Fifty-three

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Ich verabschiedete mich von Mum und Em und Harry versprach, mich später sicher nach Hause zu bringen.

Auch Anne und Gemma gingen. Harry und ich wollten wie geplant reden. Mum rief mich im letzten Moment noch mal zu sich und wir gingen ein Stückchen von den anderen Weg.

Sie schmunzelte und zog eine Augenbraue hoch. Ich sah sie verwirrt an und fragte, was los war. "Sag mal, wie alt ist Harry eigentlich?" Fragte sie und ich sah sie geschockt an. "Ehm..." stotterte ich und sie lachte.

"Komm schon, du kannst mir alles sagen, dann kann ich dich vor Dad decken..." lachte sie und ich sah auf den Boden. Ich schob sie noch ein Stück von den anderen weg und sah sie nervös an.

"Wir haben das nicht extra gemacht, es ist einfach passiert." Erklärte ich und sie nickte. "Leila, alles ist gut. Ich sehe doch, dass ihr das wirklich beide ernst meint und euch liebt!" Sagte sie und lächelte mich aufmunternd an.

"Dreißig...?" Murmelte ich und zog die Stimme zum Ende hoch, sodass es eher nach einer Frage klang. "Puh..." sagte sie und nickte. "Dann hätte er auch nicht mehr viel länger warten sollen mit dem Vater werden..." scherzte sie und ich sah beschämt auf den Boden.

"Wie habt ihr euch kennengelernt?" Fragte sie und ich fing wieder an zu stottern. "Leila!" Verlangte sie und ich seufzte. "Verdammt, er war mein Lehrer. Am College in Chicago! Zufrieden?" Zischte ich und sie sah mich etwas geschockt an.

"Wow, damit hatte ich jetzt nicht gerechnet." Gab sie ehrlich zu und ich merkte, wie ich wieder den Tränen nahe stand. Sie nahm mich in den Arm und beruhigte mich. Ich hatte damit auch nicht gerechnet... dass ich mal mit meinem Lehrer zusammen sein würde...

"Wir waren die ganze Zeit illegal zusammen..." flüsterte ich und sie nickte. "Erst ab jetzt ist unsere Beziehung wirklich okay, wir haben uns vor allen versteckt und ich hatte solche Angst. Hätte es jemand herausgefunden, der uns angezeigt hätte... ich hätte ihn nie wieder gesehen...." heulte ich und sie seufzte.

"Hey, Leila. Jetzt ist es vorbei, Okay? Du bist durch damit, Harry arbeitet hier in LA an einer ganz anderen Schule und keiner kann euch trennen..." flüsterte sie und ich nickte.

Ich strich mir die Tränen weg und löste mich von ihr. "Danke Mum, dass du nicht sauer bist..." sagte ich und sie lachte. "Weißt du wie dein Dad und ich uns kennengelernt haben?" Fragte sie und hielt sich die Hand vor den Mund.

"Unsere Firma gehörte eigentlich deinem Großvater. Dein Vater war der Juniorchef. Und ich? Ich war die Assistentin. Hätte dein Großvater das je herausgefunden, wären wir beide aus der Firma geflogen." Lachte sie und ich sah sie erstaunt an. Das hatten sie mir noch nie erzählt.

Harry kam zu uns und fragte, ob alles okay war. Ich nickte und lächelte ihn an. "Ja, nur die Stimmungsschwankungen." Sagte ich und verabschiedete mich nun wirklich von Mum.

Dann ging ich mit Harry wieder zur Couch. Alles war still. Zum ersten Mal heute etwas Ruhe. Ich seufzte und setzte mich. Harry setzte sich neben mich und bot mir ein Wasser an, dass Em auf den kleinen Tisch gestellt hatte. Ich nahm es dankend an und trank erstmal einen großen Schluck.

Wir waren beide ernster, weil wir beide genau wussten, was jetzt kam. Ich überlegte, wie ich am besten anfangen könnte und atmete einmal tief durch.

"Harry? Ich würde dir gerne erzählen, was für mich in Paris passiert ist..." fing ich einfach ruhig an. Ich legte meine Hände auf meinen Bauch und sah auf meine Finger.

"Ich war so durch, vielleicht auch wegen den Stimmungsschwankungen... ich weiß es nicht..." ich spürte die Tränen wieder auf kommen und versuchte ruhig zu atmen. Heulen brachte uns gerade nicht weiter. Ich wollte nicht, dass Harry mich dann tröstete und seine Bedürfnisse zurückstellte. Er sollte auch sagen, was er fühlte.

The Teacher ||- H.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt