Kapitel 20

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Ryan 

Die darauffolgenden Wochen waren die Besten unseres ganzen Lebens. 

Auf der Arbeit lief es besser, wie noch nie zuvor. Ich wurde befördert und hatte in letzter Zeit keinen einzigen Todesfall bei meinen Operationen.

Mit Cara läuft es auch gut. Sie ist glücklich und nicht nur dieses aufgesetzte glücklich sein, sondern sie versucht es wirklich. 

Seitdem ich Cara kennengelernt habe, glaube ich an Schicksal. Wir begegneten uns in Rom auf einem Konzert und nur eine Woche später zog ich genau gegenüber von ihrem Haus ein. Das war kein Zufall. Es war Schicksal. Und auch wenn uns Steine in den Weg gelegt worden sind, sind wir auf dem besten Weg zusammen glücklich zu werden. 

Jeden Tag stehe ich auf und das Erste, an das ich denke ist, heute muss es eine neue Lunge für sie geben. Sie ist so tapfer, so stark. Sie verdient eine neue Lunge. Einmal als ich abends noch zu Besuch kommen wollte, sah ich sie vor ihrem Bett beten. Eigentlich ist sie nicht sehr gläubig, aber sie weiß einfach nicht, was sie machen soll. 

Heute als ich aufstehe habe ich schon so ein Gefühl, dass unser Glück mal wieder zerstört wird. Und dann kommt Dr. Brown in der Mittagspause zu mir an den Tisch und erzählt mir, dass Caras Werte sich immer schneller verschlechtern und dass sie nicht mehr viel Zeit hat. 

Und dann kommt auch noch hinzu, dass als ich sie heute besuche, sie total blass und kaputt aussieht. So wie als hätte sie nur noch ein paar Tage zu leben.

Sie soll nicht hier sterben. Nicht im Krankenhaus, wo ihre Eltern gestorben sind, nein. Ich weiß schon, was wir machen. 

Sie hat in letzter Zeit immer wieder mal erwähnt, dass sie so gerne noch ein letztes Mal auf ein Konzert gehen möchte. Was ist, wenn wir nochmal auf ein Konzert in Rom gehen würden? 

Und so versuche ich Dr. Brown zu überzeugen, dass es das Richtige ist und dass Cara das braucht. Nach kurzer Zeit nickt sie ein mit der Bedingung, dass sie mitkommt und aufpasst. 

Natürlich ist Cara total baff, als ich ihr davon erzähle. Aber sie freut sich ungemein. Den Tag darauf habe ich alles mit Lauren abgesprochen und Caras Bruder und sie kommen auch mit. 

Daraufhin fliegen wir alle zusammen zwei Tage später nach Rom, im Gepäck eine Gasflasche, damit Cara genug Sauerstoff kriegt. 

Die nächsten Tage vor dem Konzert sind die schönsten Tage, die ich mit Cara habe. Sie ist zu schwach, um rumzulaufen, also bleiben wir auf unseren Hotelzimmer, bestellen den Zimmerservice und schauen uns Filme an. Die ganze Zeit über halte ich sie in den Armen. Es ist das beste Gefühl der Welt sie einfach nur zu halten. Ich wünschte ich konnte sie einfach für immer so halten. Und nie wieder los lassen, nie wieder. 

You and Me, ForeverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt