1

593 11 2
                                    

Pov: Gomez

Selbst nach so vielen Jahren konnte er seine Augen nicht von ihr lassen.
Ihrer zierlichen Figur, ihren pechschwarzen Haaren und ihrer makellosen Haut die weiß wie Porzellan zu sein schien.
Er begehrte sie.
Sie, und nur sie war das Feuer in seinen Lenden die Begierde in seinem Schritt...
Lüsternd sah er ihr hinterher, als sie durch den Raum tanzte.
Anmutig, ja fast schon erotisch durch den Saal schritt.
Er sah viele Männer die sich zu ihr umgedreht hatten, viele Frauen die sie im stillen musterten, nur um herauszufinden, was sie so verführerisch machte.
Doch eine Antwort schienen sie nicht zu finden.

Die Honig gelben Kerzen, durchfluteten den ansonsten dunklen Saal mit warmem Licht und ließen die Stimmung noch romantischer wirken.
Die Sonne war schon vor einigen Stunden untergegangenen und die Kühle schien von außen immer mehr den Saal zu ummanteln.
Er sah sie. Er wollte sie.
Die Blicke der anderen Männer machten ihn verrückt.
Begierig verfolgte er die Bewegungen seiner Frau. Ihre vollen Brüste die sich im Tanz gleichmäßig auf und ab zu bewegen schienen... Ihr helles Lachen, dass er nicht hören konnte, doch sehen...
Das hielt man ja im Kopf nicht aus.
Die anderen Männer die starrten, und mit jedem Blick seine Frau mehr auszuziehen schienen.
Eine Hitze, die er kannte aber noch nie so erlebt hatte, brachte ihn beinahe um den Verstand.

Ablenkung er benötigte Ablenkung...

-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_

Pov: Morticia

Anmutig bewegte sie sich durch den Saal, ihr schwarzes Kleid schmiegte sich perfekt an ihre Kurven und sie wusste dies. Sie konnte die Blicke spüren...
Innerlich musste sie lächeln.
Einige Zeit war vergangen, seit sie ihren Mann das letzte Mal in der Menge an Menschen ausmachen konnte. Doch nun sorgte sie sich um ihn, vermisste ihn.
Sie schritt durch die Menge und versuchte, die Gruppe von Männern abzuschütteln die seit gefühlten Stunden an ihr hingen.
Klar, sie umworben sie aber es war fast lästig wie sie ihr hinterhergafften. Mit der Zeit jedoch hatte sie sich daran gewöhnt.
Sie suchte mit ihren Augen nach seinem braunen Sakko.
Als sie ihren geliebten endlich sah, traute sie ihren Augen nicht.
Er stand mit dem Rücken zu ihr, und  war in dicke Rauchschwaden gehüllt. Seine Zigarre die er sonst zu genießen schien hing einfach nur, ja, fast schon leblos zwischen seinen Lippen.
Selbst von ihrer Entfernung aus konnte sie sehen das etwas nicht stimmte. Seine sonst so gepflegte Erscheinung wich jetzt einem wahren durcheinander. Sein Haar war unordentlich, anstatt wie noch zuvor sauber nach hinten gekämmt. Bei genauerem hinsehen konnte Tish ausmachen, dass seine Weste offen stand und sein Hemd nur noch halbherzig in seiner Hose steckte.
Morticia tanzte durch die Menge und schüttelte somit gekonnt die Menge der Männer ab.
Als sie vor ihm zum stehen kam legte sie zaghaft und doch liebevoll ihre Hand auf seine Schulter.
"Mon Cher?", fragte sie.
Sie spürte die Hitze die von ihm ausging und erschauderte.
Jedoch versuchte sie ihre sonst so kühle Art auf weiteres zu bewahren, waren sie doch nicht nur unter sich.

Gomez drehte sich nicht zu ihr.
Ließ ihre Hand dennoch auf seiner Schulter ruhen. Sie spürte seinen brennenden Blick der durch den Raum striff, fragte sich insgeheim was in ihm vor sich ging.
"Gomez, Liebling", sprach sie leise, "Was ist los?"

"Cara", flüsterte er und drehte sich schließlich zu ihr um. "Warum müssen sie starren. Wissen sie den nicht, zu wem du gehörst?"

Morticia verlor die Fassung als sie den Ausdruck im Gesicht ihres Mannes sah. Sie schnappte nach Luft und trat einige Schritte zurück. Seine Augen brannten dunkel in einer Mischung aus Wut und Lust. Mit einer Intensität wie sie es zuvor noch nicht allzu oft erlebt hatte. Er packte sie am Handgelenk und küsste es lüstern.
"Du gehörst nur mir, Morticia, nicht ihnen."

Tish war verwirrt und verängstigt zugleich. Doch Gomez Worte ließen sie dahinschmelzen und auch wenn sie es nie zugeben würde, machte sie seine Eifersucht und seine unsterbliche Liebe zu ihr ziemlich an.
Sie schauderte leicht, als seine Lippen den Weg hinter ihr Ohr und den Hals hinunter zu ihrem Dekolleté fanden.

Do you still lust for me? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt