Ein Date mit Nachgeschmack - Teil 1

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„Ich muss nochmal weg.", höre ich Ians Stimme hinter meinem Kopf im Eingangsbereich, kurz bevor er zu seinen Autoschlüsseln greift: „Kommst du alleine klar?"

Ich drehe meinen Kopf und beuge mich leicht über die Lehne der Couch, auf der ich entspannt liege und in meinem Buch lese. Fast schon verwundert betrachte ich meinen Bruder, der sich in einem leichten weißen Hemd und dunklen Jeans vor der Haustüre positioniert hat. Etwa ein Date? Ich versuche gelassen zu bleiben: „Klar, ich bin heute Abend auch unterwegs."

Mein Bruder hält in seinen Bewegungen inne: „Wirklich? Mit wem denn?"

„Adrian." Meine Stimme erscheint höchst selbstbewusst und um dem Ganzen noch seine eigene Marke zu geben, füge ich noch überzeugender hinzu: „Du brauchst also nicht auf mich zu warten."

Ian runzelt kurz etwas verwundert die Stirn: „Rufe dir aber bitte ein Taxi. Ich möchte nicht, dass du in einer fremden Stadt zu Fuß unterwegs bist. Und schreibe mir zwischendurch dass du noch lebst." Er zwinkert mir zu.

Ich mache nur eine wegwerfende Handbewegung: „Das kriege ich schon hin."

„Dann wünsche ich dir viel Spaß. Bis nachher oder morgen." Er grinst verschmitzt.

„Dir auch."

Ich lasse mich wieder in die weichen Kissen fallen, als die Haustür hinter Ian ins Schloss fällt. Meine Armbanduhr zeigt 19:37 Uhr an, also habe ich noch knapp zwanzig Minuten bevor Adrian hier auftaucht.

Immer noch leicht übermüdet, obwohl ich heute bis in den Mittag hineingeschlafen habe, fahre ich mir über meine Augen. Nina ist schon heute Morgen weggefahren, wurde mir von Ian berichtet. Anscheinend ist sie heute anderweitig verplant. Auch Ian musste heute nicht am Dreh arbeiten, doch trotzdem habe ich ihn kaum gesehen. Am frühen Nachmittag ist er mit seinen Freunden zum Golfen gefahren und als er dann vor über einer Stunde wieder nach Hause kam, hat er sich in sein Zimmer zurückgezogen. Ich habe zuerst die Dusche rauschen hören und dann dieser lässige allerdings gutaussehende Aufzug? Ob da ein Date dahinter steckt? Da mein Bruder heute den ganzen Tag unterwegs war, hatte ich auch keine Gelegenheit mit ihm zu „sprechen". Dazu brauche ich etwas Luft, ich kann das nicht einfach in einer kurzen freien Minute mit ihm ansprechen. Bestimmt wird sich die Gelegenheit morgen dazu bieten. Länger halte ich es auch nicht mehr aus ihm in die Augen zu sehen ohne darüber nachzudenken, weshalb er mich belogen haben könnte. Doch heute ist mir das zum größten Teil sowieso erspart geblieben.


Um 20:03, niemand braucht überpünktliche Menschen, schalt das Klingeln der Haustüre durch das ganze Haus. Ich gehe an die Freisprechanlage.

„Hallo?", versuche ich mein Glück mich mit dieser Art von Technik anzufreunden.

„Hey, ich bin's nur. Adrian. Machst du mir das Tor auf?"

Ich überlege kurz und drücke kurzentschlossen den dunkelroten Knopf, in der Nähe des blauen Knopfes, durch den ich die Freisprechanlage aktiviert habe. Ich höre das Klappern des Tores durch die Anlage und atme erleichtert aus.

Leicht nervös, obwohl es sich ja noch nicht einmal um ein Date handelt, trete ich aus dem Haus und warte in meinem leichten schwarzen Kleid mit aufgewellten Haaren in der Einfahrt. Ich habe mir versucht nicht allzu viel Mühe bei meinem Outfit zu geben, aber schließlich fahre ich heute in die Stadt, da kann man sich schon mal etwas überlegter kleiden.

Ein relativ kleines schwarzes Auto hält vor mir an, doch obwohl es im Umfang keiner Limousine entspricht erkenne ich dennoch, dass es sich um einen Neuwagen handeln muss. Der Lack glänzt im Licht der untergehenden Sonne und ich sehe weder Dreck noch Macken und Kratzer.

Lebensduft (Ian Somerhalder FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt