester Lee ganz lieb fragst, könnt ihr mich auch sicher im Fernsehen sehen." flüstere ich ihr zu. Sie lacht leise und sieht zu mir hoch. „Ich hol' die Anderen, sie wollen sich auch verabschieden." meint sie und greift nach ihren Krücken. „Schon gut. Ich werde sie alle einzeln verabschieden." halte ich sie auf. Ich verabschiede jedes Kind auf der Station, auch die Komapatienten.
Ich weiß, dass sie mich hören können. Ich kann mich in ihre Lage fühlen und hoffe, dass sie eines Tages aufwachen werden. Sich die Welt um sie herum ansehen und glücklich werden. Wie normale Kinder aufwachsen können.
„Vielen Dank, dass sie die Kinder besucht haben. Das hat ihnen viel Mut gegeben." bedankt sich die Oberkinderkrankenschwester Miss Lee. Eine alte, sehr freundliche Dame die mir erlaubt hat mit den Kindern zu interagieren. „Ich danke ihnen, dass sie mir die Möglichkeit geboten haben. Ich hätte mich wohl gelangweilt hätte ich sie nicht gefunden. Vielen Dank Miss Lee." Ich verbeuge mich zum Schluss.
Jimin holt mich aus meiner Rückblende zurück in die Realität. „Lass uns gehen. Wir haben noch ein paar Dinge zu erledigen." flüstert er und drückt mich etwas zum Van. Ich drehe mich um und sehe zu einem Fenster hoch. Dort stehen sie. Die ganzen Kinder aus der Station. Sie winken mir zum Abschied. Ich lächele glücklich und winke übertrieben zurück. Dann werfe ich ihnen Küsse und Herzen zu.
Ein wenig tut es schon weh zu gehen. Die Kinder sind mir ans Herz gewachsen und ich werde sie ein wenig vermissen. Aber ich möchte auch nicht ewig im Krankenhaus bleiben. Der dauerhaft sterile Geruch ist irgendwann schon ätzend.
„Bye hospital, hello freedom." seufze ich zufrieden und steige in den Van.
...
DU LIEST GERADE
Just old friends? [Jimin FF]
Fiksi Penggemar(YN) kennt Taehyung und Jimin seit der Schule. Nach ihrem Abschluss verlieren sie sich aus den Augen. Doch wie das Schicksal wohl so will, treffen sie sich in dem Reiskuchenladen ihrer Halmeoni wieder. Und die Geschichte wie es mit ihr und ihren Fre...