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Schwarze Punkte traten in mein Sichtfeld, meine Beine verloren jeglichen Halt und ich prallte auf den Boden während ich mir weinend die Ohren zu hielt. Es soll aufhören.

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Tonys Sicht:

Kurz nachdem Nia gegangen ist, hatte sich auch Peter verabschiedet. Er übernachtete bei seiner Freundin. Wir alle waren schon etwas angetrunken, was aber niemanden störte. Nach und nach gingen alle ins Bett, bis ich allein da saß.  Aber da es hier eh langweilig war, ging ich in meine eigene Wohnung. Hier hatte ich auch etwas besseren Alkohol. Gerade als ich mich auf das Sofa gesetzt hatte und nach einer Flasche greifen wollte, hörte ich einen dumpfen Aufprall aus Richtung der Schlafzimmer. Also stand ich auf. Und da mein Zimmer abgeschlossen war und Peter nicht hier war, nahm ich an, dass es von Nias Zimmer kam. Schnell lief ich auf die Tür zu und dachte gar nicht mal daran, anzuklopfen. Doch hier war sie nicht. Da sah ich, dass die Tür ihres Badezimmers offen war und sie schluchzend am Boden lag, sich die Ohren zuhielt und ich sah eine rote Flüssigkeit unter ihrem Kopf hervortreten. Ich setzte mich neben sie und nahm sie in den Arm. "Hey was ist los?" Sie schüttelte nur den Kopf und schluchzte. Vorsichtig nahm ich sie hoch, stand auf und legte sie in ihr Bett. Nia war extrem unruhig, würde ich sie nicht festhalten, wäre sie vom Bett gefallen. "Du musst dich beruhigen Nia." "I-ich kann nicht. Es soll aufhören. Bitte mach das es aufhört!", flehte sie mich an. "Was soll aufhören?" "Die Stimme!" Jetzt war ich verwirrt. Sie fing an, stark zu zittern. Die Blutung an ihrem Kopf wurde dabei nur noch schlimmer. "Jarvis. Sag Bruce er soll so schnell wie möglich herkommen!" "Wie sie wünschen Mr. Stark." Ein paar Minuten kam ein etwas verschlafener Bruce. "Was ist los?", doch als er Nia da so zitternd und schluchzend sah, kam er näher. "Ich kann sie nicht festhalten und ihre Wunde ansehen.", erklärte ich. Er nickte verstehend und setzte sich neben mich. "Versuch sie so zu halten, dass ich mir das ansehen kann." Ich nahm Nia so, dass Bruce ihren Kopf sah. "Etwas drehen Tony." "Weißt du wie schwer es sie festzuhalten wenn sie so zappelt?" Bruce seufzte. "Lass mich los!", schrie sie plötzlich. "Wir müssen erst deine Wunde versorgen.", meinte Banner ruhig. "Aber dafür hol ich erst noch was. Tony, du versuchst sie zu beruhigen." Und da ging er. Nia hingegen zappelte weiter und bat weiter darum, dass ich sie loslasse. Und so leid es mir tat, aber ich konnte das jetzt nicht. Sie würde sich noch schlimmer verletzen. Also nahm ich sie so, dass sie mir direkt ins Gesicht sehen musste. "Beruhige dich. Es ist alles gut." Nach ein paar Minuten schien sie wirklich etwas ruhiger, zitterte aber immer noch. "Ich hab das bisschen Verbandszeug." Bruce kniete sich vor das Bett und ich drehte Nias Kopf sanft so hin, dass er die Wunde sehen konnte. "Es ist nicht allzu schlimm. Nur eine mittelgroße Platzwunde. Die ich jetzt desinfizieren werde. Das könnte etwas brennen." Nia nickte nur.

Als Bruce fertig war und gegangen ist, sah ich Nia an. "Wie ist das passiert?", fragte ich während sie wieder im Bett lag und an die Decke starrte. "Ich hatte Kopfschmerzen...dann hab ich ihre Stimme gehört." Sie weinte wieder. Ich zögerte, wischte ihr dann aber die Tränen weg. "Warum fühl ich mich in deiner Nähe so komisch?", fragte sie. "Was meinst du mit komisch?" "Als wenn ich dich kennen würde...." Fragend sah ich sie an. "Naja deine Stimme kommt mir so bekannt vor." Ich strich ihr vorsichtig über die Stirn. "Du solltest schlafen Nia." Sie lächelte. "Das hat sie auch immer gesagt." Und schon war sie nach fünf Minuten eingeschlafen. Ich deckte sie noch zu und ging dann selbst schlafen.

Nias/Samanthas Sicht:

"Guten Morgen Miss. Es ist bereits 9 Uhr sie sollten aufstehen. Die Außentemperatur beträgt 16°C.", hörte ich es am nächsten Morgen von einer Stimme, weswegen ich mich erstmal erschrak. Als ich dann aber merkte, dass es Jarvis war, entspannte ich mich und ging ins Bad duschen. Ich musste zugeben ich liebte diese Dusche jetzt schon. Nach der Dusche trocknete ich mich ab, wickelte mir das Handtuch um, ging zu meinem Kleiderschrank und nahm mir was zum Anziehen raus. Nach langer Überlegung nahm ich mir ein blaues T-shirt, welches überall ein paar kleine Glitzersteine hatte. Dazu eine einfache Skinny jeans und ein paar schwarze Socken. Ja ok ich fand Schuhe etwas unnötig solang ich nicht rausgehe aber egal. Angezogen lief ich wieder ins Bad, legte mein Handtuch auf die Heizung, putzte mir noch schnell die Zähne, föhnte meine Haare und flochte sie einfach zu zwei Zöpfen. Fertig mit allem sah ich mich im Spiegel an. Wow so schön sah ich glaube ich noch nie aus. Sonst trug ich immer die dreckige Kleidung, die vielleicht einmal im Monat gewechselt wurde. Ich weiß noch, als Lucy meinetwegen etwas vom Stoff ihres Shirts abgerissen hatte, nur um das Blut weg zu wischen. Die Gedanken an sie trieben mir schon wieder Tränen in die Augen. Diesmal hielt ich sie nicht auf, sondern ließ sie einfach stumm laufen.

Flashback:

"137. 284. Essen.", kam die Stimme einer der Wachmänner. Ich war nun schon seit zwei Wochen mit dem anderen Mädchen in der Zelle. Allerdings wechselten wir kein einziges Wort. Uns wurden Handschellen angelegt und wir wurden in die Cafeteria gebracht. Die zwei Wachmänner machten die Handschellen ab und gingen. Hier war es eh so gut bewacht. Heute gab es irgendeinen Gemüsebrei mit Brot und Wasser. Außerdem war es mein erstes Essen in diesen zwei Wochen. Davor wurde es mir die ganze Zeit verwehrt. Gehörte zu dem Programm hier. "137. Sie dürfen sich ein Glas Wasser nehmen.", kam es von einem Wachmann. Jetzt wurde ich schon hierher gebracht und durfte immer noch nichts essen?! Ich unterdrückte ein Seufzen und nahm ein Glas Wasser, welches ich sofort austrank. Danach wurde ich alleine wieder in die Zelle gebracht. Mein Hunger hatte gerade wieder eingesetzt. Mir war schon übel deswegen. Als Lucy kam und die Wachmänner weg waren, kam sie auf mich zu und gab mir etwas. Es waren ein paar Scheiben Brot. Dankbar lächelte ich und aß. "Danke." "Kein Problem. Ich heiße Lucy. Und du?" "Nia" Nun lächelte sie auch.

