Fifty-nine

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"Es ist eigentlich ganz einfach. Du musst mit einer anfangen. Du kannst sie ja schließlich nicht gleichzeitig stillen. Aber zuerst, musst du dich mal umziehen." Ich nickte und Kiera half mir beim aufstehen.

Anja brachte mir eine der Taschen und ich zog mir langsam eine Jogginghose und ein T-Shirt an. Kiera sah sich auch noch einmal die Wunde des Kaiserschnitts an. Bevor ich mich wieder setzte. Dann legte Anja mir die Kissen zurecht und setzte sich zu mir ans Bett. Es hatte mich zwar vorher nicht gestört, aber jetzt war ich froh nicht mehr diesen Kittel zu tragen.

Kiera verabschiedete sich und verließ fürs erste das Zimmer. Anja griff kurz nach meiner Hand und lächelte aufmunternd. "So, jetzt musst du dir quasi eine Brust und ein Kind aussuchen. So einfach geht's...." scherzte sie. Ich kicherte und zog das T-Shirt wieder hoch. Dann nahm ich Luca auf den Arm und löste die Decke etwas. Sie weinte und ich schaukelte sie etwas hin und her.

"Halt sie einfach an die Brust. Den Rest macht sie quasi allein." Ich tat, was sie sagte und tatsächlich, Luca griff mit einer Hand an meine Brust und fing sofort an, an meiner Brust zu saugen. Zuerst war es ein unglaublich ungewohntes Gefühl, doch ich war einfach unglaublich glücklich.

Ich konnte es gar nicht beschreiben und genoss einfach diesen intimen Moment, während Harry leise die Tür öffnete und herein trat. Hinter ihm folgten Anne und Gemma.

Ich sah kurz auf und strahlte sie an. Anja stand auf, damit Harry sich neben mich setzen konnte und holte aus einem Schrank ein Spucktuch, dass sie mir dann reichte. Ich dankte ihr, bevor ich Gemma und Anne zur Begrüßung anlächelte, die am Fußende des Bettes standen.

"Oh mein Gott! Die sind noch so klein!" Flüsterte Gemma und ich nickte. "Sie sind wundervoll..."

Luca fing an zu Spucken und wollte dann auch nichts mehr trinken. Ich legte sie vorsichtig an meine Schulter, wie Anja es mir schon hunderte Male gezeigt hatte und tatsächlich machte sie ein kleines Bäuerchen, bei dem sie ein wenig Milch wieder ausspuckte.

Dann sah sie rundum zufrieden aus. Ich legte die Decke nur noch locker um sie herum und reichte sie dann grinsend an Harry weiter, der ganz nah neben mir saß. Sie gab leises Glucksen von sich und es sah fast so aus, als würde sie sich an Harry kuscheln.

Ich nahm nun Alia auf den Arm, und löste schnell die Decke, damit sie nicht lange weinte. Sonst würde auch Luca wieder weinen. Alia bekam nun die andere Brust und hatte kaum Zeit zu schreien. Auch sie schien mehr Ahnung vom Stillen zu haben, als ich. Denn die fing direkt an zu saugen, als sie auch nur in die Nähe meiner Brust kam.

Gemma und Anne gingen um das Bett zu Harry, um Luca beim Schlafen zu zu sehen. In seinen großen Händen, sah Luca fast noch kleiner aus.

Noch immer fühlte es sich wie ein Traum an, denn ich konnte es einfach nicht glauben. Harry sah unfassbar glücklich aus und hielt Luca fest in seinen Armen. Er war so ein guter Vater und würde mit der Zeit ein noch viel besserer werden, das konnte ich spüren.

Ich sah lächelnd zu Alia, als auch sie fertig war und wischte mit dem 2. Spucktuch über ihren Mund. "Bist du satt?" Fragte ich leise und legte auch sie an meine Schulter, bevor ich leicht auf ihren Rücken klopfte.

"So unglaublich süß!" Flüsterte Gemma und setzte sich auf die Bettkante. Sie zückte ihr Handy und machte ein Foto von Harry und mir, als wir Luca und Alia beide wieder im Arm liegen hatten. Ich strich Alia vorsichtig über die wenigen dunklen Haare, die sie auf dem Kopf hatte und hatte die Hoffnung, dass sie beide Harrys braune Locken geerbt hatten.

Ihre Augen waren beide noch blau, aber dies war bei Babies normal. Die richtige Augenfarbe würde sich mit der Zeit entwickeln.

"Darf ich...? also... ich..." stotterte Gemma schüchtern und aufgeregt, was mich leicht lachen ließ. "Klar, komm her." Ich setzte mich etwas weiter auf und Gemma rutschte näher zu mir. Ganz vorsichtig legte ich ihr Alia in den Arm und auch Harry legte Luca etwas zerknirscht Anne in den Arm.

The Teacher ||- H.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt