Kapitel 11

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Cara

Ich bin gerade auf dem Weg nach Hause auf meinem Fahrrad. Es ist jetzt schon eine Woche her, seit wir auf Ryan's Feier waren.

Ich bin ihm bis jetzt noch nicht begegnet, was auch gut ist. Denn ich traue mir selbst nicht mehr über den Weg, wenn ich ihm begegne. Ich denke, dass ich mich in ihn verliebe, obwohl wir gerade mal ein langes Gespräch geführt haben. Ich bin so dumm. Ich verliebe mich immer zu schnell, zu unvorsichtig. Ich vertraue zu schnell anderen Personen. Sonst immer mache ich mir zehntausend Gedanken und bei sowas keinen Einzigen. 

Als ich zu Hause ankomme, bestelle ich mir erst mal eine Pizza. Ich weiß, ich weiß ungesund. Vielleicht ist das auch der Grund, wieso meine Werte vom Blutabnehmen in letzter Zeit immer so schlecht waren... Anna sagt immer ich solle mich gesunder ernähren, aber Pizza schmeckt einfach soooo gut. Ich will einfach nicht auf sie verzichten. 

Apropo Anna, heute muss ich wieder ins Krankenhaus zur Blutabnahme. Letztes Mal habe ich mich bei Adam, der beim Kiosk arbeitet versteckt, damit Ryan mich nicht sieht. 

Also esse ich meine Pizza, nachdem der nette Lieferant sie mir endlich gebracht hat, schnell auf und fahre mal wieder mit dem Fahrrad zum Krankenhaus.

Nachdem ich mein Fahrrad angeschlossen habe, bin ich schon fast am Eingang, doch ich sehe noch rechtzeitig, dass Ryan dort steht mit einem Kaffee in der einen und einer Wasserflasche in der anderen Hand. Ich überlege schon, ob ich umdrehen soll und wegrennen oder doch lieber in die Hecke neben mir springen soll, doch genau in diesem Augenblick sieht er mich und winkt mir zu.

Also gehe ich zu ihm.

,,Hey, wieso stehst du hier draußen?'' - frage ich.

,,Tja, ich habe auf dich gewartet. Deine Ärztin hat mir erzählt, wann du dein Termin zur Blutabnahme hast. Und da du irgendwie einen Reflex entwickelt hast, in dem du jedes mal wenn du mich siehst, so aussiehst, als würdest du von ner Brüche springen wollen, nur um mir nicht zu begegnen, dachte ich mir, dass ich es dir einfach unmöglich mache, mir nicht zu begegnen." - antwortet Ryan grinsend. 

Na toll, ich freue mich riesig ihm jetzt ständig zu begegnen...Sarkasmus ruft. Obwohl ich froh sein sollte ihn öfters zusehen, habe ich Angst, ich könne dann vielleicht verraten, dass ich krank bin. 

,,Hier ist eine Wasserflasche... Wusste nicht, ob du Kaffee trinkst. Also werde ich dich mal zu deinem Termin begleiten. Ist das ein Routine-Termin oder willst du mir erzählen, warum du fast jede Woche zur Blutabnahme gehen musst?" 

Sein Gesichtsausdruck verrät mir, dass er genau weiß, dass da irgendwas dahintersteckt, was ich nicht sagen möchte. Irgendetwas, was ich nicht verraten will.

Ich habe einfach keine Lust mehr zu lügen, wenn er es doch sowieso weiß, dass es kein Routine-Temin ist, kann ich auch ehrlich sein, aber ich muss jetzt nicht unbedingt alles verraten.

,,Ja, es ist kein Routine-Termin und ja es ist etwas Anderes, aber ich kann oder will dir nicht sagen, was es ist. Können wir uns nicht einfach treffen, ohne dass wir über dieses Thema reden?" - Schlage ich hoffnungsvoll vor. Er muss es einfach nicht wissen. Es würde alles nur zerstören.

,,Ich bin eigentlich nicht damit einverstanden, dass jemand, an dem ich interessiert bin etwas anscheinend sehr Wichtiges in seinem Leben vor mir verheimlicht, aber ich möchte auch nicht darauf verzichten dich näher kennenzulernen, also werde ich in der Zukunft nicht nochmal nachfragen..."  

Er scheint enttäuscht zu sein, dass ich ihm nicht genug vertrauen kann, es ihm zu erzählen. Es tut mir auch echt in der Seele weh ihn so zu sehen, weil ich es ihm gerne erzählen würde und zu 100 Prozent offen zu ihm zu sein will, aber es geht einfach nicht. Ich will einfach nicht, dass es anders zwischen uns sein wird, wenn er wüsste, dass ich krank bin. 

Also verabschieden wir uns und vereinbaren ein Treffen nach der Blutabnahme.





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