5 Wochen später:

"137! Mitkommen!" Etwas fragend sah ich zu Lucy, die meine Hand drückte. "Du schaffst das.", flüsterte sie mir zu. Ich war verwirrt. Was schaffte ich? Der Wachmann brachte mich in einen Raum, in dem ich noch nie war. Auf der Liege in der Mitte wurde ich gefesselt. Als ich gefesselt war, ging der Wachmann. 10 Minuten lag ich hier schon. In diesem Raum war nix. Nur die Liege. Dann öffnete sich die Tür und ein junger Mann kam mit einem teuflischen Grinsen auf mich zu. "Na Süße? Aufgeregt?"  "Was passiert hier?", fragte ich unsicher. "Wir müssen doch dafür sorgen, dass es noch mehr von deiner Sorte gibt." Nein das würden sie nicht tun. Oder? Aber es passierte. Es tat höllisch weh und ich schrie, doch er presste nur seine Hand auf meinen Mund. Als er fertig war und ging, kam der Boss rein. "Ich will hoffen, dass mein Sohn alles richtig gemacht hat.", sagte er mit selbstgefälligem Grinsen, machte mich los, und brachte mich persönlich zurück. Doch bevor er die Tür aufmachte flüsterte er in mein Ohr: "Du wirst mich niemals los."

Diese Erinnerungen waren schrecklich. Ich wischte mir die Tränen an und sah im Spiegel auf meinen Bauch. In ein paar Monaten würde man es sehen. Das bereitete mir unvorstellbare Angst. Mit einem Kopfschütteln versuchte ich die Gedanken loszuwerden und ging aus meinem Zimmer, zum Fahrstuhl. Als sich die Türen wieder öffneten, hörte ich schon die Stimmen der anderen. "Hey Nia. Gut geschlafen?", fragte Wanda. "Wenn du mit gut meinst, dass ich noch nie in einem so weichem und bequemen Bett geschlafen habe, dann definitiv ja.", sagte ich. Sie lachte etwas aber ich sah, dass es ihr Leid tat, ging jedoch nicht weiter drauf ein. Ich setzte mich auf den freien Platz neben Steve. "Was möchtest du essen?", kam es von Loki, den alle anderen erstaunt ansahen. "Was denn? Ich versuche nur nett zu sein." Ich sah kurz auf meinen Bauch. Ich muss essen, sonst riskiere ich ein Leben. "Ein Kakao und ein Brot mit Marmelade wäre nett." Er nickte und machte sich in der Küche zu schaffen, sah aber etwas überfordert aus. Wanda schüttelte den Kopf, nahm eine Scheibe Brot, beschmierte sie mit Butter und Marmelade und drückte es Loki in die Hand, der es vor mich stellte. Anscheinend waren darüber alle etwas amüsiert. Und nach zwei Minuten stand auch ein Kakao vor mir. "Danke.", sagte ich mit Blick auf Loki und Wanda und aß. Während ich aß, spürte ich viele Blicke, der Anwesenden auf mir. Ich schluckte den letzten Bissen Brit runter und sah sie an. "Okay. Was wollt ihr wissen?" Alle sahen mich etwas erstaunt an. "Du musst aber nicht antworten, wenn es zu schlimm ist. Wir können es auch einfach verschieben.", meinte Tony doch ich winkte ab. "Fragt einfach und ich gucke, ob ich antworte." "Okay. Mit wie vielen Jahren bist du da hin gekommen?", fragte Steve. "Ich glaube an meinem Geburtstag vor 11 Jahren. Das heißt am 5.06. vor 11 Jahren.", antwortete ich. Aufeinmal sahen mich alle geschockt an. "Was?", fragte ich. "An was kannst du dich vor der Organisation erinnern?", fragte Natascha.  "Nein an gar nichts- obwohl.......ich glaube...ich hatte ein Haustier..." "Welchen Namen hatte das Haustier?", fragte Tony. "Ich denke es hieß Rocky. Es war ein Hund..." Tony fiel alles aus dem Gesicht.

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Hey Leute ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Und es würde mich interessieren, wie ihr die Sache mit den Flashbacks findet. Schönes restliche Wochenende noch.

𝚃𝚑𝚎 𝚕𝚒𝚏𝚎 𝚋𝚎𝚏𝚘𝚛𝚎 || Avengers FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt