You + Me = 💙♾

951 81 130
                                    

Finn

Yolanda steht am Balkonfenster und sieht den dicken weißen Flocken beim Fallen zu. Sie hat Shadow auf dem Arm, der seinen Kopf gegen ihre Schulter schmiegt, und streichelt ihm langsam über den Rücken.

»Sieh' dir die Flocken an«, sagt sie und lehnt ihren Kopf gegen seinen, »ist es nicht wunderschön?«

Als könnte Mimi sie verstehen, bellt sie und wedelt freudig mit dem kurzen Schwänzchen, während sie um die Beine ihres Frauchens herum hüpft. Es sieht wirklich goldig aus und meine Lippen verziehen sich zu einem Lächeln.

Ich stehe im Türrahmen zum Wohnzimmer, trockne mir die Hände an einem Geschirrtuch ab und mustere meine Süße. Yolanda trägt eine dunkelblaue Skinny Jeans, weiß-rot gestreifte Kuschelsocken und einen langen, dicken hellgrauen Wollpulli mit einem XXL-Kragen. Die langen blonden Haare hat sie zu einem hohen Pferdeschwanz zusammengefasst, wobei sich bereits vereinzelte Strähnen gelöst haben und nun ihr wunderschönes Gesicht einrahmen. Sie sieht selbst in solchen dicken Klamotten, die ihren sexy Körper verhüllen, einfach umwerfend aus.

In meinen Augen ist es immer noch ein wahres Wunder, dass diese atemberaubende Frau aus heiterem Himmel in mein Leben getreten ist und mir aufgezeigt hat, was mir wirklich fehlte. Nicht einfach nur eine Frau an meiner Seite zu haben, sondern vor allem diese bedingungslose Liebe der einen Person, die nur für mich bestimmt ist. In der Vergangenheit haben wir beide nicht nur positive Erfahrungen mit unseren Beziehungen gemacht, aber genau diese haben uns genau hier her gebracht.

Langsam betrete ich den Raum und gehe zum Fenster, wo ich dann Mimi ausweiche, die jetzt auch völlig aufgekratzt um mich herum hüpft, und werfe mir das Geschirrtuch über die linke Schulter. Vorsichtig lege ich mein Kinn auf Yolandas freie Schulter und schlinge meine Arme um ihre Mitte.

Sofort lehnt sie sich gegen mich und seufzt zufrieden. »Hey, Süßer!«

»Hallo, du Schneeverrückte!«

Sie lacht und gibt mir einen Klaps auf den Unterarm. »Banause. Schau dir doch mal an, wie friedlich alles aussieht. Und die Sonne lässt den Schnee richtig glitzern.«

Glitzer ist nun nicht gerade das, was mich besonders interessiert, aber ihre Freude über den Schneefall der letzten Tage ist irgendwie ansteckend. Zusammen mit Kelsey und Kenna hat sie gestern einen Schneemann und eine Schneefrau im Garten gebaut. Beide Kunstwerke tragen alte Töpfe als Hüte, Möhren als Nasen und sogar alte ausrangierte Schals, als modisches Accessoire. Cookie, Nevins flauschige Begleiterin, sind die beiden weißen Figuren im Garten nicht geheuer und sie bellt sie pausenlos an, so als könne sie sie so vertreiben. Und Strolch, Sawyers Cocker Spaniel, hat den Schneemann bereits auf seine Art markiert, sodass er jetzt einen großen gelben Fleck auf seinem Hinterteil hat.

»Was hältst du von einem kleinen Ausflug?«, will ich wissen und drücke meinen Lippen auf ihren Hals, was sie in meinen Armen erschauern lässt.

»Wohin?« Ihre Frage ist nur ein Flüstern.

»Ich dachte da an den Mill Creek Earthworks Park.«

»Und was wollen wir da?«

»Schlittenfahren!«

Yolanda dreht ihren Kopf nach rechts und sieht mich mit großen Augen an. »Du willst Schlittenfahren gehen?«

Ich löse mich von ihr und drehe sie in meinen Armen um, sodass wir einander richtig ansehen können. »Klar, oder findest du uns zu alt dafür?«

»Nein, natürlich nicht«, erwidert sie und schüttelt den Kopf. »Ich bin einfach nur überrascht. Damit hatte ich nicht gerechnet.«

»Du weißt doch, ich bin immer für eine Überraschung gut«, murmele ich grinsend und senke meinen Kopf, um meine Lippen auf ihre zu legen.

Ashtons - Lost ScenesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt