13. Nackter Oberkörper

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Heute Nachmittag sollte unser Zaubertrank fertig sein. Ich war schon etwas früher da, um am wenigsten Zeit wie nötig mit Draco verbringen zu müssen. Er war irgendwie komisch in letzter Zeit. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass wir gut miteinander klar kamen und dann war er wieder abweisend. Es war mir relativ egal, ob er mich mochte, aber dieses hin und her ging mir langsam auf die Nerven. Naja es war wahrscheinlich einfach seine Art.

Der Schwelltrank war uns gut gelungen es mussten nur ein paar zusätzliche Zutaten hinzugetan werden und dann war er fertig. Bis jetzt hatte die Flüssigkeit keine Kräfte. Sie entfaltet ihre volle Wirkung erst mit der letzten Zutat.

Ich saß mit dem Rücken Tür und studierte noch einmal das Rezept. Dass Draco bereits den Raum betreten hatte bemerkte ich nicht. „Na du", ertönte es hinter mir. „Du kannst mich doch nicht so erschrecken. Ich hätte fast einen Herzinfarkt bekommen!" sagte ich erschrocken. „Warum du brauchst doch keine Angst vor mir haben", entgegnete er mir und grinste schief. Wir fingen an die letzten Zutaten rauszusuchen und abzuwiegen. Die Einhorntränen durfte man nur Topfen für Tropfen hinzugeben, da es sonst zu heftig mit dem Zaubertrank reagieren würde. „Draco denk dran. Vorsichtig!", mahnte ich ihn an. „Ich bin aber eher der grobe Typ", entgegnete er mir mit einer unqualifizierten Aussage. Er war anscheinend zufrieden mit seinem Konter und zog lächelnd eine Augenbraue hoch. „Draco, ich warne dich!", ich konnte gerade noch ausreden, da hatte er schon die komplette Flasche auf einmal hineingeschüttet. Schlagartig fing das Gemisch an stärker zu brodeln und einige Spritzer flogen in die Luft. Sie trafen meine linke Hand und ich krümmte mich vor Schmerz. Der Zaubertrank war zwar noch nicht aktiv und hatte daher keine Wirkung, aber er war kochend heiß. Ich hielt meine Hand und drückte sie, als würde ich versuchen den Schmerz zu ersticken. Aber es gelang mir nicht. Als ich kurz aufsah, um Draco einen wütenden Blick zuzuwerfen traute ich meinen Augen kaum.

Er fing gerade an sein Hemd aufzuknöpfen. Was? War ich hier im falschen Film? Oder war das ein Traum? Nein, so eine Art von Schmerz gab es im Traum nicht. Und es wäre dazu noch ein sehr merkwürdiger Traum gewesen. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich, dass er etwas von der Flüssigkeit auf sein Hemd bekommen hatte, die sich gerade einbrannte. Achsooo, deshalb zog er sein Hemd aus, obwohl mich das nicht mehr beruhigte. Er war bei den letzten paar Knöpfen angekommen und ließ das Hemd von seinen breiten Schultern gleiten. Er stand nun mit komplett nackten Oberkörper vor mir und mein Blick verweilte weiter auf ihm. Der Schmerz in meiner Hand konnte mit der Faszination über diesen plötzlichen Anblick nicht mithalten und ließ nach. Sein Oberkörper war sehr trainiert, aber über seinen Bauchmuskeln zeigten sich noch leichte Abdrücke der blauen Flecken, die mittlerweile ihre Farbe geändert hatten.

„Du guckst ja, als hättest du einen Geist gesehen. Sehe ich wirklich so schlimm aus?" fragte Draco leicht amüsiert. Er wusste genau, dass er alles andere als schlimm aussah. Ich wandte meinen Blick wieder von ihm ab und der Schmerz in meiner Hand wurde mir wieder bewusster und kam zurück. Ich antwortete ihm nicht und richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf meine Hand.

„Zeig mal her", forderte er mich auf, aber ich reagierte nicht auf seine Aufforderung. „Ach komm schon, jetzt hab dich nicht so", meinte er zu mir, doch das machte mich wieder wütend. „Draco, das ist deine Schuld. Immer wenn du bei mir bist tust du mir weh! Erst mein Fuß und jetzt das?!", schrie ich ihn vor Schmerz an. Eigentlich wollte ich ihn nicht anschreien, aber es kam einfach so aus mir heraus. Und es zeigte Wirkung. Draco schien nachdenklich. „Vertraust du mir?", fragte er mich vorsichtig. „NEIN!", antwortete ich entschlossen, doch er setzte nochmal an: „Könntest du mir dieses eine Mal vertrauen?" Ich sah hoch und blickte direkt in seine grauen strahlenden Augen. Sein Blick war hypnotisierend.

Aus meinem Blick schien er zu lesen, dass ich ihm vertraute und nahm meine Hand in seine. Er betrachtete sie kurz und zückte seinen Zauberstab. In diesem Moment entschied mein Verstand, ihm doch nicht mehr zu vertrauen. Bei meinem Glück mit ihm hatte ich gleich gar keine Hand mehr. Ich zog leicht meine Hand zurück, aber es tat weh und er ließ nicht los. „Bitte vertrau mir", bat er mich. So ehrlich hatte er noch nie zu mir gesprochen. Es schien ihm echt ernst zu sein. Ich zog also nicht mehr an meiner Hand und er hob seinen Zauberstab wieder. Er sprach einen Fluch, den ich noch nie gehört hatte und die Wunden auf meiner Hand glänzten auf und verblassten langsam. Mit ihnen verschwand auch der Schmerz.

Erstaunt blickte ich ihn an. Eigentlich wollte ich immer noch sauer auf ihn sein, aber die Dankbarkeit über den genommenen Schmerz überwog. Die Tatsache, dass er immer noch Oberkörperfrei vor mir stand und dabei meine Hand hielt ließ meinen Bauch kribbeln. Hä, warum das jetzt? Es war bestimmt nur die Situation, die ich anziehend fand. Auf keinen Fall kann es Draco sein, der dies in mir auslöste. So wollte ich zumindest versuchen meine Gedanken zu rechtfertigen.

„Besser?", fragte er. Überrumpelt von seiner plötzlichen Frage brachte ich nur ein unsicheres „Ja" heraus. Meine Hand hielt er immer noch in seiner auf Höhe seines Bauches. Mach jetzt bloß nichts falsches dachte ich mir noch, aber da war es schon zu spät und ich strich über die Flecken an seinem Bauch.

Huiiii es wird spicy 🔥
Ich hoffe es gefällt euch soweit und vielen Dank für's lesen und die lieben Kommentare und Voted❤️ es freut mich total zu sehen, wie die Geschichte bei euch ankommt😊🥰

Unwanted Love - Draco Malfoy Lovestory - FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt