Ashtons - Lost Scenes

🌽 Thanksgiving 🦃

Lang, lang ist es her, dass wir zuletzt Mäuschen bei den Ashtons gespielt haben. 😏
Heute ist es aber mal wieder soweit!! 😁
Und in diesem Kapitel lernen wir Everybodys Darling - auch bekannt als unseren Lieblings Bodyguard - von einer anderen Seite kennen.
In diesem Kapitel zeigt uns Nevin seine sanfte, fürsorgliche und beschützende Seite. 🥰
Lasst euch überraschen und viel Spaß beim Lesen. 😀

☆°~♡~°☆

Nevin

«Keiner da», rufe ich, als es an der Tür klopft. «Du kannst also wieder gehen.» Ohne aufzusehen, mache ich weiter Liegestütze, obwohl die Muskeln in meinen Armen schon vor einigen Minuten begonnen haben zu brennen, doch ich bin der Herr über meinen Körper und bestimme, wann Schluss mit dem Training ist.

Trotzdem ich den Blick gen Boden gerichtet habe, weiß ich genau, dass die Tür geöffnet wird. Ein kühler Windhauch zieht durch den Raum und trifft auf meinen verschwitzten Oberkörper. Mir ist klar, dass ich keine andere Wahl habe, als mich dem Besucher zu stellen, also stütze ich mich auf die Unterarme und gehe somit in eine Plank. Ich hebe den Kopf und sehe Sawyer, meinen besten Freund, der neben der geschlossenen Eingangstür steht und mich mit einen undurchdringlichen Blick mustert.

«Du bist noch nicht angezogen», stellt er sachlich fest und lehnt sich mit dem Rücken gegen die Wand.

«Ich war beschäftigt», sage ich und richte mich anschließend langsam auf.

«Das sehe ich», merkt Sawyer an, stößt sich von der Wand ab und geht dann auf das Sofa zu, um sich hinzusetzen. «Die anderen trudeln nach und nach ein.»

Wäre auch schlimm, wenn es nicht so wäre, immerhin steht das jährliche Thanksgiving Essen auf dem Plan. Die Frauen der Familie wuseln schon den ganzen Tag in der Küche im Erdgeschoss herum. Gestern war ich selbst noch mit Levina, Lynn und Gina einkaufen, um auch wirklich ausreichend Lebensmittel zu kaufen. Gott behüte, dass es nicht genügend Süßkartoffelpüree oder Maisbrot gibt. Stöhnend schüttele ich bei dem Gedanken an Levinas Worte den Kopf.

«Was ist los?», erkundigt sich mein Freund. «Willst du etwa das Essen schwänzen? Du weißt, dass Mom dann vorbeikommt, um dich persönlich abzuholen.» Die Vorstellung, wie seine Mutter mich am Ohr packt und über das Grundstück Richtung Haus zerrt, scheint ihm zu gefallen.

Als wenn ich das nicht wüsste. Marjorie Ashton ist mehr eine Mutter für mich, als meine eigene es hätte je sein können. Es würde mir im Traum nicht einfallen, sie zu verärgern oder zu enttäuschen.

«Keine Bange», murmele ich und schnappe mir das Handtuch, dass ich über die Armlehne des schwarzen Ledersofas gelegt habe. «Es läuft alles nach Plan.» Seelenruhig wische ich mir den Schweiß von Gesicht, Hals und Nacken.

«Und welcher Plan wäre das? Als Letzter aufzukreuzen, zwecks des dramatischen Auftritts? Wirst du jetzt zur Diva?» Sawyer feixt und zieht sein Handy hervor, um einen raschen Blick darauf zu werfen. Wie es aussieht, hat ihm jemand geschrieben, denn seine Mundwinkel zucken. «Du beeilst dich besser, mein Lieber, sonst stürmt die Kavallerie dein Haus.»

Normalerweise habe ich nichts gegen Besuch, aber nicht, wenn das bedeutet, dass ich zu irgendetwas gezwungen werden soll. Es reicht schon, dass die Partnerinnen der Jungs versuchen, meine Hütte in eine Kucheloase zu verwandeln. Ständig reden sie darüber, dass ich mir Kissen und Decken für das Sofa zulegen soll, um es heimeliger zu machen. Auch ein flauschiger Vorleger vor dem Kamin sei dringend nötig. Wer bin ich denn? Etwa einer dieser Typen aus den ganzen schnulzigen Filmen und Büchern, die sie so gern schauen und lesen? Keine Chance! Alles bleibt so, wie es ist. Ich lebe allein und fühle mich mit der dunklen und minimalistischen Einrichtung wohl. Es ist alles da, was ich brauche. Dekokram ist nicht meine Welt. Und falls mir doch mal der Sinn nach einem Bild oder irgendeinem dekorativen Gegenstand steht, dann kaufe ich mir den schon.