Lebensduft (Ian Somerhalder FF)

Karten auf den Tisch

Der Morgen kommt unvorbereitet schnell. Kitzelnde Sonnenstrahlen in meinem Gesicht wecken mich sanft. Ich werfe einen kurzen Seitenblick auf den Wecker auf meinen Nachttisch. Schon fast halb zwölf, ich bin gerne eine Langschläferin, wenn ich die Möglichkeit dazu habe. Lächelnd erhebe ich mich aus meinem Bett und recke und strecke mich erst einmal ausgiebig, da durch das lange Liegen meine Gelenke steif geworden sind.

Gekleidet in einer Shorts und einem XL-Shirt schlendere ich die Treppe herunter und treffe auf Marina, sie kommt mir gerade aus dem Wohnzimmer entgegen.

„Oh, Guten Morgen, Larissa.", begrüßt sie mich freundlich: „Ian hat dir einen Zettel auf den Esstisch gelegt. Wenn du etwas frühstücken möchtest, wende dich an Irina. Sie ist gerade in der Küche. Kann ich dein Zimmer aufräumen, solange du isst?"

Ich bin etwas überrumpelt, habe nicht damit gerechnet, am Morgen schon so mit Fragen überhäuft zu werden: „Ja, klar.", murmle ich nur etwas verwirrt, da ich nicht ganz jedem ihrer Worte folgen konnte.

Ein Zettel auf dem Tisch, denke ich.

Guten Morgen Larry,

ich hoffe, du hast die erste Nacht hier gut geschlafen? Wenn du frühstücken willst, sag Irina Bescheid, sie macht dir was du möchtest.

Ich bin beim Dreh, wundere dich also nicht wenn es etwas später wird.

Wenn du willst kannst du die nächsten Tage gerne mal mitkommen. Nur du musst auch rechtzeitig aufstehen.

Bis heute Abend.

Ian

Warum soll ich Irina fragen? Ich kann mir doch auch einfach schnell was selber machen.

Ich schlendere in die Küche, in der Irina gerade die Flächen wischt.

„Oh. Guten Morgen.", grüßt auch sie mich.

„Morgen."

„Was möchtest du frühstücken?"

„Kein Problem, ich mache mir das selber." Ich mache eine weg-wirf-Geste mit der Hand, um ihr zu symbolisieren, dass ich das nicht zum allerersten Mal mache.

„Oh. Okay.", murmelt sie nur etwas verdutzt und verlässt die nun vor Sauberkeit blitzende Küche. Schade, dass sie gleich nicht mehr so aussehen wird...

Ich öffne den Kühlschrank. Okay, was kann ich mir Schönes zum Frühstücken machen.

Pancakes, kommt es mir plötzlich in den Sinn. Die sind hier doch alle ganz scharf darauf. Ich glaube ich habe noch ein Rezept im Kopf. Wie viele Eier? Ach, ich nehme einfach mal drei. Milch. Was noch? Ich überlege. Mische mehreres mit rein. Etwas Mehl dazu. Zucker. Was noch? Früchte! Was haben die denn so da? Äpfel. Warum nicht?

Am Schluss habe ich einen dünnflüssigen Teig. Okay, ab in die Pfanne. Ich mache kleine Kleckse in die Pfanne, pansche ein bisschen darauf rum, damit sie nicht auf einer Stelle zu dick sind und mache das viermal, dann ist die Pfanne voll. Die sehen doch gar nicht mal so schlecht aus, denke ich strahlend. Mein selbst konstruierter Teig reicht für acht Stück, also genau zwei Pfannen voll.

Aber jetzt brauche ich noch was dazu, so ist das doch viel zu trocken. Sirup? Ist mir zu süß.

Haben die sowas wie Apfelmus. Ich durchsuche die Schränke und finde Marmelade. Himbeere. Warum nicht?

Irina wirft mir einen etwas irritierten Blick zu, als ich aus der Küche trete, in der Hand einen Teller voller Pancakes und in der anderen ein Marmeladenglas.