Piep. Piep. Piep.
Ich schlage meine Augen auf.
Piep. Piep. Piep.
Genervt schalte ich meinen Wecker aus. Das Geräusch ist wirklich grauenvoll, aber wenigstens wird man davon auch wach.
Ich habe mir heute vorgenommen zu den Dreharbeiten mitzufahren. Nicht noch einen Tag werde ich gelangweilt in diesem riesigen Haus verbringen. Außerdem kann ich es kaum erwarten die Hintergründe und Schauspieler bei ihrer Arbeit zu beobachten. Da verzichte ich auch lieber auf das Ausschlafen.
Ich schlüpfe zügig in meine Klamotten und mache mich im Badezimmer für den angefallenen Tag frisch.
Wieder einmal sitzen Ian und Nina schon am Esstisch als ich die Treppe herunter marschiert komme.
Mit einem leicht zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht knalle ich die 780 Dollar auf den Tisch, genau vor Ninas Nase.
Doch ihre Gesichtszüge verändern sich nicht. Sie zieht nicht verärgert die Augenbrauen nach oben oder runzelt fragend die Stirn. Ihr Gesicht bleibt unverändert, genau wie das von Ian.
„Guten Morgen.", murmle ich, leicht verwundert über die angespannte Stimmung am Tisch.
„Larissa?" Ian betrachtet mich mit ernstem Gesicht.
Ich sehe ihn an, seine Augen zeigen pure Wut, doch er scheint sich innerlich zurückhalten zu wollen.
„Was ist los?"
So wie ich kurz zuvor das Geld auf den Tisch geknallt habe, wirft er ein Magazin vor meine Nase.
Fragend betrachte ich es. Haben sie ihren kleinen Artikel entdeckt?
Doch ich brauche es noch nicht einmal aufschlagen, denn ich erkenne mein selbstgeschossenes Bild schon auf der Titelseite, darüber in großen schwarzen Buchstaben: „Endlich das eindeutige Aus?"
Ich schlucke. Oh nein.
„Kannst du das erklären?" Ians Augen ruhen auf meinem Gesicht, das von angeschlagener Sekunde zu Sekunde immer dunkler wird.
Wie kann ich das erklären? Wie komme ich da nur wieder raus? Was mache ich jetzt nur? Ich bin kaum zwei ganze Tage in dieser Stadt bei meinem Bruder und schon habe ich es vermasselt. Er wird mich wieder heimschicken, wahrscheinlich noch den Kontakt abbrechen. So was kann ich doch nicht wieder gut machen. Oh man, wie konnte ich nur so bescheuert sein zu denken, so was bleibt unentdeckt?
Und bevor ich es überhaupt bemerken konnte bzw. etwas dagegen tun konnte, kullern Tränen aus meinen Augen. Ich bin so verzweifelt, was kann ich nur sagen? Immer mehr Tränen rutschen nach und ich stehe immer noch an derselben Stelle und habe meinen Blick auf das Magazin gesenkt.
„Larissa..."
Ich hebe meinen Kopf, versuche zu atmen: „Ja, ich habe dieses Foto geschossen, aber nur weil ich doch nicht wusste, was ich sonst noch machen konnte. Ich habe ihr das Geld geschenkt und es tut mir schrecklich leid, ich wünschte ich könnte es ungeschehen machen. Ich weiß halt einfach nicht, wie man mit „Angestellten" umzugehen hat und ich wusste vor allem nicht, dass das deine Ehre verletzen würde." Ich schweige einen kurzen Moment und füge im Flüsterton hinzu: „Wenn du mich jetzt wieder heimschickst kann ich das verstehen." Eigentlich wollte ich ihm noch sagen, dass ich es nicht anders verdient hätte, hatte aber gerade nicht das passende Übersetzungswort für „es nicht verdient zu haben" im Kopf.
„Larissa...", setzt er wieder an: „Ich würde dich niemals heimschicken, aber es wäre besser, wenn wir uns absprechen würden. Damit du weißt, wie du dich in meiner Welt zu verhalten hast. Ich weiß diese ist dir fremd, aber wir gewöhnen dich schon noch daran."
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Lebensduft (Ian Somerhalder FF)
FanfictionLarissa (17) reist von Deutschland auf unbegrenzte Zeit zu ihrem Halbbruder Ian Somerhalder in die USA, um nicht nicht nur ihr Englisch aufzubessern, sondern auch die Beziehung zwischen ihr und ihrem neu aufgefundenen Bruder zu verstärken. Dabei erl...