"Danke...ein schöneres Geschenk hättest du mir nicht machen können" Jin griff nach meiner Hand und gab mir einen Kuss auf den Handrücken. Bereits am Nachmittag kamen wir in Jeju Island an. Ich hatte noch einen schrecklichen Kater von gestern Abend und war froh, dass wir einen Abendspaziergang am Strand machten und ich die frische Meeresluft genießen konnte. Noch immer konnte ich mir nicht zusammen reihmen was da gestern geschehen war. Mein Schädel brummte. Doch eins wusste ich, Yoongi und ich hatten keinen Sex! Nachdem wir wild miteinander rumknutschten, wurde mir ziemlich übel und ich rannte zur Toilette. Als ich wieder kam, war Yoongi schon friedlich eingeschlafen. Fast schon panisch das er nochmal wach werden könnte, suchte ich meine Sachen zusammen. Dummerweise fiel mein Handy unter sein Bett, wesshalb ich wie eine doofe auf dem Boden rumkroch. Beim aufrichten entdeckte ich überraschenderweise mein Bild, welches ich von Yoongi gemalt hatte. Es hing an der gegenüberliegenden Wand. Er hatte es tatsächlich behalten und sogar Rahmen lassen. Ein schmunzeln wich mir über die Lippen. Das konnte ich mir nicht verkneipfen und noch weniger leugnen, dass es mich sogar freute. Ich stellte ihm noch einen Eimer und eine Flasche Wasser ans Bett, gab ihm einen Kuss auf die Stirn und verschwand. Früh am Morgen, kam ich erst am Studentenwohnheim an und legte mich sofort schlafen. Ich versuchte es zumindest. So viele Gedanken schossen mir durch den Kopf. Wie konnte es nur dazu kommen? Ich dachte ich wäre nicht sein Typ und das er kein Interesse an mir hatte. Ich redete mir ein, das allein der Alkohol daran Schuld hatte. Wir wären mit Sicherheit nicht die ersten Freunde, denen das passiert war...
Jin legte seinen Arm um mich und ich lehnte meinen Kopf an ihn. So liefen wir Barfuß entlang des Wassers. Nach einer langen Redepause, ergriff Jin das Wort. "Geht es dir gut?" Ich nickte. "Und dir?" Ich sah zu ihm auf und erwartete eine positive Antwort, doch er überraschte mich. Er zuckte bloß mit den Schultern. Wir setzten uns in den Sand, mit dem Blick auf das Meer. Besorgt sah ich zu ihm rüber. "Magst du mir erzählen, was los ist?" Seine Augen füllten sich leicht mit Tränen und seine Wangen färbten sich Rosa. "Ich sollte mich eigentlich freuen...weißt du?" Ich wurde zunehmen irritierter. Wovon redete er da? Nervös malte er mit seinen Fingern, kleine Figuren, zwischen seinen Beinen in den warmen Sand. Behutsam streichelte ich ihm über den Rücken. "Ich sollte mich freuen mal Abstand zu haben... mal nicht die Mama, das Idol für alle zu sein..." fing er an. "In letzter Zeit wird mir das alles hin und wieder zu viel. Das Training. Die Erwartungen. Du weißt was ich meine... und dann noch diese sechs Bängel, um die ich mich gleichzeitig sorgen muss. Ich sollte mich freuen hier zu sein...und doch fehlen sie mir und ich habe Angst das es ihnen nicht gut geht.." Damit hatte ich mal so gar nicht gerechnet. Aber ich verstand wovon er sprach und unterbrach ihn nicht. "Bei Namjoon..muss ich ständig Angst haben, das er sich selber verletzt oder die Bude in Brand setzt. Jimin..der sich jeden Tag selbst überschätzt, bis zur Erschöpfung trainiert und dabei das Essen vergisst. Jungkook.. zockt wohl so lange ich Weg bin, den ganzen Tag nur Overwatch, anstatt für die Schule zu lernen. Hoseok, der wohlmöglich einen Jahresvorrat Sprite gerade kauft und unseren Kühlschrank, damit zustellt. Er ist echt süchtig nach dem süßen Zeug." Ich fing an zu kichern. Jin klang wirklich wie eine waschechte Mama. "Tja und zu guter letzt Yoongi... um ihn mache ich mir oft am meisten Sorgen." Ich schluckte.. "Er spricht einfach nicht mit uns. Worüber er denkt...oder was er fühlt. Ich merke erst dann, dass es ihm schlecht geht, wenn er sich wieder Tagelang in seinem Studio einsperrt. Das komische ist... bevor wir auf Tour waren, war es ganz besonders Schlimm. Aber nach dem Tod von Sumi, scheint es ihm viel besser zu gehen!" Jin wendete sich zu mir. "Ich glaube das liegt an dir Fee... du scheinst ihm wirklich gut zu tun". Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich war darauf nicht vorbereitet. Nicht auf solch eine Unterhaltung. Ich konnte mich von dem Gedanken einfach nicht befreien, dass das was zwischen mir und Yoongi lief, für ihn nur Spaß war. Aber vielleicht meinte Jin das ja damit. Der Spaß. Aber den könnte er auch mit jedem anderen haben. Und der Fakt das es ihm zu Beginn der Tour nicht gut ging, muss nicht zwangsläufig an mir gelegen haben. Dafür hätte es tausend Gründe geben können. Ich wollte mir keine Hoffnung machen. Zumal hatte ich auch nichts mehr seit letzter Nacht von ihm gehört. Für mich wurde Yoongi zu einem wirklich guten Freund und als diesen wollte ich ihn nicht mehr verlieren. Ich musste meine Gefühle ausblenden. "Freundschaft tut jedem gut..." sagte ich nach einer kurzen Pause, doch Jin schüttelte sachte mit dem Kopf. "Glaubst du wirklich, das mit euch ist mir entgangen?" Meine Augen weiteten sich und ich versuchte seinen Blicken zu entweichen. Er legte den Arm um meine Schultern und zog mich näher an sich. "Du musst es mir nicht erzählen. Aber ich verspreche dir das es hilft!" Ich fing an zu seufzen und nahm ihn in den Arm. Er als auch ich hatte eine dicke Umarmung dringend notwendig. Anschließend half Jin mir hoch und wir liefen in langsamen Schritten weiter. Ich begann ihm meine Version, seit Beginn an zu erzählen. Er blieb währenddessen stumm und lauschte Aufmerksam meinen Worten. Jin gab mir das Gefühl mich öffnen zu können und meinen Balast frei von der Seele zu reden. "Und nun stehst du vor der Entscheidung, Aaron oder Er?" Ich hielt meinen Kopf gesenkt und schüttelte ihn. "Nein...da gibt es keine Wahl. Yoongi ist und war nie eine Option. Das hat er deutlich klar gemacht und was Aaron angeht, ich muss mir darüber klar werden, ob das mit ihm und mir eine Zunkunft hat". Jin fing leicht an zu grinsen. "Aaron ist ein guter Mensch, bei ihm hättest du es mit Sicherheit gut...aber ich kenne Yoongi. Er ist nicht der Typ für solche Art Freundschaften. Er ist anders als wir. Nie habe ich ihn mit anderen außer uns ins Kino gehen sehen oder was noch viel entscheidender ist, jemand in seinem Bett schlafen lassen. Bettgeschichten, hielten höchstens eine Nacht und wenn war er mit ihnen nur im Hotel. Und das kam alle jubel Jahre mal vor. Fee! Er lässt dich nah an sich heran. Du bist ihm wichtig. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, wird er dir das auch zeigen". Durch seine Worte, fielen mir die Tränen nur so, von meinem Kinn. Wenn ich diesen nur Glauben schenken könnte. "Aber Jin.. Warum hat er das dann zu Hobi gesagt?" Wieder entwich ihm ein grinsen. "Er ist ein Idiot. Vermutlich dachte er, sich so selber schützen zu können. Seine Mauer, die er jahrelang aufgebaut hat, zu bewahren". Jin stoppte und schloss mich nochmal in seine Arme. "Danke" hauchte ich ihm zu. Ich war froh ihn meinen Freund nennen zu dürfen. Nach ein paar Minuten der stillen Umarmung, zog ich ihn hinter mir her. "Los lass und schick machen und essen gehen. Ich habe das beste Restaurant der Küste ausgesucht. Es wird dir gefallen. Jin fing an zu strahlen und folgte mir. Ich versuchte den Abend auf ihn zu lenken. Ich wollte nicht weiter trübsal blasen und kümmerte mich nun voll und ganz um sein wohlergehen.
Der Kellner führte uns in einen abgetrennten Bereich. Schließlich gehörte Jin ebenfalls zur größten Boyband, des Planeten. Wir mussten Vorsichtig sein. Am Tisch nahm er seine Maske ab und stöberte in der Karte. