4. Die Gruppenbildung

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Am nächsten Morgen stand der erste Unterricht an. Ich war froh, dass Hermine mich mitnahm, denn ich hätte den Weg alleine auf keinen Fall gefunden. Die Schule war wirklich überwältigend. Gleichzeitig hatten aber die rauen und dunklen Steinwände etwas geheimnisvolles. Ich irrte hinter Hermine hinterher und immer, wenn ich dachte ich wüsste wieder wo wir waren, war ich wieder planlos.

Den gestrigen Tag hatte ich gut verarbeitet. Seit dem Tod meiner Eltern hatte ich mich wohl daran gewöhnt, dass das Leben auch mal einfach innerhalb eines Tages komplett umgeschmissen wird. Eigentlich verwunderte mich meine Anpassungsfähigkeit doch eher, denn normalerweise hatte ich ungefähr die mentale Stärke einer Salzstange. Aber na gut. Die Magie dieses Ortes, dieser Schule, hatte mich irgendwie in seinen Bann gezogen.

Als Hermine plötzlich vor mir stehen blieb lief ich ihr fast in die Hacken. Wir hatten Zauberkunst bei Flitwick und ich kam mir ein bisschen fehl am Platz vor, da ich keine Ahnung hatte, wie ich den Zauberstab überhaupt richtig hielt. Er begrüßte uns und schien ganz nett zu sein.

„Miss Evans, sie haben noch keinerlei Erfahrung mit dem Zaubern. Daher haben wir Lehrer uns zusammen mit Professor Dumbledore eine Strategie überlegt, wie wir sie so schnell es geht auf den neuesten Stand bringen. Sie werden mit ein Paar Schülern und Lehrern etwas extra Unterricht erfahren. Da wir Lehrer ziemlich ausgelastet sind und es sehr talentierte Schüler gibt gehe ich davon aus, dass sie größtenteils Nachhilfe von Schülern bekommen. Die Freiwilligen haben die Möglichkeit sich ein paar Punkte für ihr Haus dazuzuverdienen, oder bei Verstößen ihre negativen Punkte wieder wett zu machen ich bin mir sicher, dass sich einige Schüler melden werden." Professor Flitwick hatte gerade ausgeredet, da hatte Hermine schon ihre Hand gehoben. Es überraschte mich nicht, dass sie so ambitioniert war, denn den Eindruck hatte ich bereits bei unserem ersten Treffen. Sie strahlt so einen Wissensdurst aus. Oder es ist nur mal wieder meine Fähigkeit andere Menschen gut einschätzen zu können. Diese Fähigkeit hatte ich schon immer und war auch oft ein großer Vorteil für mich. Es ist so als könnte ich die Aura meiner Mitmenschen genau lesen, obwohl ich an so etwas eigentlich nie gelglaubt habe. Naja, zumindest bis gestern.

Als ich von meinen Gedanken wieder in die Wirklichkeit abschweifte sah ich, wie Hermine Ron und Harry auffordernd zunickte. Ohne viel Wiederstand hoben sie ebenfalls ihre Hand. Ich gab ein leichtes lächeln von mir und war erleichtert. Doch als Hermine mir zuflüsterte, dass wir direkt nach der Schule anfingen würden, schwand meine Euphorie wieder etwas. Es würde schwer werden den gesamten Stoff nachzuholen. Naja vielleicht war ich ja ein Naturtalent und ich kann alles im Handumdrehen. Man darf ja hoffen, dachte ich.

Den Rest der Stunde verstand ich nur Bahnhof. Die anderen ließen Dinge fliegen und wieder sicher landen. Ich traute meinen Augen kaum. Es schien so als wäre Hermine nicht nur ambitioniert, sondern auch einfach der cleverste Kopf dieser Schule.

Die nächste Stunde hatten wir bei Professor Snape, den ich ja schon aus dem gestrigen Zwischenfall kannte. Er schien sehr in sich gekehrt und viel kühler als Professor Flitwick. Wiedermal hatte ich keine Ahnung, von was überhaupt geredet wurde. Bis es zu einer Gruppenarbeit kam. Wir sollten in Zweiergruppen einen Schwelltrank brauen, der angeblich Objekte größer werden lies je nach Konzentration der Zutaten. Einen Zaubertrank sollte ich doch auch hinbekommen. Einfach an das Rezept halten und dann funktioniert das schon. Naja, wenn das so einfach wäre, gebe es dieses Fach auch nicht.

Um die Gruppen zu bilden hatte Professor Snape kleine Zettel mit unseren Namen, die er einfach so aus seiner Tasche zog. Mit Schwung war er sie hoch und ich konnte beobachten, wie sich je zwei Zettel zu einem größeren Zettel zusammentaten. Sie landeten perfekt untereinander ausgerichtet auf seinem Pult. Harry war mit Hermine in einer Gruppe und Ron mit Longbottom. Er rief meinen Namen auf und ich war gespannt in welcher Gruppe ich war, denn alle, die ich bis jetzt kannte waren schon verteilt. Professor Snape blickte von dem Zettel auf und sagte mit rauer Stimme „Evans und Malfoy." Ich zuckte zusammen und auch Malfoy schien sich nicht sonderlich zu freuen. Ganz im Gegenteil. Er protestieret lautstark: „Das können sie doch nicht machen! Die ist dumm wie Stroh! Die weiß doch gar nichts! Ich nehme ich nicht hin wegen Ihr eine schlechtere Note zu bekommen! Mir ist das hier wichtig und sie wusste bis gestern nicht mal, dass es existiert! Das Schl...!" Bevor er ausreden konnte unterbrach ihn Snape während eine Aufruhe durch den Raum fegte: „Mr Malfoy, die Auswahl ist gefallen und wird auch nicht geändert. Sie sind ein sehr begabter Schüler. Ich erwarte von Ihnen, dass sie ein Teil ihres Wissens an Miss Evans weiter geben. Machen sie sich über die Benotung keine Sorgen." Draco schien zufrieden mit dem Kompliment und hetzte zumindest nicht mehr gegen mich. Ich konnte ihn ja verstehen, aber seine Worte trafen mich tatsächlich mehr als ich zugeben wollte. Als hätte ich mir irgendwas an der Situation, in der ich bin, selbst ausgesucht.

Mein Blick wurde nachdenklich und etwas traurig. Ich hatte Heimweh. Ich wollte zurück. Anscheinend war ich hier nur eine Last für alle. Es war wohl ein Fehler sich auf das hier einzulassen. Draco entdeckte meinen bedrückten Blick und fing an schief zu grinsen indem er einen Mundwinkel hochzog. Dass ihm mein Leid amüsierte fand ich abstoßend. So hatte ich seine Aura gestern gar nicht eingeschätzt. Ich hasste es wenn mir Leute begegneten, die ich nicht einschätzen konnte. Es machte mir ein unwohles Gefühl im Bauch, naja ER machte mir ein unwohles Gefühl im Bauch.

So, ich hoffe es hat euch gefallen.😊 Voted gerne, wenn es euch gefallen hat. Über Kommentare freue ich mich immer am meisten.

Ab den nächsten Kapiteln wird es endlich mal ein bisschen näher zwischen Amber und Draco also bleibt gespannt.😊

Unwanted Love - Draco Malfoy Lovestory - FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt