Kapitel 9

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Als ich rauf auf's Meer schaute, hörte ich was.
Ich hörte Stimmen.
Stimmen die mir wieder so vertraut waren.
Als ich schauen wollte, zu wem die Stimmen gehörten, nahm ich ein süßes Lachen war.
Ich wollte mich umdrehen, aber irgendwas in meinem Herzen sagte, dass ich es doch lieber nicht tuen sollte.
Aber da ich ein neugieriger Mensch bin, arbeitete ich wieder gegen mein Herz.

Ich stand auf und versuchte herausfinden aus welcher Richtung diese Stimmen kamen.

Sie waren so nah, aber irgendwie auch so fern.

Ich lief einfach, ohne zu wissen, wohin ich überhaupt hin laufe.
Und da sah ich die beiden wieder.
Aber diesmal waren sie nicht alleine.
Das kleine Mädchen aus meinem Traum, stand da neben.
Sie sahen so glücklich aus.
Und diesmal hatte ich einen perfekten Blick auf den Mann.

Doch, je mehr ich ihn betrachte, desto klarer wird mir, warum er mir so vertraut vor kam.

Alles aus diesen vergangenen 10 Jahren spielt sich alles in Zeitlupe in meinem Kopf ab.

Nein.
Aber wie kann das sein?
Er lebt?
Er steht vor mir?
Er ist wirklich am Leben?
Wieso habe ich das gleich nicht bemerkt?
Diese harten Gesichtszüge, genau wie die von damals.
Dieser Herzschmerz macht sich wieder bereit, es zieht sogar im Unterleib.

Plötzlich began der Mann nach jemandem zu rufen.
Aufeinmal began das kleine Mädchen wieder zu reden.
Und was sie da sagte, stach sie komplett mit einem Messer mitten ins Herz rein.

Er rief sie nach meinem Namen.
Erst dachte ich, dass nach mir gerufen wurde, doch das könnte nicht möglich gewesen sein, da er mich ja noch nicht bemerkt hatte.
Sie lächelte und antwortete zu dem was Er rief, „ja, Papa?".
Mittlerweile hatte ich schon Tränen in den Augen, ohne das es mir überhaupt aufgefallen war.
Er hatte seine Tochter, einfach nach mir benannt.
Ab dem Zeitpunkt, hatte er mittlerweile auch bemerkt, dass jemand gekommen war.
Und genau als er hoch schaute, hatten wir auf Augenhöhe den Blickkontakt.
Außer als vor 10 Jahren, hatte er mich nie danach wieder gesehen, auch nicht als wir im Restaurant saßen.
Er schaute mich so intensiv an, so wie er mich früher auch immer anschaute.
Er sollte damit aufhören.
Weiß er denn nicht, dass es mir schmerzt?
Es tut so weh.
Ich kann nicht mehr.
Sie war schon immer meine Schwachstelle gewesen.
Seine Blicke.

Er war einfach verheiratet.
Er war glücklich.
Ohne Schmerzen, während ich die letzten Jahre gelitten habe, und dazu hatte Er einfach eine Tochter.
Hatte er mich überhaupt geliebt?

Ya allahim, was habe ich gemacht, dass ich die letzten Jahre so leiden musste?

sevmek zor mu? (Ist es schwer zu lieben?)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt