25. Wie ein Phönix aus der Asche

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Ich fixierte meinen Blick an seinen Lippen. Meine Hände fuhren seinen Oberkörper hoch, bis sie auf seiner Brust lagen.
Und dann passierte es tatsächlich. Unsere Lippen berührten sich das erste mal. Seine Lippen fühlten sich so weich an und er presste sie etwas stärker gegen meine. Es fühlte sich aber trotzdem sanft an. Der Kuss wurde etwas intensiver. Seine eine Hand wanderte an meine Taille, während die andere weiter an meiner Wange lag. Wir küssten uns leidenschaftlich und mein Bauch kribbelte wie verrückt. Zum Glück hielt er mich fest, denn meine Kniee ließen langsam nach.

Schlagartig unterbrach er den Kuss und stieß mich von sich weg. Verwirrt sah ich ihn an. Hatte er mich nun wirklich so weit gebracht ihm zu vertrauen nur, um mich dann zu verarschen?! Ich fühlte mich so bescheuert, dass ich auf ihn reingefallen war.

Sein ängstlicher Gesichtsausdruck passte allerdings nicht ganz zu dem triumphierenden Gesichtsausdruck, den ich eigentlich erwartet hätte. Er sah mich auch gar nicht mehr an, sondern zur Seite in den Gang. Vorsichtig folgte ich seinem Blick. Im Gang standen seine Eltern.

Sein Vater atmete vor Wut so stark, dass man es von außen erkennen konnte und sein blasses Gesicht leicht rot wurde. Seine Mutter Narcissa hingegen blickte eher erschrocken und bemitleidend. Lucius stürmte auf Draco zu und packte ihn so stark am Arm, dass er kurz aufschrie.

„Sie ist eine Freundin von diesem Blutsverräter Potter. Wie kannst du es wagen dich so mit ihr abzugeben. Du bist eine Schande für diese Familie. Weißt du nicht, wofür die Malfoys stehen?! Oder soll ich dir das noch ein weiteres mal deutlich machen?! Durch Worte scheinst du ja nicht zu lernen!", schrie Lucius seinen Sohn an. „Wie können sie es wagen ihren eigenen Sohn zu schlagen. Sie sind eine Beleidigung für die Menschenwürde!", fuhr ich ihn wütend an. Wutentbrannt zückte er seinen Zauberstab, aber ich war schneller. 

„Expelliarmus!", schrie ich und entwaffnete Lucius mit Leichtigkeit. „Anscheinend sind sie die Schande für die Zauberei, wenn sie es nicht mal mit jemandem aufnehmen können, der erst seit 4 Monaten weiß, dass Zauberei überhaupt existiert", spottete ich ihn an, „es ist ihnen sozusagen ein Erstklässlerin überlegen. Das erklärt wohl auch, warum sie sich aus Angst immer den Stärkeren anschließen. Einfach, weil sie zu schwach und zu feige sind!" 

Das hat gesessen. 

Ich war sehr zufrieden mit meiner Aussage und habe bemerkt, wie mittlerweile auch Hermine, Ron und Harry und ein paar andere dazu gestürmt waren.

Lucius Malfoy hingegen schien nicht ganz so zufrieden mit meiner Aussage, wie ich. Da er seinen Zauberstab nicht mehr hatte, wollte er mich nun so angreifen. Die Wut war ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. „Ich bring dich um!", schrie er auf mich zu rennend.

Überfordert wich ich einen Schritt zurück und schloss die Augen. Ich vertraute auf irgendetwas, was mir helfen würde. Irgendwas würde schon passieren.

Und da wurde es auf einmal schlagartig warm vor mir. Eine Linie mit Stichflammen tat sich zwischen mir und Lucius auf. Wie eine beschützende Grenze. Hatte ich das gemacht? Ich sah zu den anderen und es schien nicht so, als wäre es einer von ihnen gewesen.

Erschrocken bremste Lucius ab und fiel zu Boden. Die Flammen brannten langsam runter und eine Gestalt erhob sich aus den Flammen. Ich konnte hellblau leuchtende Umrisse erkennen. Aber was war das? Das Wesen breitete seine Flügel aus und stieg empor. Es waren die Umrisse eines Phönix.

Er gab einen befreienden Schrei von sich und verschwand dann wieder.

Das Feuer brannte ganz runter, bis es aus ging. Alle starrten mich an. Das Publikum hatte sich noch mehr erweitert und gefühlt die halbe Schule hatte sich meinen Auftritt angesehen.

Lucius Malfoy sah mich mit verstörtem Blick an. Er griff sich Draco und seine Frau und sie apparierten fluchtartig. 

Unwanted Love - Draco Malfoy Lovestory - FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt