22.

847 103 1
                                    

Zweiundzwanzig

Das Haus war komplett still, als Stacey um fünf Uhr nach Hause kam.

Sie wanderte durch das Haus und landete schließlich in der Küche, wo sie ihren Vater am Esstisch sitzend und die Zeitung lesend auffand. Sie lehnte sie gegen den Türrahmen und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust.

"Wo ist Mom?" Fragte sie und ihr Vater blickte zu ihr hoch.

"Sie ist zum Supermarkt gefahren, sie müsste jede Minute zurück kommen."

Stacey nickte still und biss sich auf die Lippe, sich in der Küche umsehend bis ihre Augen zurück auf ihrem Vater landeten, der ganz in die Zeitung vertieft war. Ihr Herz zog sich zusammen und sie leckte sich nervös über die Lippen.

Wer würde Schuld sein?

"Dad..." Sagte Stacey mit schwerem Herzen. "Ich möchte dir etwas erzählen... etwas das ich dir eigentlich gestern schon erzählen wollte."

Ihr Vater blickte hoch und seufzte. "Wieso, was ist es denn?"

Stacey schluckte und ihre Augen wanderten für einen Moment auf den Boden bevor sie zurück zu ihrem Vater blickte. "Dad..."

Sie unterbrach sich selber und atmete tief ein.

"Stacey." Ihr Vater stand auf. "Was ist es?"

"Ich..." Ihr Vater trat etwas näher an sie heran und stolperte zurück, ihre Augen fest geschlossen. "Mom betrügt dich!"

Stacey erstarrte, nachdem sie mit der Wahrheit herausgeplatzt war und drückte ihre Augen so fest zusammen, dass ihr Kopf anfing zu schmerzen. Nach einiger Zeit öffnete sie sie langsam und sah ihren Dad vor ihr stehend, den Körper angespannt, aber er sah nicht sie an.

Seine Augen starrte direkt auf etwas hinter ihr und Stacey drehte ihren Kopf so, dass sie ihre Mutter an der Haustüre stehen sehen konnte, die Einkäufe auf dem Boden und ihre Augen auf ihrem Dad.

Stacey schluckte und wollte gerade zu ihrem Vater gehen, als er sie plötzlich zur Seite schob und zu ihrer Mutter rüber lief. Stacey schlug mit ihrer Schulter gegen die Wand und sie zischte auf vor Schmerz, nur um als nächstes zu hören wie eine Hand auf Fleisch knallte und sie blickte hoch, ihre Mutter stolperte gerade zur Seite, sich an die Seite ihres Gesichts fassend.

"Schlampe." Fauchte ihr Vater.

"Du hast es kommen sehen." Lächelte ihre Mutter höhnisch, ein wütender Blick legte sich auf ihr Gesicht und Stacey sah, wie ihr Vater seine Faust ballte.

Schnell blickte sie weg und lief die Treppe hoch, rennend bis sie ihren Raum erreichte. Sie schloss die Tür und presste ihren Rücken an die Tür, auf den Boden herunterrutschend, ihre Augen weit geöffnet und ihr Herz schnell schlagend.

Wer war nun Schuld?

The Girl He Left Behind (German translation)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt