5. Das Gespräch

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Nach dem Unterricht würde ich zu Dumbledore zitiert. Meine Verwunderung war groß. Schicken sie mich jetzt wieder nach Hause? War das alles doch ein Versehen? Ich hatte ja bis zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht ausprobiert, ob ich tatsächlich Zaubern konnte. Vielleicht war alles nur ein riesiger Irrtum. Mir diesen Gedanken führte mich Miss McGonagall zu Dumbledores Büro. Eine Wendeltreppe tat sich auf und stieg empor. Unsicher trat ich auf die erste Stufe und lief die Treppe hoch. Sein Büro war rund und die hohen Wände waren bis unter die Decke mit Bildern verziert. Ich sah mich bestimmt minutenlang um. Die meisten Gegenstände hatte ich noch nie im Leben gesehen. Der Raum hatte ganz andere Energien, als der Rest der Schule. Ein Geräusch kam aus dem oberen Bereich des Zimmers. Dumbledore stieg eine Treppe hinunter. Als er auf der Mitte der Treppe angekommen war fing er bereits an zu reden: "Miss Evans, haben sie sich schon ein bisschen eingelebt?" Ich wollte antworteten, aber er sprach ohne Pause weiter. "Sie fragen sich bestimmt, warum ich sie zu mir gebeten habe. Es tut uns sehr leid, dass uns dieses Missgeschick passiert ist ..." Oh man jetzt wird er mich wieder nach Hause schicken, dachte ich "... aber wir können es uns nicht erklären, wie wir sie damals zum Schulbeginn vor Jahren nicht gefunden haben. Als wäre ihre Magie unterdrückt worden. Aber machen sie sich keine Sorgen. Wir werden ihnen unter die Arme greifen wo es geht. Eine Frage hätte ich noch?" Ich nickte, aber er fuhr wieder ohne eine Pause zu lassen fort. "Wir würden gerne in Erfahrung bringen, was damals schief gelaufen ist. Wären sie bereit und ein paar Haare zur Verfügung zu stellen, um mit verschiedenen Zaubertränken Nachforschungen anzustellen? Es würde uns auch weiterbringen, wenn sie uns durch Legilimentik erlauben würden ihre Gedanken zu lesen." Nach dieser Stelle machte er endlich Mal eine Pause und ich hatte Zeit meine Gedanken zu sortieren. Gedanken lesen? Was? Ach, warum schockiert mich überhaupt noch etwas. Ich konnte meine Gedanken gar nicht so schnell ordnen. "Ich glaube ich muss mir das nochmal durch den Kopf gehen lassen", erwiderte ich. Er nickte mir verständlich zu: "Natürlich Miss Evans. Es geht natürlich um ihre privaten Angelegenheiten. Das respektieren wir. Lassen sie mich ihre Entscheidung wissen."

Auf meinem Weg zurück zu den Gryffindor Gemeinschaftsraum, wo ich mich mit den anderen zur Nachhilfe treffen wollte, verirrte ich mich. Ich ging eine Treppe hoch die nach einem Knick allerdings ins dunkle führte und das Gefühl, dass ich hier nicht sein dürfte, machte sich in mir breit. Ich blieb kurz wie angewurzelt stehen und blickte ins Dunkle. Aus dem Dunklen drang nach Sekunden der Stille das Geräusch einer knatschenden Tür zu mir vor. Fluchtartig begann ich erst rückwärts die Treppe wieder runter zu stürmen und dann wollte ich mich wieder umdrehen, um geradeaus die Treppe runter zu gehen. Doch meine Füße kamen der Bewegung nicht hinterher. Ich merkte wie ich das Gleichgewicht verlor und über die letzten zwei Stufen fiel. In Erwartung auf den Boden zu treffen stützte ich meine Arme voraus. Aber meine Hände trafen nicht auf den kalten Boden es fühlte sich warm unter meinen Händen an. Meine Füße berührten den Boden ebenfalls nicht mehr. Ich öffnete langsam wieder meine Augen und schaute gegen schwarzen Stoff. Verwundert folgte ich dem Verlauf des Stoffes nach oben und sah plötzlich in ein Gesicht. Genau genommen starrte ich in graue Augen. "Naa, haben wir uns verlaufen?" Sagte die zu den Augen gehörende Stimme zu mir. Ich kannte die Stimme. Es war Draco Malfoy. Er grinste mir schälmisch entgegen. Ich musste meine Gedanken erstmal sammeln. Der plötzliche Sturz und die Panik hatten mich vollkommen aus dem Konzept gebracht. Mein Verstand kam langsam wieder in der Realität an und ich bemerkte, dass ich in Draco Malfoys Armen einen Meter über dem Boden lag und das wohl schon etwas zu lange. "Du scheinst das zu genießen oder?", fragte er mich. Verwirrt erwiderte ich: "Was? wie bitte?" Er zwinkerte mich nur an, aber ließ mich nicht auf den Boden. "Du willst mich wohl nicht los lassen", erwiderte ich überrascht von mir selber. So ein Selbstbewusstsein kannte ich von mir noch gar nicht. Ich war aber glücklich mit meiner Antwort. Das hat gesessen. Ich sah ihm immer noch in die Augen und meine sogar einen kurzen Moment der Unsicherheit bei ihm wahrgenommen zu haben. Aber er war wohl ein Profi darin seine echten Gefühle nicht nach außen zu zeigen, wenn er es nicht wollte. Plötzlich merkte ich wie die Arme die mich in der Luft hielten verschwunden waren und ich fiel zu Boden.

Der Aufprall auf dem Steinboden tat weh und meinen Knöchel durchzog ein stechender Schmerz, als er auf den Boden traf. Meine Schmerzen wurden allerdings von Hass und Wut übertönt. Hatte er mich gerade wirklich eiskalt fallen gelassen? Mich Absichtlich auf den harten Boden knallen lassen, obwohl er mich vorher aufgefangen hat? Warum macht man sowas? In meinen Gedanken verloren starrte ich auf den Boden vor mir. Nach kurzer Zeit sah ich auf und sah wie Draco mir die Hand reichte. Empört schrie ich: „Was soll das?! Was ist das für ein scheiß Spiel was du spielst? Mich erst auffangen, dann fallen lassen und dann wieder hochhelfen wollen? Nur um ... was? Um deine Überlegenheit zu demonstrieren? Ich hab mir echt wehgetan wegen dir! Ist es dir das Wert?!" „ Ich hätte dich auf direkt hinfallen lassen können. Sei mal ein bisschen dankbarer, dass ich überhaupt Kraft aufgewendet habe, um so einer wie dir zu helfen!" erwiderte Draco mit gleichgültiger Stimme. Ich war fassungslos über seine Aussage und mir fehlten die Worte um alles zu sagen, was ich ihm an den Kopf werfen wollte. „Wie bitte? So eine wie ich?" warf ich ihm fragend entgegen. „Ja, so eine wie du. Mit schmutzigem Blut. Muggelstämmigen Blut." Immer noch auf dem Boden sitzend blieb ich stumm. So eine Art von Rassismus und Engstirnigkeit ist mir noch nie widerfahren. Langsam richtete ich mich auf, ohne seine helfend ausgesteckte Hand überhaupt zu beachten. Als ich ihm wieder komplett aufgerichtet gegenüber stand, versuchte ich etwas Gewicht auf meinen schmerzenden Knöchel zu verlagern. Mein Fuß knickte allerdings weg und ich fuchtelte panisch um mich. Ich bekam an etwas halt. Es war allerdings wieder kein Stein des Bodens oder des Wände, sondern wieder Draco. Er hatte nach meiner Taille gegriffen. Seine Hände hatten einen starken Griff und ich spürte direkt die Wärme, die von ihm ausging. Als ich kurz davor war ihn wegzustoßen, hörten wir Schritte.

Endlich mal etwas Spannung zwischen den beiden. Gefällt es euch? ⭐ Voted doch gerne und kommentiert was ihr noch so an Vorschlägen für mich habt, oder was euch besonders gefällt, dann kann die Gesichte immer besser werden.

Im nächsten Kapitel wird es noch ein bisschen näher. Also viel Spaß beim weiterlesen!😊

Unwanted Love - Draco Malfoy Lovestory - FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt