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Pov: Gomez

Als sie den hell erleuchteten Saal betraten, warf sie ihm einen letzten liebenden Blick zu ehe sie sich wieder unter die Menge mischte.

Er liebte diese Frau, er konnte nicht genug von ihr bekommen. Weder von ihrer liebenden Art noch ihren rubinroten Lippen.
Diese Lippen... so weich...
Er ließ seine Zunge kurz über die seine schnellen sie schmeckten immer noch nach ihr.

Er hatte sich damals oft gefragt wie sie wohl schmecken würden.
An dem Tag an dem er sie kennenlernte... Auf dem Friedhof.

Flashback...

Es war ein regnerischer Tag gewesen. Er hatte sich mit Fester ein wundervolles Duell auf Leben und Tod geliefert, doch jetzt hatte ihn Mama wirklich dazu verdonnert, mit auf Vetter Magnus Beerdigung zu gehen.

Die Luft hing schwer über dem Manor, das feuchte Moos und Holz verbreiteten ein wundervolles Aroma im ganzen Haus. Die Dielen quietschten unter seinen Schritten und das Feuer knisterte leise im Kamin.
Seines Erachtens nach war es ein wunderbarer Tag doch nun stand er in einem viel zu engen Hemd mit einem viel zu hohen Kragen in der Eingangshalle und wartete auf Mama und Fester.

Die Reifen hatten gequitscht als der Wagen vor dem Friedhof zum stehen kam.
Es war nass und der Schlamm schien sich in seinen Schuhen festzusetzen.
Mit gleichgültiger Miene war er hinter den anderen her getrottet. Er hatte keine Lust auf all diese Menschen die er zum größten Teil nicht einmal vom sehen her kannte. Sie nervten ihn.
All die Zeit über bekam er nur wenig mit, was der Pastor sagte oder die Angehörigen von sich gaben da er seinen Blick stur auf das Grab gerichtet hatte. Sollte Satan sie doch alle holen, die ganzen Heuchler die nun hier versammelt waren und doch eigentlich nur auf das Vermögen des verstorbenen auswaren.

Sein Blick hob sich erst, als ihm ein paar nackter frauen Füße auffielen. Langsam hatte er den Blick gehoben bis ihm ein schwarzer samtener Saum ins Auge gefallen war, seine Augen waren höher geglitten und kamen an zierlichen Händen von blasser Haut das weitere Mal zum stehen. Sie waren in ihrem Schoß gefaltet, ihre Nägel gerade so groß wie kleine Blütenblätter waren kurz gehalten und ihre Finger zierlich und schmal...
er fragte sich wie sich diese Hände wohl auf seiner nackten Haut anfühlen würden.... Würden sie zart über jene gleiten oder sich an ihm festkrallen und spüren der Liebe auf seinem Körper hinterlassen? Er schüttelte schnell den Kopf, verbot es sich seine Gedanken daran fortzuführen.

Als sein Blick den ihren traf verlor er sich in ihren Augen. Wie ein scheues Reh hatte sie ihn angesehen, und doch warf sie ihm ein kleines Lächeln zu. Doch so schnell wie es gekommen war, war es auch wieder weg. Er betrachtete sie und sein Herz machte einen Sprung. Ein Gefühl, das er so noch nie gekannt hatte, hatte sich in ihm breit gemacht, durchflutete ihn... Automatisch wollte er lächeln, sich ihr vorstellen. Ihr Gesicht wirkte gleichgültig, kühl, nur ihre Augen schienen sie zu verraten und dessen glitzern.

Er hatte garnicht gemerkt, wie der Pastor seinen letzten Satz beendet hatte und der Sarg in sein tiefes Nichts hinab gelassen wurde, da er nur seinen eigenen Gedanken nach gehangen war.

Als er das nächste Mal zu der mysteriösen Schönheit sah, war diese auf ihn zugetreten und stand nun vor ihm.

"Hallo..." sagte sie zögerlich,
Er hatte aufgesehen und seine Worte waren ihn im Hals stecken geblieben.

"Ist alles in Ordnung, Sir?" setzte sie nach. Hitze stieg ihm in die Wangen und er räusperte sich ehe er zu sprechen anfing :" Ja, alles in Ordnung Miss....?"
"Frump, Morticia Frump."
"Addams, Gomez Addams." Er hatte sie angelächelt als ihm die ersten kalten Tropfen ins Gesicht fielen.

"Kommen sie, Miss Frump. Wir sollten uns wohl zu den anderen dazugesellen." mit ausgestreckter Hand wartete er darauf, dass sie sie ergriff. Scheu hatte sie ihre kühle Hand in die seine gelegt. Ein Schlag durchzuckte seinen Körper und ein kribbeln ging von der Stelle aus, an der sich ihre Finger berührten. Eiligen Schrittes waren sie nach drinnen gelaufen da ein Platzregen über ihnen hereingebrochen war.
Drinnen angekommen befanden sie sich nun augenscheinlich in einer Bibliothek. Das Feuer das im Kamin brannte, brachte ihnen nur wenig Wärme entgegen und ihre Kleidung war durchnässt. Wassertropfen perlten an ihrer Haut hinunter und sie hatte die Arme um sich geschlungen.

"Ich- ich sollte wohl...." begann sie mit zittriger Stimme. "Was solltest du?" fragte Gomez leise und war einen Schritt auf sie zu getreten, ihr Atem ging hektisch und ihre Brust hatte sich schnell gehoben und gesenkt. Sie sah ihm direkt ins Gesicht
"Hast du Angst?" hatte er ihr mit heißerer Stimme entgegen geraunt.
"Nein." kam die leise Antwort von ihr. "Ich finde das Gewitter in gewisser Weise Er... erregend." er lachte leise
"Ich meine vor mir? Wie fühlt sich meine Nähe für dich an?"
"Deine Nähe würde ich als berauschend bezeichnen, du lässt mich nicht mehr klar denken, Mon amour."

Ihr Aktzent verdrehte ihm den Kopf, machte ihn verrückt. Er musste an sich halten nicht über sie herzufallen.
"Du weißt nicht was du tust." Er hatte die Augen geschlossen und ein gequälter Ausdruck schlich sich auf sein Gesicht. Sie war ihm so unglaublich nah gekommen, und dabei war sie doch nur eine fremde für ihn. Eigentlich... Er wusste nicht wiso aber er hatte das Gefühl gehabt sterben zu müssen wenn er nicht sein Leben dafür gab sie zu beschützen. Sie hatte so unschuldig gewirkt und doch ausgesehen wie die reine Sünde.

Er konnte ihren Atem auf seiner Haut spüren, ihre Finger die sich vorsichtig auf seine Brust legten.
"Dann lass es uns herausfinden ,Bitte."
Flehte sie fast schon.
Er hatte seine Hände auf ihren zur Ruhe kommen lassen und die Augen geöffnet .
"Ich weiß nicht was es ist, aber ich habe das Gefühl, dass unsere Leben seltsam miteinander verstrickt sind."
Gestand sie ihm. Gomez hatte hart geschluckt. Wusste sie den nicht, dass er der Teufel in seiner vollen Gestalt zu sein schien? Er Angst hatte, ihr weh zu tun wenn er ersteinmal eine Hand an sie gelegt hatte?

Und dennoch hatte er vorsichtig genickt, ehe er ihr eine feuchte Strähne aus dem Gesicht gestrichen und seine Lippen auf ihre kalten gesenkt hatte.
Der Kuss war zuerst vorsichtig, als hätte er Angst sie würde in seinen Armen zu Staub zerfallen behutsam hatte er ihr mit der Zunge über die Unterlippe gestrichen ehe er sie hatte in ihren Mund gleiten lassen. Sie hatten miteinander gespielt und sein Griff hatte sich fest um ihre Tallie geschlossen.

Ihr Zungenspiel hatte sich vertieft, wurde wilder unkontrollierter. Mit einem Mal hatte er einen stechenden Schmerz gefühlt... Dannach den Geschmack von Eisen in seinem Mund . Er hatte gestöhnt. Es hatte ihn scharf gemacht und so ließ er seine Lippen von ihrem Mund zu ihrem Nacken wandern. Er küsste behutsam die weiße Haut, ließ seine Lippen an ihrem Ohr zum stehen kommen und hatte zum erstenmal leise ihren Namen geraunt was sie zum wimmern gebracht hatte.

Flashback Ende

Er lächelte als er an ihren ersten geteilten Kuss dachte und eilte schnellen schrittes aus dem Ballsaal.

Langsam lief er die Gänge des Manors entlang. Die Wände waren dunkel und nur einzelne Fackeln boten ihm ausreichend Licht. Selbstsicher Schritt er die Dielen nach oben. Der rote Samtteppich gab nach unter seinen schweren Schritten. Er blieb stehen als er die Tür zum Masterschlafzimmer aufstieß und diese anschließend wieder hinter sich Geräuschvoll ins Schloss fallen ließ.
Niemand sollte wissen was er an diesem Abend plante.

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