Kapitel 19

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„Wir werden in 2 Tagen heiraten, liebe Prinzessin."

Klonisch schnappte ich nach Luft und starrte wie gebannt nach vorne, hielt meine Tränen zurück und gab keinen unsinnigen Laut von mir.
Niemals im Leben hätte ich gedacht, dass ich dem Tod so nah stehen würde.
Was erwartet er eigentlich von mir? Weiß er da gerade überhaupt selber was er von sich gibt?

Augenblicklich drückte ich meine Hand auf meinen Mund und senkte meinen Blick, damit er nicht meine Tränen sehen konnte.
Ich wollte hier weg!
Ich hatte Angst, verdammt große Angst!

Der Schock und die Furcht hatten meinen ganzen Körper übernommen.
Gestatteten mir keine Bewegung.
Ich bekam nur ein leises „was" raus, was glaube ich unüberhörbar verstanden wurde.
Allmählich hörte ich ihn atmen und dann sprach er wieder.
„Hast richtig gehört canim, in 2 Tagen wirst du mir gehören.
Sieh es als Rache wegen deinem kleinen Prinzen Freund."
Warte was?
Wer könn..-
Nein.
Bitte nicht.
Bitte hast du nichts damit zutun, Ammar.
Ich dachte du wärst in solchen Geschäften raus?
Wegen dir habe ich Jahrelange leiden müssen und jetzt muss ich das ganze wieder überstehen?
Nein.
Nicht nochmal.
Ich kann es nicht mehr.
Ich bin es leid.
Immer Ich.
Warum?
Warum Ammar?
Bin ich so ein schlechter Mensch, der es verdient hat nur noch zu leiden?
Ich dachte, wo du jetzt wieder da bist könnte es wenigstens wieder langsam laufen, aber ich war so sehr überrumpelt das ich blind war.
Blind vor der Wahrheit, dass ich nur an das Positive glauben wollte.
Und nichtmal versucht habe das negative zu sehen.
Ich wollte es einfach nicht wahr haben.

Ich werde nicht sagen, dass du mich nicht verstanden hast.
Du hast mich verstanden.
Das war sowieso der unerträglichste Schmerz.
Du hast mich verstanden.
Und obwohl du mich verstanden hast Ammar, hast du meine Seele brennen lassen.

Meine Seele brannte schon vom ganzen weinen.
Niemand verstand mich einfach.

Der ‚namenlose' hatte schon längst das Zimmer verlassen und wieder abgeschlossen.
Ich meine, was erwarte ich auch?

Ich muss mit einem wildfremden Mann heiraten, den ich nicht einmal kenne?
Und wieder flossen mir stumm Tränen die Wangen hinunter.
Hab ich all das wirklich verdient?
Bin ich so ein schlechter Mensch?
Was muss ich eigentlich noch alles machen, um nicht leiden zu müssen.
Kann ich nicht einmal glücklich sein?
Ist es wirklich zu viel verlangt?

Jeder Mensch trägt doch eine Geschichte mit sich.
Wenn man die Herzen mancher Menschen sehen könnte, würde man erschrocken darüber sein, wieviel Schmerz die Geschichten der Personen im Herzen aussagt.
Denn im Herzen jeder Menschen würdest du eine Geschichte von Schmerzen sehen.

Ich denke mal ihr wollt nicht wissen was alles in meinem Herzen vor sich geht.

Mein Herz ist wie ein verschlossenes Buch, um es zu öffnen brauchst du einen richtigen Schlüssel, nur wer wird es schaffen mein verschlossenes Herz zu öffnen?
Wird es überhaupt jemand versuchen ?
Oder werde ich wieder alleine an meinen Schmerzen versinken?

sevmek zor mu? (Ist es schwer zu lieben?)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt