Kapitel 4

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Cara

Ich werde um 6 Uhr von meinem nervigen Wecker geweckt. Und da ich keine Lust habe, dass mein Bruder mich wieder mal vom Bett schupfst, damit ich aufstehe, stehe ich dieses Mal direkt auf.

Ich bin sowieso schon sehr dankbar dafür, dass ich bei mir zu Hause schlafen kann, denn eigentlich müsste ich im Krankenhaus schlafen, weil ich ja krank bin.

Aber ich konnte Dr. Brown davon überzeugen, dass ich alleine zurecht komme, aber deswegen musste ich ihr auch versprechen, dass ich mindestens einmal in der Woche zum Überprüfen meiner Werte ins Krankenhaus komme.

Ich mag eigentlich das Krankenhaus, denn ich habe die meiste Zeit meines Lebens dort verbracht.

Ich habe meinen Sechzehnten Geburtstag dort gefeiert. Ich hatte sehr viele positive und auch negative Erlebnisse im Krankenhaus.

Ich war einige Jahre dort und habe sozusagen schon fast dort gelebt.

Doch wenn ich jedes Mal zum Überprüfen ins Krankenhaus muss, werde ich wieder daran erinnert, dass ich nicht gesund bin und dass ich vielleicht nicht mehr lange lebe.

Und deswegen entschied ich mich, als ich 18 wurde, selbstständiger zu werden, damit ich nicht ständig daran erinnert werde, dass ich krank bin.

Und damit ich eigene Entscheidungen treffen kann, wie zum Beispiel zu Hause zu schlafen.

Ich konnte ab da an selbst erkennen, wann es mir sehr schlecht ging und ob ich deswegen direkt ins Krankenhaus gehen muss.

Heute ist aber wieder einer der Tage, an denen ich ins Krankenhaus muss.

Deswegen fange ich jetzt mit dem an, was ich jeden Morgen als Erstes mache und das ist Zähne putzen und dann gehe ich runter und esse einen Apfel. Unter der Woche esse ich morgens nicht so viel.

Wenn ich fertig bin mit essen, ziehe ich mich um. Heute ziehe ich eine blaue Jeans und ein bauchfreies Top an. Ich schminke mich leicht. Nur Wimperntusche und ein bisschen Lippenbalsam.

Da Lauren noch nicht auf ist und mein Bruder nicht in seinem Zimmer ist, wahrscheinlich hat er bei einem Kumpel übernachtet, muss ich die Zeitung und die Post von draußen holen.

Als ich draußen am Briefkasten stehe, sehe ich, dass anscheinend jemand gerade in dem Haus gegenüber einzieht.

Nachdem ich die Post aus dem Briefkasten genommen habe, schaue ich hoch und erschrecke mich, als ich  ihn auf der anderen Straßenseite sehe.

Ich versuche mich schnell umzudrehen, was nicht sehr gut klappt, weil ich auf einmal stolpere und mitten in unsere Hecke reinfalle. Na super.

Als ich wieder hoch schaue, sehe ich den Jungen vor mir stehen, der auch auf dem Konzert war. Er versucht sich eindeutig ein Lachen zu verkneifen und reicht mir seine Hand.

You and Me, ForeverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt