Zwei Tage waren vergangen. Zwei verdammte Tage in denen ich nichts besseres zu tun hatte, als in meinem Bett zu liegen, alle ohne Grund zu ignorieren und die Decke anzustarren! Ich weiß, es ist den anderen über nicht gerecht aber ich kann nicht anders! Jegliche Gefühle waren von mir gewichen. Ich wusste nicht, was mit mir los war oder wie es dazu kam. Ich fühlte mich kraftlos, verwirrt, verletzt und schwach. Meine Tür ging auf. ,,Du musst etwas essen Kleine." ,,Ich hab kein Hunger Dad." Besorgt strich er mir eine Strähne aus der Stirn. ,,Du liegst seit zwei Tagen in deinem Bett und tust nichts, außer die Decke anzustarren. Du musst wenigstens was trinken!" Schweigend nahm ich das gefüllte Glas in seiner Hand und nahm ein paar Schlucke. ,,Was ist los mit dir? Wirst du krank? Soll ich Bruce bescheid geben?" Doch ich schüttelte nur den Kopf. Ich wollte nur hier liegen. ,,Okay. Aber gib Bescheid, wenn du etwas brauchst." Dad gab mir noch ein Kuss auf die Stirn und verließ mein Zimmer.
Wieder ging meine Tür auf. ,,Hey. Du liegst seit zwei Tagen in deinem Bett. Was ist los?" Mein Blick glitt zu der rothaarigen Agentin. Die Matratze senkte sich, als Natascha sich neben mich setzte. ,,Nein...keine Ahnung. Ich fühl mich komisch." ,,Vielleicht solltest du mal was essen. Ich mach mir wirklich Sorgen um dich Nia." ,,Ich hab kein Hun-" Sie schob mit einfach ein Löffel Suppe in den Mund. ,,Du isst jetzt was." So ließ ich zu, dass sie mich mir der Suppe fütterte. Als ich mit Essen fertig war, ging sie auch schon wieder. Und wieder glitt mein Blick zur Decke. Es wurde langsam kalt. Draußen zeigten sich die ersten Schneeflocken. Aber es war noch etwas zu warm also schmolzen sie. Von den weißen Flocken fasziniert, lief ich vor meine große Fensterfront. Über Schnee hatte ich vieles in Büchern gelesen. Und gehört auch. Ich bewunderte das Schauspiel der weißen, federleichten Flocken. Wie sie sanft zu Boden fielen und schmolzen. Vorsichtig legte ich meine Hand an die Scheibe. Als ich auf meine linke Hand sah, staunte ich nicht schlecht. Winzige Wassertropfen gefrieren und bildeten Schneeflocken. Sie sind sogar noch schöner als die, welche draußen tanzen. Dann machte sich aber mein Magen bemerkbar. Obwohl ich schon Suppe hatte. Aber trotzdem flitzte ich in die Küche, wo die anderen gerade auch saßen und über was weiß ich sprachen. Ich nahm mir eine Tasse aus dem Schrank und machte mir einen Kakao und ein Nutellatoast. Mein Bater war aufgestanden und ließ mich auf seinem Platz sitzen. Die anderen Stühle waren belegt. Anscheinend ging es um nichts wichtiges, denn als ich saß, schenkten sie mir die Aufmerksamkeit. Obwohl ich die nicht gebraucht hätte. Mal ehrlich wer kann in Ruhe essen, wenn er von überall mit besorgten Blicken angesehen wird? Also ich kann es nicht, weswegen ich mein Toast beiseite legte. ,,Geht's dir besser?" ,,Was war los?" ,,Warum hast du mit niemandem geredet?" All diese Fragen flogen gleichzeitig auf mich ein. ,,Jetzt lasst sie doch mal in Ruhe essen. Wir haben gerade andere Sorgen." Dad strich mir über den Kopf. Es wurde still und ich aß weiter.
Wir saßen immer noch alle in der Küche und unterhielten uns. Als ich von meiner leeren Tasse aufblickte, sah ich ihn stechend blaue Augen. Er unterhielt sich mit Steve über alte Zeiten oder so. In seinen Augen lag Wärme, wie ich sie selten gesehen habe. Und Bewunderung, Begeisterung und Freundlichkeit, welche man bei HYDRA nicht zu sehen bekam. Da herrschte nur eisige Kälte oder leere. Oder wenn er Flashbacks hatte, was ich nur einmal beim Training mitbekam, war sein Blick verwirrt. So schnell der Moment gekommen war, war er auch wieder weg. Seine Aufmerksamkeit galt wieder Steve. Ich ließ mein Blick nach kurzem Zögern weiter schweifen. Tasha und Pietro unterhielten sich über etwas, genauso wie Clint und Wanda. Bruce und Dad, welcher trotzdem weiter die Hand auf meiner Schulter hatte, unterhielten sich mit Vision über irgendwelchen Technikkram den ich nicht verstand. Loki war in Asgard und Peter in der Schule. Ich stand auf, stellte meine Sachen in die Küche und flitzte wieder in mein Zimmer um mich umzuziehen, nur um dann in den Trainingsraum zu gehen. Meine Fäuste schlugen einfach so auf den Boxsack ein. Aber das störte mich nicht. Es schmerzte nichtmal. Ich musste diese blauen Augen aus meinem Kopf bekommen. Vielleicht hatte ich gesagt, ich würde nicht auf Männer stehen. Vielleicht habe ich gelogen. Vielleicht habe ich das nur gesagt, damit ich nicht an das was mir bei H.S.K.O.W. passiert ist, dachte. Damit ich diese qualvollen Minuten vergessen konnte. Aber sowas würde niemand vergessen. Es blieb für immer in deinem Gedächtnis.
"137! Mitkommen!" Etwas fragend sah ich zu Lucy, die meine Hand drückte. "Du schaffst das.", flüsterte sie mir zu. Ich war verwirrt. Was schaffte ich? Der Wachmann brachte mich in einen Raum, in dem ich noch nie war. Auf der Liege in der Mitte wurde ich gefesselt. Als ich gefesselt war, ging der Wachmann. 10 Minuten lag ich hier schon. In diesem Raum war nix. Nur die Liege. Dann öffnete sich die Tür und ein junger Mann kam mit einem teuflischen Grinsen auf mich zu. "Na Süße? Aufgeregt?" "Was passiert hier?", fragte ich unsicher. "Wir müssen doch dafür sorgen, dass es noch mehr von deiner Sorte gibt." Nein das würden sie nicht tun. Oder? Aber es passierte. Es tat höllisch weh und ich schrie, doch er presste nur seine Hand auf meinen Mund. Als er fertig war und ging, kam der Boss rein. "Ich will hoffen, dass mein Sohn alles richtig gemacht hat.", sagte er mit selbstgefälligem Grinsen, machte mich los, und brachte mich persönlich zurück. Doch bevor er die Tür aufmachte flüsterte er in mein Ohr: "Du wirst mich niemals los."
Ich konnte nicht aufhören daran zu denken. Aber er hatte Unrecht. Die Kleine hat eine bessere Familie gefunden. Erst jetzt bemerkte ich die Hitze auf meiner Hand. Sie tat mir nicht weh aber ich spürte sie. Sie durchzog meinen ganzen Körper gleichzeitig mit einer eisigen Kälte, das Gefühl stechender Dornen und ein Sturm, welcher den Schmerz der Kälte, Hitze und der Dornen verschlimmerte. Aber ich würde nicht schreien. Sie sollten nicht wissen, dass ich Schmerzen hab, wenn ich sie schon zwei Tage lang ignoriert hatte. Meine Kräfte wollten aus mir heraus. Ich wusste nicht, ob ich es zulassen, es verantworten konnte. Ein Knall ließ mich zusammen zucken. Ein Alarm ertönte. Das durfte doch nicht wahr sein! Warum jetzt? Das Gebäude wurde erschüttert. Gerade noch rechtzeitig rollte ich mich in eine Nische zwischen zwei Wänden. Sie war grade so groß genug für mich und ich hielt mir die Ohren zu. Die Decke stürzte neben und über mir ein. Jetzt war ich eingeschlossen. Die Dunkelheit in der Nische war irgendwie beruhigend. Ich hörte nur meinen Herzschlag. Da traf es mich wie ein Schlag. Ich bin eine Mörderin. Ich wurde ausgebildet um zu morden. Um meine Aufgabe zu erledigen. Aber sie haben mich mitgenommen. Wie ein Tier haben sie mich einfach von meinem zu Hause weg gezerrt. Von ihr. Aber sie sagte mir auch, dass ich sie loslassen soll. Sie wollte dass ich glücklich werden soll. Aber konnte ich das hier? Die Schmerzen machten mein Denken nicht wirklich besser. Tief atmete ich ein und aus. Erstmal musste ich mich beruhigen und rausfinden, was passiert war. Allerdings war ich eingeschlossen. Das machte das ganze schwerer. ,,Nia?! Bist du hier?!" Das war Steve! ,,Ja ich bin hier. Mir gehts gut es ist nur dunkel und eng." ,,Bist du verletzt?" ,,Nein." Glaube ich zu mindest. ,,Okay. Ich schick dir wen, der dich befreit sobald wir die Situation unter Kontrolle haben." ,,Geht klar Captain." Ich hörte, wie sich seine Schritte entfernten, ich begab mich wieder in die einsame Dunkelheit in diesem Versteck und dachte über mein Leben nach. Meine Gedanken wurden aber wieder von diesen blauen Augen unterbrochen. Mann! Warum spuken die immer in meinem Kopf herum?! Gleichzeitig waren da auch noch die grünen von Natascha. Okay Nia. Erstmal musst du hier raus kommen. Dann kannst du weiter über diese vier wunderschönenen Augen nachdenken.
Ein Lichtstrahl riss mich aus meinen Gedanken. Auf der anderen Seite nahm jemand die Trümmer weg. Endlich! Wer auch immer es war, ich würde ihm in die Arme springt, einfach weil ich endlich von dieser extremen Enge befreit bin.
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𝚃𝚑𝚎 𝚕𝚒𝚏𝚎 𝚋𝚎𝚏𝚘𝚛𝚎 || Avengers Ff
FanficVorher: Hero or just a normal human(!!!) Samantha Nia Stark. Mit 5 Jahren wurde sie von einer Organisation entführt, dessen Ziel es ist, Menschen zu Kriegsmaschinen auszubilden. Und höchstwahrscheinlich werde ich mich vom Ablauf her an keinen der Fi...