🎂 Happy Birthday 👶

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»Happy Birthday, Prinzessin«, sagt Blake und drückt einen Kuss auf den nackten Bauch seiner nun schon einjährigen Tochter, die auf dem Winkeltisch liegt und gerade eine frische Windel von ihm bekommen hat.

Josy quietscht vergnügt, vergräbt ihre kleinen Händchen in dem dichten dunklen Haar ihres Vaters und strampelt mit den Beinen. Ihre blauen Augen leuchten und sie schenkt ihrer Mama, die am Winkeltisch nebenan steht, ein strahlendes Lächeln.

Marjorie kann immer noch nicht glauben, dass es schon ein Jahr her ist, seit diese vier Knutschkugeln in ihr Leben kamen. Sie erinnert sich noch genau an den Moment, als ihr ihre Frauenärztin eröffnete, dass sie nicht mit einem oder zwei Kindern schwanger war, sondern gleich mit vier. Eine absolute Sensation, denn nur eine von siebenhundertdreißigtausend Frauen bekommt auf natürlichem Wege Vierlinge. Fassungslos hatte sie auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch gesessen und Dr. Sanchez angestarrt, als wäre sie eine Außerirdische. Panik machte sich in ihr breit. Wie sollte sie sich denn um vier Babies gleichzeitig kümmern und dann auch noch ihren beiden älteren Söhnen Sawyer und Finn gerecht werden? Die Ärztin bemerkte ihre Zweifel, versuchte sie zu beruhigen und erklärte ihr, dass sie in einer ganz besonderen Lage sei und dass das Jugendamt in solchen Fällen Hilfe anbietet. Sie gab ihr Informationsmaterial mit nach Hause, dass sie sich in aller Ruhe durchlesen sollte.

Abends, als Sawyer und Finn im Bett waren, nahm Marjorie allen Mut zusammen, kuschelte sich auf dem Sofa an ihre große Liebe und teilte ihm die Neuigkeit mit. Unnötig zu erwähnen, dass auch Blake aus allen Wolken fiel. Mit weit aufgerissenen Augen hatte er zwischen ihrem Gesicht und ihrem Bauch hin und her geblickt. Mehrmals fragte er, ob sie sich wirklich sicher sei und die Ärztin sich auch nicht verguckt hatte, doch die Existenz der vier Babies in ihrem Bauch konnte sie mit einem Ultraschallbild belegen. Sprachlos sah er auf das kleine Bild in seinen großen Händen hinab und schüttelte immer wieder den Kopf. Doch es lag auch ein Lächeln auf seinen Lippen.

Nachdem der erste Schock verdaut war, sprachen beide über die unterschiedlichen Möglichkeiten, wie sie den Alltag mit vier Neugeborenen organisieren könnten. Ganz oben auf ihrer Liste stand der Hauskauf, denn sechs Kinder brauchen mehr Platz als drei.

Julian rollt sich auf den Bauch und streckt seine Ärmchen aus, um seine vier Minuten ältere Schwester zu betatschen. Seine Patschehändchen klatschen auf ihre Schulter und die Wange. Josy ist nicht begeistert von dem Übergriff ihres Bruder und verzieht den Mund zu einer missmutigen Schnute.

»Nicht so doll«, mahnt Blake seinen Sohn liebevoll und streicht ihm über den Kopf. »Frauen mögen es nicht, wenn man so grob zu ihnen ist.«

Marjorie schmunzelt. »Ach nein?«

Er dreht den Kopf nach links und zwinkert ihr zu. »Sehe ich das etwa falsch?«

Lachend schüttelt sie den Kopf, setzt Jules hin und zieht ihm einen frischen Body über den Kopf.

Jordan und Jasper, die bereits frisch gewickelt und angezogen sind, sitzen in der Mitte des Zimmers auf einem runden flauschigen Teppich und bewerfen sich mit Kuscheltieren, was anscheinend sehr lustig ist, denn sie lachen und quietschen pausenlos.

»Also den komischen Humor haben die Kinder definitiv von dir«, stellt Mrs. Ashton fest und kämt Julians kurzes Haar, nachdem sie ihm auch ein Jeans und einen Pullover angezogen hat.

»Komischer Humor? Bisher hast du immer über meine Witze gelacht.«

»Vielleicht habe ich nur so getan als fände ich sie lustig, damit du nicht enttäuscht bist«, gibt sie zu bedenken und setzt Jules zu seinen Brüdern auf den Boden, die sich sogleich gegen ihn verschwören und mit einem Frosch und einem Affen bewerfen.

Ashtons - Lost ScenesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt