Kapitel 26

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Den ganzen Tag lag ich nur noch im Bett.
Ich war immer noch gefangen.
Gefangen, bei „meinem Entführer"
Hatte ehrlich gesagt die ganze Nacht kein Auge zu gedrückt.
Ich weiß nicht ob ich es nicht konnte oder nicht wollte.
Irgendwas hielt mich ab, es zutun.
Ich gab meine ganze Aufmerksamkeit voll und ganz dem Regen zu.
Die ganze Nacht lang hatte es geregnet.
Ich liebe den Regen sehr.
Er beschreibt mich.

Manche lieben ihn, manche nicht, aber im Endeffekt ist er trotzdem vorhanden.

Den ganzen Tag versteckte ich mich im Zimmer.
Ich will niemanden sehen, mit niemanden reden oder sonst was.
Einfach meine Ruhe und Zeit für mich alleine haben.
Anders kenne ich es doch auch nicht.
Noch nie habe ich mich bei jemanden geborgen gefühlt.
Vielleicht lag es einfach daran, dass ich nie was zurück bekam.
Ich gab, doch bekam nie was zurück.
Seien es Worte oder Taten.
Nichts kam.

Ich war gefangen in einer Welt.
Wer weiß, vielleicht träume ich das alles und es ist nur eine Halluzination.
Nur wann ist der Albtraum endlich vorbei.
Ich warte sehnsüchtig auf dem Tag, an dem alles endlich zu Ende ist.
Endlich ein Ende nimmt.

Ich lies mir alles nochmal durch den Kopf gehen.
Die letzten Tage, Wochen.
Alles spielte sich nochmal in meinem Kopf ab.
War das alles verdient?
Sollte es so sein?
War das alles für mich geschrieben worden?
Wofür lebe ich denn noch eigentlich?
Wenn ich eh nie wirklich glücklich werde.

Im Endeffekt leben wir alle eigentlich nur, um zu sterben.

Ich sah raus und betrachtete die Dunkelheit.
Ich schaute hinauf auf die Sterne.

Wieso bin ich ein Mensch geworden und kein Stern?
Ich hätte viel wenigere Probleme.
Könnte alles von oben betrachten und man würde mit meinem Herzen nicht spielen können.

Allah hat jedem ein perfektes Leben geschenkt.
War es bei mir denn so schwer?
Hab ich denn kein Glück verdient?

Allahim hilf mir bitte raus.
Ich kann nicht mehr.

Aber die Hoffnung habe ich schon längst verloren.

Ich bemerkte wohl nicht das es klopfte, als die Tür plötzlich auf ging.
Als mir seinen Duft durch die Nase dring, wusste ich schon wer es war.

Er hatte wohl keine anstalt zu gehen, sondern bewegte sich immer mehr in meine Richtung, bis er ausschließlich hinter mir aufs Bett Platz.

Ich wusste nicht warum er jetzt hier ist.
Ehrlich gesagt war es mir auch egal.

Es müsste jetzt um die 3-5 Uhr sein.
Warum er wohl noch wach ist.

So saßen wir da.
Er auf'm Bett, ich auf der Fensterbank.
Eine angenehme Stille die im Raum herrschte.

Als er plötzlich anfing zu sprechen, ist mein Herz stehen geblieben.
Wenn man das überhaupt noch Herz nennen kann.
Innerlich schlägt es, aber es ist dennoch tot.

„Was mache ich nur mit dir?".
Seine Stimme war so tief, dass ich eine Gänsehaut bekam.
Er lächelte „töte ich dich oder könntest du mir nützlich sein?"
Ich sagte nichts, weil mein Hals plötzlich ganz trocken war.
Gestern war er doch noch so fürsorglich und jetzt?
Jetzt, ist Er wieder, wie Tag 1.
Was erwarte ich denn auch?
Menschen ändern sich nie.
Egal wie viel du dir erhoffst.

Es gibt einfach keine zweite Chance für den ersten Eindruck.

sevmek zor mu? (Ist es schwer zu lieben?)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt