🕯 Adventskalender Deluxe

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Josy

Ich binde die letzte Schleife, klebe noch ein paar Weihnachtsmützen aus Filz auf das Paket und lege es dann zur Seite. Mit einem zufriedenen Lächeln bedenke ich den Stapel bunt verpackter Päckchen und freue mich schon jetzt auf die Gesichter meiner Brüder und Cousins, wenn sie sehen, was ihnen das Heinzelmännchen vor die Tür gestellt hat. Ein Glück, das meine Bestellung noch rechtzeitig zum ersten Advent eingetroffen ist, sonst hätte ich meinen Plan begraben müssen.

»Baby ...« Calebs tiefe Stimme, die aus dem Flur kommt, jagt mir einen wohligen Schauer über den Rücken.

»In der Küche«, rufe ich ihm zu und sammele das ganze Geschenkpapier, all die bunten Bänder und die Schere zusammen. Hannibal, der es sich zu meinen Füßen bequem gemacht hat, und Chucky, der auf dem Stuhl neben mir liegt und zufrieden schnurrt, heben kurz den Kopf, als sie die Stimme ihres Herrchens hören.

Kurz darauf erscheint er im Türrahmen und zieht die Augenbrauen nach oben. »Hier sieht es aus wie nach einem Bombeneinschlag«, stellt er fest, lehnt sich mit der linken Schulter gegen den Rahmen und verschränkt die Arme vor der breiten muskulösen Brust. »Sind das Weihnachtsgeschenke?«

Selbst in dem schwarzen Hoodie und der dazu passenden Sweatpants sieht er einfach zum Anbeißen aus. Was habe ich doch für ein Glück diesen Mann mein nennen zu dürfen!!

»Nope«, erwidere ich und erhebe mich von dem Stuhl, auf dem ich mir die letzten beiden Stunden den Hintern platt gesessen habe. »Adventskalender.«

»Sind die für die Kinderstation im Krankenhaus?«

»Wieder falsch, Mister Rafferty.« Lächelnd gehe ich auf ihn zu, recke den Kopf und drücke ihm einen Kuss auf die Lippen.

»Sondern?«, hakt er nach, umfasst meine Taille und zieht mich an sich, um dann meine Lippen für einen zärtlichen Kuss zu erobern.

Nur zu gern lasse ich mich darauf ein und schmiege mich so eng an ihn, wie es das ganze Dekozeug in meinen Händen zulässt. Obwohl mein Liebster nur ein paar Stunden mit Teagan und Keylor im Fitnessstudio war, habe ich ihn schrecklich vermisst - so wie immer, wenn er nicht in meiner Nähe ist.

»Sagst du mir für wen all die Pakete sind oder muss ich andere Geschütze auffahren, um die Antwort aus dir heraus zu bekommen?«, murmelt er an meinen Lippen und legt seine kräftigen Hände auf meinen Po.
Beim Gedanken daran, was er mit anderen Geschützen meint, erwacht mein Körper sofort zum Leben. Mein Mann hat da so seine ganz speziellen Methoden, um mich in die Knie zu zwingen beziehungsweise um an Antworten zu kommen. Und ja, ich liebe es, was auch der Grund dafür ist, dass ich mich gern mal etwas ziere.
»Für die Familie«, erkläre ich und reibe mit meiner Nase gegen seine.
Calebs Mundwinkel zucken. »Du schenkst deinen Brüdern Adventskalender?«
»Klar.« Ich rücke ein Stück von ihm ab und setze eine entschlossene Miene auf. »Dafür ist man nie zu alt. Heutzutage gibt's auch Kalender für Erwachsene.«
»Bekommen deine Eltern auch Kalender?«
»Natürlich. Mom bekommt einen mit verschiedenen Badezusätzen und Dad darf jeden Tag ein neues Bier probieren.«
»Cool. Hast du auch einen Kalender für mich?« Seine wunderschönen blau-grünen Augen leuchten auf, wie bei einem Kind, dass überlegt, wie es an die von der Mama versteckten Kekse herankommt.
»Gerade hast du dich darüber lustig gemacht, dass ich Erwachsenen Adventskalender schenke. Du bist doch viel zu alt und cool dafür«, erinnere ich ihn und lege den Kopf schief.
Als Antwort ernte ich einen Klaps auf den Allerwertesten. »Zu alt, ja?«
»Mhmm ...« Rasch entwinde ich mich seinem Griff und trete hinaus in den Flur, um den Dekokram in der Abstellkammer zu verstauen.
Caleb folgt mir und bleibt dicht hinter mir stehen. Er schlingt seine Arme um mich und vergräbt sein Gesicht in meiner Halsbeuge. »Ich wusste nicht, dass dir ein Toy Boy lieber wäre.«
Diese grummelige Antwort entlockt mir ein Lächeln. Ich stand noch nie auf jüngere Männer auch wenn es mir an Angeboten von jungen Fans nie gemangelt hat.

Ashtons - Lost ScenesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt