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Als er an diesem Morgen erwachte, brummte ihm der Schädel. Es fühlte sich an als wäre ein ganzer Wander Circus einmal durch seinen Kopf gestürmt. Stöhnend richtete er sich auf.

Wo war er? Und wiso war er halbnackt?
Er erschrak.
Hatte die Dame von gestern ihn doch mit zu sich nachhause genommen?!
Hatte man ihm etwas in sein Getränk getan?

Doch als sein Blick auf die dunklen, halb zugezogenen Vorhänge fiel seufzte er erleichtert auf. Er war zuhause...
Bei seiner, er schluckte. Frau.
Also musste sie ihn auch ausgezogen haben... Bei dem Gedanken daran erwachte sein Schwanz zum Leben.

Seine Hand schmerzte fürchterlich und er sah die roten Flecken auf dem weißen Stoff.
Er musste sich verletzt haben und sie hatte ihn verbunden. Er lächelte als er daran dachte.
Ein Bild seiner fluchenden Frau tauchte in seinen Gedanken auf. Hatte sie sich aufgeregt? Hatte sie sich Sorgen gemacht... Um ihn?

Auf dem dunklen Nachttisch stand ein Glas Wasser und daneben lag eine kleine Tablette.
Er musste sich wohl später bei ihr bedanken.
Dankbar setzte er das Glas an seine Lippen und genoss das kühle Nass.
Es weckte seine müden Lebensgeister und ließ ihn allmählich wieder klar denken.
Dann sah er sich um. Auf dem Stuhl gegenüber von seinem Schlaflager hing ein Anzug.
Schwarzes Hemd, rote Weste, rote Krawatte und eine schwarze Hose lagen fein säuberlich zusammengelegt darauf.
Ein kleines Stück Papier fiel ihm ins Auge.

Heute Abend. Maskenball.
~M

Er schmunzelte. Die Frau dachte wirklich an alles, doch wo war seine Maske. Fragend sah er sich im Zimmer um. Als er unter dem Berg an Klamotten eine kleine Schatulle fand lächelte er... Wirklich an alles.
Anerkennend fuhr er über den schwarzen Samt. Es erinnerte ihn an einen Stoff den er schon einmal gespürt hatte.

Bilder von Morticia in einem ebenso schönem Kleid zogen an ihm vorbei, wie er seine Hände über den Stoff hatte fahren lassen und ihre schneeweiße Haut unter seinen fingern gespürt hatte.

Er schüttelte den Kopf. All das ließ ihn wieder stöhnen.
Sein Kopf brummte und die zurückkehrenden Erinnerungen machten es nicht leichter.
Die Maske in der Schatulle war wie jene selbst mit schwarzem Samt bezogen und lag weich in der Hand.
Nun musste er nur noch auf den Abend warten und bis dahin konnte er sich schließlich auch um wichtigere Dinge kümmern.

_-_-_- Am Abend _-_-_

Der Raum war festlich geschmückt. Überall hingen kleine Kerzen von der Decke und grüner Efeu kroch die Wände nach oben.
Die meisten Menschen lachten laut und feierten ausgelassen.
An einem großen Tisch an der Westseite des Raumes war ein Bankett aufgebaut das locker für über hundert Leute gereicht hätte.

Doch trotz der Menge an Menschen hatte sie nur Augen für ihn.
Seine Muskeln im Zusammenspiel mit dem gedämmten Licht ließen ihr das Wasser im Mund zusammen laufen.
Langsam wand er sich ihr zu und wenn sie nicht alles täuschte hätte sie schwören können ein verräterisches glitzern in seinen Augen gesehen zu haben. Sein Blick glitt anerkennend über ihren Körper, als sie neben ihm zum Stehen kam und er lächelnd eine Hand um ihre Tallie schlang.

"Also wie besprochen, keiner darf etwas davon merken das du dein Gedächtnis verloren hast. Okay?"
Er nickte nur, folgte er doch gerade dem Gespräch des jungen Senators und seiner Frau.
Sein Griff war leicht und nicht zu vergleichen mit dem sonst so beschützendem intstinkt seinerseits, doch allein seine Finger wieder spüren zu dürfen bescherte ihr Fledermäuse im ganzen Körper.

"Schenkst du mir einen Tanz, Mon amour ?"
Ihre Stimme war ruhig und bedacht als hätte sie Angst er könnte ablehnen.

"Natürlich, Morticia."

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