(Annie) Rache

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Gabriels Gesicht verliert jede Farbe als ich mit der Waffe vor ihm stehe.
Ich habe die Ladung überprüft und sie entsichert.
„Was das Fernsehen einem nicht alles beibringt, was?"
Er schnaubt, doch als ich ihm die Waffe an die Stirn halte, wird er ganz still.
„Zieh dich aus."
Er bewegt sich nicht.
„Zieh dich aus!"
Ich lasse die Waffe sinken, bis sie auf Höhe seiner Hoden zum stehen kommt.
„Ich glaube nicht, dass du sofort stirbst, wenn ich dir ein Ei wegschieße, oder?"
Er beißt sich auf die Lippen. Ich kann sehen wie sein Kiefer sich anspannt.
„Ich bin gefesselt, wie soll ich mich ausziehen?"
Wo er recht hat...
„Hier", ich werfe ihm den Schlüssel für die Handschellen vor die Füße und gehe vorsichtshalber zwei Schritte zurück. Sollte er etwas versuchen, würde ich ihn auf jeden Fall erschießen. Oder zumindest so schwer verletzen, dass er für keinen mehr eine Gefahr darstellen würde, aber auf jeden Fall so, dass es ihm verdammt weh tun würde.
Aus zu Schlitzen gepressten Augen sieht er mich an und atmet dann zittrig aus. Er sieht aus als würde er jeden Moment explodieren. Gut so.
Er öffnet seine Handschellen und reibt sich die Handgelenke.
„Zieh dich aus."
Er verdreht die Augen und beginnt langsam – viel zu langsam – sein Hemd aufzuknöpfen.
„Versuchst du mich zu provozieren?"
Gabriel antwortet nicht, sondern zieht sich mit einem Schnauben das Hemd über den Kopf.
„Ganz ausziehen." Ich deute mit der Waffe auf seine Hose.
Es dauert eine Ewigkeit bis er nackt vor mir steht und ich genieße den Anblick einen Moment. Seine Bizeps stehen seinen Bauch- und Oberschenkelmuskeln in nichts nach und obwohl sein Penis im halbschlaffen Zustand nur herumbaumelt, kann ich mir vorstellen, dass auch der ziemlich stattlich sein wird. Sie hätten ihn mal verkaufen sollen, da wäre bestimmt auch ne gute Summe zusammengekommen. 
Er hebt die Arme zur Seite und sieht mich kopfschüttelnd an.
„Sind wir fertig?" Er streckt seinen Arm nach der Waffe aus und zuckt zurück, als ich neben ihm in die Wand schieße.
„Nein." Er hält sich das Ohr zu und flucht. Er hat Schimpfwörter drauf, die ich noch nie gehört habe, aber das stört mich kaum. 
„Zieh das Halsband an." Er starrt mich entgeistert an.
„Was?"
„Zieh das Halsband an." Ich deute auf den kleinen Haufen am Boden. Er verdreht die Augen und nimmt es in die Hand.
„Du weißt, dass das dein Untergang ist, oder?"
„Dann lass es mich doch zumindest so lange genießen." Ich zwinkere ihm zu.
Bevor er  das dicke Lederband um seinen Hals schließt, blickt er zu mir und presst seine Kiefer zusammen. Der Mann hat so markante Kieferknochen, der sollte nicht als Entführer arbeiten, sondern als Nussknacker. Bei dem Gedanken muss ich kichern. Wer hätte gedacht, dass es sich so gut anfühlt, Gabriel zu bestrafen?
„Willst du das Ganze wirklich?"
„Seit wann bist du so gesprächig, alter Mann?" Ich lasse die Waffe nicht einen Moment sinken und er scheint zu merken, dass ich das Ganze verdammt ernst meine.
"Du weißt, dass Sam mit dir in der ganzen Sache drinhängt." Bei der Erwähnung seines Namens sticht etwas in meinem Herzen, was ich schon die ganze Zeit versuche zu verdrängen. Dafür habe ich jetzt wirklich keine Zeit. Ich schüttle meinen Kopf um ihn aus meinen Gedanken zu bekommen. 
"Du weißt nichts, alter Mann." 
"Er mag dich wirklich gerne." 
"Halt die Schnauze!" Ich nehme meine zweite Hand an die Waffe und jetzt ist es an mir mit den Zähnen zu mahlen.  
„Zieh die Handschellen wieder an. Auf den Rücken." Er schließt die Schellen und bleibt breitbeinig vor mir stehen.
„Die Schlüssel... Würmchen."
Er legt seinen Kopf zur Seite.
„Bitte was?"
„Du hast schon richtig verstanden. Würmchen. Schieb die Schlüssel rüber und leg dich dann auf den Bauch."
Er lässt sich auf seine Knie sinken und landet dann etwas unsanft auf der Brust. 
"Noch kannst du einfach verschwinden. Das macht es für euch beide einfacher."
Ich klebe seine Beine zusammen und verlasse das Zimmer.
Ich muss mich beruhigen bevor ich mich wieder Gabriel, nein, bevor ich mich wieder Würmchen widme. Sie haben die Frauen weggebracht und an wen auch immer verkauft.
Gleichzeitig tun sie so, als hätten sie Prinzipien. Er tut so als würde er sich um Sams Wohl kümmern, dabei ist das Einzige, was ihn wirklich interessiert, doch nur sein Job und die Kohle, die dabei rausspringt.
Ich gehe in Annas Zimmer – auch wenn ich sie hier schließlich Beagle nennen musste, für mich wird sie immer Anna bleiben und setze mich auf das Bett.
„Anna, ich hab es geschafft. Wir sind frei!"
Natürlich ist das Zimmer leer.
Ich stelle mir vor, wie sie mich ansieht und den Kopf schüttelt.
„Dingo, hör auf. Das gibt nur wieder Ärger. Ich will das nicht mehr."
Ich würde den Kopf schütteln und ihr Gesicht in meine Hände nehmen.
„Anna, Würmchen ist im Keller gefesselt und die Männer sind frühestens in ein paar Stunden wieder da. Wir haben nicht viel Zeit, aber wir werden verschwinden."
Ihre Augen würden sich weiten.
„Würmchen?"
„Gabriel. Aber ich nenne ihn Würmchen. Passt doch zu so einem schlaksigen Kerl, oder?"
Wir würden beide lachen über die Ironie. Hätte man Würmchen mit einem Tier vergleichen wollen, wäre er am ehesten ein Bär oder Hengst oder eines von diesen überzüchteten belgischen Rindern.
Ich seufze und gehe wieder zu Würmchen.
Als ich die Tür zu Würmchens neuem Zuhause öffne, sehe ich gerade noch, wie er das Klebeband von seinen Füßen strampelt.
„Würmchen, Würmchen, Würmchen. Was tust du denn?" Er hebt den Kopf und funkelt mich an.
„Gib auf, Dingo und mach mich los. Noch ist es nicht zu spät."
Ich schnaube. Von wegen. Es war zu spät für mich als ich ihn das erste Mal gesehen habe.
„Laber nicht, Würmchen. Das macht nur alles schlimmer für dich. Steh auf."
Er zieht sich auf die Knie und erhebt sich dann in einer flüssigen Bewegung.
Mein Blick fällt zwischen seine Beine. 
„Bist du fertig mit Glotzen?"
„Nicht so frech Würmchen. Leg dich auf den Bock." Er tritt einen Schritt zurück, doch als ich die Waffe auf seinen Kopf richte, nickt er und legt sich darüber. Mit der einen Hand drücke ich ihm den Lauf der Waffe an den Hinterkopf, mit der anderen öffne ich die Handschellen.
Ich reiche ihm das Klebeband. „Fessel deine Beine an den Bock." Er sieht mich mit großen Augen an, gehorcht aber ohne zu Zögern.
"Deinen rechten Arm auch."
Als ich seinen linken Arm am Bock befestigt habe, trete ich zurück und bewundere meine Arbeit. Ich habe fast ein bisschen zu viel Klebeband benutzt, aber wie wir gerade gesehen haben ist sicher nun mal sicher.
Ich knie mich neben Gabriels Oberkörper und tätschele seinen Kopf.
„So ists brav, Würmchen." Er knurrt nur, lässt es aber über sich ergehen. Vielleicht weiß er, dass das was ich tun werde, viel schlimmer für ihn sein wird, vielleicht hat er auch keine Lust mehr. Was weiß ich.
Ich merke, wie der Hass und die Wut, die in den letzten Wochen in mir brodelte und nicht an die Oberfläche dringen durfte, kocht.
„So, Kleine. Ein bisschen hast du mich ja schon beeindruckt. Entscheide dich. Töte mich oder befreie mich. Das entscheidet auch über dein Leben.", er klingt nicht mehr menschlich, als er die Worte zwischen den Zähnen hervorpresst.
„Oh, oh. Ich werde dich nicht töten, Würmchen. Ich werde erstmal ein bisschen Spaß mit dir haben, bevor ich abhaue. Wie heißt es so schön?" Ich fahre mit dem Pistolenlauf über seinen Rücken und muss tatsächlich ein bisschen Schlucken als ich das Spiel seiner Muskeln sehe.
„Dich ein bisschen von deiner eigenen Medizin schlucken lassen."
„Dingo, mach keinen Scheiß. Du weißt, dass wir dich überall finden und du wirst nicht mehr glücklich, wenn du das tust." Ich beuge mich zu seinem Ohr herunter.
„Das mit dem glücklich werden, habe ich mir schon vor langer Zeit abgeschminkt. Auch dank dir, du perverser Hurensohn." Er zieht an den Fesseln und ich lache.
„Du bist vielleicht stark, aber bestimmt nicht so stark!" Er flucht vor sich hin als ich zum Schrank gehe und die Auswahl begutachte.
„Ich würde sagen, wir probieren alles was geht." Mein erster Griff erwischt eine schwere Lederpeitsche mit kleinen Perlen an den Enden.
Er schreit nicht. Er bewegt sich sogar kaum, als ich Schlag um Schlag auf seinem Rücken platziere.
Die dunklen Striemen werden Tage bleiben und ihn an mich erinnern.
Ich wende mich zum Schrank und tippe mir ans Kinn.
„Ich hoffe du hast ein bisschen Zeit mitgebracht."

„Schmerzen scheinen nichts Besonderes für dich zu sein." Ich bin müde und habe nicht mehr viel Zeit also greife ich nach dem letzten Teil, das ich mir für das Ende aufgehoben habe.
Der große Vibrator liegt wie eine Gurke in meiner Hand und als ich ihn anschalte, tanzt er auf meiner Handfläche.
Gabriel knurrt wie ein tollwütiger Hund.
„Du bist ja noch wach."
„Dingo, die Jungs kommen jeden Moment. Willst du das wirklich tun?" Ich kichere.
„Jetzt gibt es ja wohl kaum noch ein zurück." Als ich das Gerät an seinen Anus ansetze, geht ein tiefes Brummen durch seinen ganzen Körper.
„Entspann dich, Würmchen." Und mit Kraft drücke in den Vibrator zwischen seine Pobacken. Tatsächlich schaffe ich es ihm damit einen Schrei zu entlocken.
„Braver Junge." Ich tätschle seinen Kopf und greife nach dem Klebeband. Mit zu vielen Streifen befestige ich den Vibrator so, dass er nicht herausfallen kann und bücke mich zu Würmchens Kopf.
„Damit du noch ein bisschen was davon hast."
Er schwitzt und die blutigen Striemen und Kratzer an seinem Rücken scheinen dadurch nur noch mehr zu leuchten.
„Dingo, du wirst so leiden bevor ich dich töte." Ich lache und fasse mir dann ans Kinn.
„Du versucht immer noch deine Machtstellung zu markieren." Er hebt den Kopf und sein wut- und schmerzverzerrtes Gesicht ist kaum wiederzuerkennen.
Da fällt mir etwas ein und ich kann nicht anders. Ich ziehe einen Stuhl heran und drehe meinen Hintern zu Gabriels Kopf.

Langsam und mit einem übertriebenen Stöhnen pisse ich ihm auf den Kopf und es ist das schönste Gefühl seit Langem.

Vertraue keinem Dingo (Teil 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt