Die Gelassenheit aus seinem Gesicht verschwindet mit einem Schlag und seine Miene verfinstert sich.
"Als ich dich vorhin gesehen habe, war mir klar, dass es dir nicht gut geht und da wollte ich einfach für dich da sein. Was ist nur los mit dir?"
Er fragt ehrlich warum es mir so geht? Er hat sich nicht gemeldet obwohl ich mich entschuldigt habe. Außerdem muss ich mir immer vorstellen wie er bei Emily ist. Aber das kann ich ihm ja nicht sagen.
"Zurzeit ist alles etwas komisch. Meine Eltern haben keine Zeit für mich, meine beste Freundin ist weggezogen und hat vergessen, dass ich überhaupt existiere und du... ich bin einfach allein, ich hab niemanden." Mir schießen die Tränen in die Augen und ich kann es jetzt nicht mehr zurückhalten und fange an zu weinen. Alles was ich die letzten Monate unterdrückt habe kommt jetzt raus. "Es tut mir so Leid, dass ich mich nicht gemeldet hab, ich verspreche, dass sich das ändern wird. Aber bitte hör auf zu weinen, alle gucken schon, die denken nachher noch, dass ich dich zum Weinen gebracht habe." Bei dieser Bemerkung muss ich etwas grinsen, aber aufhören zu weinen kann ich trotzdem nicht, so sehr ich es auch will.
Plötzlich nimmt mich Jeff in den Arm. Damit habe ich nicht gerechnet, trotzdem bin ich froh. Das tröstet mich etwas und ich fühle mich geborgen und beschützt, so wie schon lange nicht mehr.
Er flüstert mir ins Ohr: "Und jetzt hörst du bitte auf zu weinen." Trotz allem schluchze ich noch. Jeff bezahlt schnell und schlägt vor etwas frische Luft zu schnappen. Ich kann immer noch nicht reden, da ich mich immer noch nicht beruhigt habe. Einige Meter weiter fängt der Park an, durch den wir jetzt gehen. Plötzlich bleibt Jeff stehen und setzt sich auf den Boden. "Was machst du da?", frage ich schluchzend. "Ich geh nicht mehr weiter bis du aufgehört hast zu schluchzen." Er steht auf und umarmt mich erneut. Dann flüstert er: "Du bist zwar sehr hübsch, wenn du weinst, aber noch hübscher bist du, wenn du lächelst, dann strahlen deine Augen unglaublich schön."
Ich weiß, dass diese Reaktion dumm war, das weiß ich im Nachhinein, aber in dem Moment ging es nicht anders. Ich bin so gerührt davon, dass ich ihn küssen musste. Es fühlt sich so gut an, es fühlt sich richtig an in diesem Moment, aber genau da fällt mir ein, dass er ja mir Emily zusammen ist. Was tue ich da, ich küsse jemanden, der vergeben ist? Ich war auch eine dieser Bitches, über die ich mich immer aufgeregt habe. Was tat ich nur? Manchmal erkannte ich mich nicht mehr wieder. Wir zucken beide im selben Moment zurück und sehen uns geschockt an.
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