Kapitel 5

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Ryan

Ich halte ihr meine Hand hin und sie ergreift sie. Ich muss mich wirklich zusammenreißen, um nicht laut los zu lachen. Es sah einfach zu lustig aus, als sie in die Hecke geplumst ist.

Als sie dann wieder auf den Beinen steht, frage ich sie, ob alles in Ordnung sei und sie antwortet, dass es ihr gut gehe. Doch sie sieht sehr verlegen aus und scheint sich sichtlich zu schämen.

,, Was für ein Zufall, dass ich dich hier sehe. Wie heißt du eigentlich? " - frage ich.

,, Eigentlich ist es gar kein Zufall, weil ich hier ja wohne, aber klar hätte ich jetzt nicht erwartet, dich hier zu sehen... Ich heiße außerdem Cara." - antwortet sie lächelnd.

,, Achso du wohnst hier. Also ich bin Ryan. Tschuldige nochmal, dass du fast gestorben bist, nachdem ich dich angemacht habe..." - Ryan

,, Oh das... Nicht schlimm, ich musste nur etwas Husten, aber eigentlich sollte ich mich bei dir entschuldigen, dass meine Tante dich so weggescheucht hat." - Cara

,, Ach schon in Ordnung. Eigentlich bin ich nur rüber gekommen, um mal Hallo zu sagen. Ich ziehe nämlich gerade in das Haus gegenüber von deinem ein. " - Ryan

,, OK. Ähm weißt du vielleicht, wie spät es ist? " - sie guckt mich leicht panisch an.

Ich gucke auf meine Armbanduhr und sage ihr, dass es 7 Uhr 26 ist. Daraufhin sagt sie nur, dass sie jetzt wegmüsse, weil sie sonst zu spät komme.

Verwirrt bleibe ich stehen und schaue ihr hinterher.

Langsam wird mir klar, dass ich auch zu spät komme, wenn ich jetzt nicht losfahre. Denn ich habe heute meinen ersten Tag im Krankenhaus und ich möchte einen guten ersten Eindruck vermitteln, also sollte ich vielleicht rechtzeitig da sein.

Also steige ich in meinen schwarzen Audi R8 und fahre ein bisschen schneller, als erlaubt zum Krankenhaus.

Als ich endlich angekommen bin, kommt direkt eine Frau auf mich zu gelaufen, die sich als Dr. Brown vorstellt. Sie ist die Stationsärztin.

Es stellt sich heraus, dass ich heute schon viele Termine habe und wahrscheinlich für den ganzen Tag ausgeplant bin.

Ich liebe meine Arbeit. Ich habe mich auf das Gehirn spezialisiert und vor allem Tumore. Ich liebe es einfach, wenn ich anderen Menschen helfen kann. Ich weiß, daß hört sich sehr klischeehaft an.

Aber zum Beispiel als ich noch jünger war, ungefähr 18, war ich so etwas, wie ein Badboy und ich habe vieles versaut.

Dann sah ich wie meine Großmutter an einem Gehirntumor starb.

Meine Großmutter war die wichtigste Person in meinem Leben. Ich weiß, dass das für einen achtzehn jährigen Jungen eher ungewöhnlich ist, aber sie hat mich nicht unter Druck gesetzt, was ich mal später machen soll. Sie war für mich da und ich konnte ihr ehrlich alles anvertrauen.

Bevor sie dann starb, musste ich ihr versprechen, dass ich etwas aus meinem Leben mache.

Und so wurde ich Chirurg.

Aber genug gelabert. Mein erster Patient wartet schon auf mich.

You and Me, ForeverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt