Cassidy/ 14. Kapitel

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Ich kann garnicht genau in Worten zusammenfassen, wie ich mich gerade fühle

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Ich kann garnicht genau in Worten zusammenfassen, wie ich mich gerade fühle. Leer trifft es wohl am besten. Es war weder Trauer, noch Wut, noch Reue oder sonst was, ich war einfach leer. Alleine.

Als ich gestern Nachmittag Nick und Evan aus meinem Haus geschmissen hatte, habe ich irgendwie mit mehr Wiederstand gerechnet. Ich weiß ich sollte aufhören mir immer so viele Hoffnungen zu machen, aber unbewusst dachte ich wirklich, dass er mich kennenlernen will. Es wirkte so vertraut mit ihm, doch gleichzeitig so neu, bis er den Moment mit seiner dummen Aussage zerstört hat.

Es darf niemand erfahren.

Wieso auch immer verletzte es mich mehr als ich dachte, dass ihm das ganze scheinbar nicht ganz in die Karten spielte.

Mitlerweile war es bereits über 24 Stunden später und je mehr Zeit verging, desto weniger Hoffnung hatte ich, dass er zurückkehren wird.

Ein Klopfen an meinem Fenster riss mich aus meinen Gedanken. Ob ich mich darüber freuen oder Angst haben soll wusste ich nicht genau, doch trotzdessen drehte ich mich dahin.

Da saß er, am Fenster, und etwas in seinem Blick brachte mich dazu, ohne groß zu zögern das Fenster zu öffnen. Reue.

»Kann ich reinkommen?« fragte er leise und ich nickte leicht als Antwort. Ich möchte wenigstens hören was er zu sagen hat und all die Wut die ich in den letzten Stunden gefühlt habe, war wie verschwunden.

Er sprang in mein Zimmer und schaute sich um.

»Sind das deine?« fragte er mich, als er zu meinen Schreibtisch lief und meine Zeichnungen sah. Es waren Bilder von Personen, manche ausgedacht, aber auch Bilder von meiner Mutter und ein Bild von Kenzie und Luke lagen unter ihnen.

Zeichnen lenkt mich von meinen Sorgen ab und ich tue es schon seit Jahren. Manchmal zeige ich sie meiner Familie, aber die meisten Bilder male ich nur für mich. Hätte ich gewusst, dass ich heute noch Besuch kriege hätte ich sie wohl weggeräumt.

»Nick, was willst du hier?« fragte ich ihn direkt, weshalb er sich umdrehte und mir in die Augen sah. Er sah nervös aus.

»Ich konnte nicht schlafen und denke die ganze Zeit nur an dich. Es tut mir leid, es kam gestern ganz falsch rüber. Ich will dich nicht geheimhalten, weil ich mich für irgendwas schäme oder sonst was. Wieso sollte ich auch? Ich meine schau dich an, Cass. Du bist perfekt. Viel zu gut für mich.« sagte er und bei seinen Worten fing mein Herz immer schneller an zu pochen. Ich forderte ihn wortlos dazu auf weiterzureden.

»Ich habe dir von meiner Mum und meinem Dad erzählt. Wenn ich meine Mate gefunden habe, dann kann ich Alpha werden. Wenn mein Bruder sie vor mir finden würde und sie dann abtreten, dann wird er , obwohl er jünger ist Alpha, einfach nur da er eine Luna hat. Das heißt sie würden das mit uns niemals zulassen. Wenn sie es herauskriegen, dann endet das mit deinem Tod.« beendete er seinen Satz leise und schaute auf in meine Augen.

Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Seine Eltern würden mich umbringen, nur damit er kein Alpha werden kann? Das ist krank.

»Ich weiß, das hört sich erstmal total abartig an und das ist es auch. Bitte versprich mir nur, dass das hier ein Geheimnis bleibt. Denn du bist mir viel zu wichtig, als dass ich dich verlieren könnte.« seine letzten Worte flüsterte er nurnoch und ohne das ich es bemerkt habe hatte ich angefangen zu weinen. Sein Blick lag intensiv auf mir und ich konnte in seinen blauen Augen erkennen, wie viel Angst er vor meiner Reaktion hat.

Ohne noch etwas zu sagen lief ich auf ihn zu und umarmte ihn fest. Ich bin echt ein Idiot, dass ich ihm gestern nichtmehr zuhören wollte. Ich weiß, dass das nicht ewig so weitergehen wird, doch wir müssen das mit uns so lange es geht geheim halten.

»Ich verspreche es dir.« flüsterte ich in sein Ohr und ich spürte wie merklich die Anspannung von seinen Schultern fiel.

»Meine Eltern kommen gleich mit dem Abendessen nach Hause. Wir sollten dieses Gespräch wann anders weiterführen.« sagte ich leise und zerstörte damit gekonnt unseren Moment.

»Lass uns auf ein Date gehen. Morgen Nacht. Die Stadt ist riesig und nachts noch schöner als tagsüber. Wir müssen ja nur als Geheimnis behalten, dass du meine Mate bist.« sagte er und zwinkerte mir zu, nachdem er sich von mir gelöst und zu meinem Fenster begeben hat. Es ist riskant, doch er scheint zu wissen, was er tut. Ich vertraue ihm, weshalb ich ihm zunickte.

»Okay, kannst du dich dann morgen um 12 rausschleichen, oder muss ich dir zeigen, wie man durchs Fenster rauskommt?« sagte er lächelnd und ich dachte wirklich kurz darüber nach, bevor ich mich dagegen entschied.

»Nein, meine Eltern gehen eigentlich immer vor 12 ins Bett und nachts sitzt niemand an der Rezeption. Ich sollte es also schaffen.« sagte ich und begann instinktiv zu lächeln bei dem Gedanken an heute Nacht.

»Dann sehen wir uns morgen, Prinzessin.« sagte er bevor er aus dem Fenster kletterte und verschwand.

Ich war verwirrt von dem kitzeln, welches ich in meinem Bauch spürte, als er gang. Ich wollte ihn verzeihen, dass wusste ich jetzt. Denn es ist mir egal, dass ich diesen Jungen kaum kenne. Alles in mir zieht mich zu ihm, als würde uns ein unsichtbares Band verbinden. Ich kann es kaum in Worte fassen, doch immer wenn er bei mir ist fühle ich mich sicher und nicht so angespannt.

Außerdem kam etwas neues dazu, was ich in dieser Form noch nie gespürt habe. Ich fühle mich gesehen. Es gab noch nie jemanden, der mich so angesehen hat, wie er es tut. Ich sehe es in seinen Augen und ich weiß, dass er genau das gleiche fühlt.

ChosenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt