»w..w..was?«stotterte ich leise und schaute auf meinen leuchtenen Bildschirm. Es war kurz nach drei und die bedrückende Stille der Nacht wurde durch meinen lauten Schrei durchbrochen. Ich bekam nichtmehr richtig Luft so sehr wurde mein Brustkorb zusammengepresst.
Auf meinem Bildschirm war eine Sprachnachricht von Mona, welche mich aus meinem Schlaf gerissen hatte. Ich hörte sie mir nochmal an, um mich zu vergewissern, dass ich mich nicht verhört habe, doch alleine als ich ihre zitternde Stimme hörte wusste ich, dass es die bittere Realität ist.
»Cassidy« hauchte sie schluchzend und man hörte bereits laute Sirenen im Hintergrund. »es ist etwas schreckliches passiert. Alles.. alles brennt und Henry.. wir können ihn nicht finden. Ich.. ich weiß nicht was ich jetzt tun soll. Ich habe so Angst. Bitte.. bitte komm nach Hause.«
Ihre Stimme wurde zum Ende hin immer leiser und strahlte so einen Schmerz und Verzweiflung aus, dass mir schlecht wurde.
Meine Eltern kamen in mein Zimmer gerannt und zogen mich in ihre Arme, doch ich bekam garnicht mehr alles mit, so eine Furcht umhüllte mich. Alles um mich herum verschwamm langsam und ich spürte nichtsmehr als das Zittern welches meinen ganzen Körper beben ließ. Alles was ich hörte war ein lautes piepen und meine Mutter, die lauthals auf mich einredete, bevor alles schwarz wurde.
Ein lautes regelmäßiges piepen riss mich aus meinem Schlaf und ich öffnete mit Mühe meine Augen. Das helle Licht welches den Raum erhellte brannte in meinen Augen und brachte meinen Kopf zum pochen.
»Oh Gott Cass du hast uns so eine Angst gemacht.« hörte ich die vertraute Stimme meines Bruders, dessen Silhouette ich langsam im Sessel am Ende des Zimmers erkennen konnte. Er stand auf und kam auf mich zu.
»Henry.. geht es ihm..« wollte ich fragen, doch er unterbrach mich bereits.
»Er wurde gefunden. Er hat starke Brandwunden und ist nicht der einzige Verletzte. Es.. Miss Cara sie.. sie ist gestorben.« den letzten Teil des Satzes flüsterte er nur und meine Unterlippe begann zu zittern. Miss Cara hat früher manchmal auf Luke und mich aufgepasst. Sie war sozusagen die Oma des ganzen Rudels und trotz ihres hohen Alters hat sie jeden Tag genutzt und alle Leute um sie herum aufgemuntert.
»Was ist denn passiert?« fragte ich ihn während mir eine Träne die Wange hinunter kullerte.
»Sie wissen nicht genau wie es dazu gekommen ist, doch es gab einen Brand der ungefähr ein Viertel der Häuser des Rudels angegriffen hat, bevor er gelöscht werden konnte. Miss Cara hat es nicht hinausgeschafft.«
Seine Worte verdeutlichten mir in diesem Moment erst, wie kurz das Leben eigentlich ist und wie schnell es beendet werden kann.
Ein lautes krachen riss mich aufeinmal aus meinen Gedanken und ließ sowohl mich, als auch Luke zusammenzucken.
Nach einem Blick auf den Tisch am Ende meines Zimmers erkannte ich nur die Überreste einer Wasserflasche. War sie etwa explodiert?»Was zum..?« begann ich zu fragen, doch Luke unterbrach mich.
»Scheiße!« hörte ich ihn fluchen, weshalb ich schnell zur Seite sah. Unter der Tür, wahrscheinlich zum Badezimmer, lief Wasser hindurch, welches meinem Bett immer näher kam. Er öffnete die Tür und ich schreckte bei dem Anblick ein Stück zurück. Das Waschbecken, die Badewanne und sogar die Toilette liefen über und Massen an Wasser kamen uns entgegen.
»Luke was passiert hier?« fragte ich ihn und er schaute sich hektisch um.
»Du musst durchatmen, Cassy.« sagte er ruhig und kam einige Schritte auf mich zu. Er zog mich fest in seine Arme und streichelte über meinen Kopf, während ich einfach anfing zu weinen. Ich weiß nicht ob es an Überforderung oder an den Ereignissen von unserem Rudel lag, doch ich lag einfach in seinen Armen und weinte leise, während er mir über die Haare streichelte.
Meine Atmung wurde ruhiger und als ich aufsah erkannte ich, dass nurnoch ein riesiger nasser Fleck auf dem Boden zu sehen war.
»Was war das? Haben sie irgendwie mit dir geredet, Luke?«fragte ich meinen kleinen Bruder, welcher scharf die Luft einzog.
»Ich habe bei einem Gespräch zwischen Mum und einer Ärztin zugehört, ohne das sie es wussten. Heute Nacht als du in Ohnmacht gefallen bist gab es ein Erdbeben, welches Kilometerweit noch zu spüren war, obwohl es hier sonst nie Erdbeben gibt. Sie glauben.. das du es warst. « erklärte er mir und ich schaute ihn ungläubig an.
»Das kann nicht sein Luke. Ich bin ein normaler Mensch..«setzte ich an, doch er unterbrach mich.
»Jetzt denk doch Mal nach, Cassy. Es ergibt doch Sinn. Deine Kräfte sind mit deinem Emotionen verbunden. Mit Angst kontrollierst du Erde und mit Trauer Wasser. Wahrscheinlich kannst du dann mit anderen Emotionen auch andere Dinge tun.« erklärte er mir vollkommen überzeugt von seiner Idee. Vielleicht hat er Recht. Wieso sollte es sonst ein Erdbeben in einem Gebiet geben, wo es sonst nie Erdbeben gibt? Und wieso wäre sonst das ganze Badezimmer übergelaufen?
»Aber wieso ist das bei mir so und bei dir nicht? Ich meine.. es liegt wohl an Mum und Dad.. « fing ich an, doch er unterbrach mich direkt.
»Ich will ja nichts sagen, aber du bist die deutlich emotionalere von uns beiden. Vielleicht habe ich meine Emotionen einfach besser im Griff, oder ich bin noch zu jung oder kann es anders kontrollieren. Ich weiß es doch nicht. Aber verstehst du was das heißt? Wir sind keine normalen Menschen. Vielleicht sind wir ja doch Wölfe.« sagte er aufgeregt und ließ sich neben mich auf das schmale Bett fallen.
»Oder wir sind etwas ganz anderes...« murmelte ich und schloss erschöpft meine Augen.
Ich bin zurüüüück!
Sorry das so lange nichts kam, aber ich hatte leider die letzten Wochen starke gesundheitliche Probleme.
Da ich aber gesehen habe, dass noch so viel Interesse an der Geschichte herrscht, möchte ich natürlich in nächster Zeit wieder mehr schreiben.
Wie findet ihr die Geschichte bis jetzt? Habt ihr vielleicht Ideen wie sie weitergehen könnte?
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Chosen
WerewolfCassidy wusste schon immer, dass sie und ihr kleiner Bruder Luke, anders sind, als die anderen Wölfe in ihrem Alter, doch das ausgerechnet die Liebe ihrer Eltern dahinter steckt kam unerwartet. Von einen auf den anderen Moment ändert sich alles für...