Epilogue

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Das Holz knarrte unter seinen Füßen als er immer weiter in den dunklen Raum hineintrat. Das Wetter draußen glich einem wahren Sturm und hin und wieder zog sich ein grelles leuchten über den Himmel. Er war früh wach gewesen, so wie an jedem Morgen, seit acht Jahren. Gemächlichen Schrittes war er seine Runde, um das große Anwesen gelaufen und hatte beinahe die Hand vor Augen nichtmehr gesehen. Selbst der Friedhof hinter dem Haus war in einen gräulichen Nebel gehüllt der sich bis hinunter ins Tal zu ziehen schien. Seine Schritte hallten von den Wänden wieder und klangen viel zu laut in dem noch so stillen Haus, dass doch eigentlich so voller Leben war. Noch schlief jeder den Schlaf der gerechten und doch wusste er, dass dieser nichtmehr allzu lange anhalten würde.
Er schmunzelte, als er die Tür zum Schlafzimmer langsam aufstieß und wieder zurück in die Dunkelheit des Raumes glitt.
Die Fenster schienen zu zittern und die Vorhänge flatterten aufgeschreckt im Wind. Das Schauspiel war beeindruckend und doch zog nur die blasse Gestalt auf dem Bett seine vollen Aufmerksamkeit auf sich.
Er schluckte. Seine Füße trugen ihn immer weiter in Richtung des großen Bettes, doch je näher er trat desto leiser wurde er. Wie eine Raubkatze besah er sich die dort liegende Schönheit.
Da war sie. Ihr Körper hatte sich perfekt um die grauen Laken gewunden, sodass einige Teile ihrer milchig weißen Haut verführerisch zu sehen waren. Ihr schwarzes Haar lag wie ein dunkler Heiligen Schein um ihren Kopf herum verteilt und ließen sie nurnoch mysteriöser wirken. Ihre blutroten Lippen waren leicht geöffnet und sie nahm tiefe, ruhige Atemzüge. Wie gern er sie nun geküsst und diese vollen Lippen in Besitz genommen hätte, um sie mit jedem weiteren, gierigen Kuss Himmel und Hölle vergessen zu lassen.
Sein Herz das so kräftig in seiner Brust schlug, brachte ihn beinahe um den Verstand. Hatte er doch Angst es könnte ihm in jedem Moment auf der Brust hinaus hüpfen und in tausend Teile zerspringen.
Mit all ihrem sein, verdammte sie ihn dazu Immer und immer wieder einer Mischung aus purer Lust, Schmerz und der unheilvollen Qual der totalen Hilflosigkeit ausgeliefert zu sein. Es raubte ihm beinahe den Verstand.
"Sie sie dir an." flüsterte er leise mehr zu sich selbst, seine Stimme versagte ihm und ließ ihn beschämt die Augen schließen. "Ich würde sterben für sie. Ich würde töten für sie und noch soviel mehr." Sehnsucht lag in seinen Worten und doch stockte er mit einem Mal.
Ihre Lider begannen sachte zu flattern und öffneten sich langsam. Er lächelte liebevoll.
Ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen, ehe schwarz auf dunkelbraun traf und er in ihren Irden versank. Er wusste wie sehr sie es liebte zu wissen, dass er selbst wenn sie schlief seinen Blick nicht von ihr nehmen konnte.
Zu groß war der Drang seiner Lust nachzugeben, als dass er sie hätte kontrollieren können und auch wenn er es stets versuchte, so versagte er doch stets.
In ihm floss eben das Blut der Castellianen, dass sich nur schwer bändigen ließ. Er räusperte sich, ehe er dunkel zu sprechen ansetzte.
"Unglücklich, darling?"
Schnell ließ er sich neben sie sinken, als er ihre ihm dargebotene Hand sah. Sanft ergriff er sie und hauchte federleichte küsse auf ihre Fingerspitzen.
"Oh Gomez, ja, ja voll und ganz."
Seine Augen leuchteten verlangend auf, als er ihre Worte hörte und auch in ihrem Blick lag die pure Lust und Liebe die sie beide miteinander verband.
Sanft verkreuzte sie ihre Finger miteinander und legte sie auf die kleine Wölbung ihres bauches. Gomez strahlte vor Liebe und  strich vorsichtig darüber. Morticia schmunzelte.
"Addams Nr.3." flüsterte sie leise, ehe sie auch ihm einen kleinen Kuss auf seinen dunklen Haaransatz setzte.
Er sah auf.
"Ich freue mich schon darauf."

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