„Ich möchte, dass du nur redest, wenn ich oder einer meiner Freunde dich etwas fragt. Hast du das verstanden?" Sie schnieft, nickt aber dann.
„Hast du das soweit verstanden?", wiederhole ich.
„Ja."
„Da kommen wir auch schon zum nächsten Thema. Höflichkeit ist wichtig. Ich möchte, dass du uns mit Sir ansprichst. Hast du das verstanden?"
„Ja, Sir."
„Danke. Des Weiteren muss ich dir gleich die Illusionen nehmen. Du wirst nicht mehr zu deinem alten Leben zurückkehren, kannst es dir aber hier so schön wie möglich machen, wenn du immer das tust was wir verlangen. Hast du das verstanden?"
„Ja, Sir." Tränen laufen ihr die Wangen herunter, wendet aber den Blick nicht ab.
„Ich bin dein Ausbilder oder Trainer, wie es dir besser gefällt. Ich handle nach einem ganz klaren Belohnungs- bzw. Bestrafungssystem. Wenn du etwas gut machst, wird das belohnt, wenn du etwas schlecht machst, verweigerst, die Regeln brichst oder sonst irgendetwas dummes machst, wird das bestraft. Hast du das verstanden?"
„Ja, Sir."
„Du wirst in diesem Haus alles auf Anweisung tun. Das heißt wirklich alles."
Sie sieht mich verwirrt an.
„Wenn ich das Zimmer verlasse, bleibst du hier und kannst dich frei bewegen, solange du nicht in einem Bestrafungszyklus bist, versteht sich. Außerhalb bewegst du dich nur mit Aufforderung, aber das wirst du schon merken. Hast du das verstanden?"
Sie schnieft, antwortet aber relativ laut und deutlich: „Ja, Sir."
Ich nicke und verschränke meine Hände vor der Brust.
„Nun noch eine Warnung. Ich bin nicht alleine in diesem Haus wie du ja bereits bemerkt hast und wir haben strikte Regeln bei Flucht- oder Verletzungsplänen. Diese Regeln bzw. die Konsequenzen aus Regelbrüchen werden sofort und an eben jener Stelle vollzogen. Das kann von mir, aber auch von jedem anderen in diesem Haus sein. Hast du das verstanden?"
„Ja, Sir." Ich lächle sie an und klatsche einmal in die Hände. Sie zuckt leicht zusammen, bleibt aber in ihrer Haltung.
„Das war doch schonmal gut." Sie richtet ihren Blick auf den Boden und ich glaube ihr anzusehen, dass Fragen ihr brennend auf der Zunge liegen. Allerdings ist das auch Teil des Trainings zu verzichten, also gehe ich nur an ihr vorbei und ziehe eine Kette aus dem Schrank. Die Enden hake ich jeweils an einem Ring in der Wand und dem Halsband fest.
„Siam, ich verlasse dich jetzt. Du hast Einiges worüber du jetzt nachdenken solltest. Wir sehen uns später." Ich winke ihr kurz zu und verlasse dann das Zimmer.
Das war schräg gewesen, aber nur die Zukunft kann zeigen, wie es mit ihr weitergehen wird.Ich weiß, dass ich noch nicht so routiniert als Ausbilder bin wie die anderen undnoch zwischen verschiedenen Taktiken schwanke. Mit der freundlichen Art bin ichaber meistens wesentlich erfolgreicher als mit der strengen und ich fühle michbesser. Die Illusion einer Partnerschaft lässt mich meinen Job leichter machen.Dingos Worte schwirren noch in meinem Kopf herum und das Schlimmste daran ist,dass ich die meisten Fragen nicht beantworten kann. Zumindest nichtbefriedigend.
Beagles' Zimmer ist am anderen Ende des Flurs und ich höre sie schon, als ichvor der Tür stehe. Lautes Schluchzen.
Vielleicht hatte ich sie falsch eingeschätzt. Ich atme tief durch und öffne die Tür. Beagle hat sich hinter demBett zusammengerollt und heult.
Wow, von außen hart und innen doch nur eineMimose, aber gut für mich.
Ich schließe die Tür hinter mir und umrunde dasBett. Sie hat mich gehört, denn sie versucht unters Bett zu robben.
„Hallo Beagle.", sage ich so sanft wie möglich und lege meine Hand auf ihrBein. Sie erstarrt.
„Wer bist du?", höre ich sie unter dem Bett hervor fragen,denn ihr Oberkörper liegt schon darunter.
„Ich bin dein Ausbilder."
„Ausbilder?", sie schluchzt wieder herzergreifend.
„Kommst du bitte raus?"
„Nein." Nein? Ihre Antwort war weder bockig noch jammernd, ganz sachlich.
„Warum nicht?", meine Stimme klingt einen Ticken zu hoch und ich verfluche mich.
„Ich will keinen Ausbilder. Mach mich los und lass mich gehen."
Schnaubend fahre ich mir durch meine Fransen. Wir sind hier nicht bei einem Wunschkonzert!
Und wo kam derSpruch jetzt her? Meine Hände schließen sich um ihre Beine und mit einem Ruckziehe ich sie unterm Bett hervor. Sie schreit und windet sich, doch als siemein ramponiertes Gesicht sieht, fängt sie an zu lachen.
„Du siehst ja scheiße aus!" Bitte was?
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Vertraue keinem Dingo (Teil 3)
حركة (أكشن)[TW: Enthält sexuelle, physische und psychische Gewalt] Er beschützt dich vor seinen Jungs, er lässt dich gut fühlen, er lässt dich vergessen, er lässt dich nicht gehen. Kannst du wegsehen und für immer sein Eigentum sein? Was tust du? Der dritte...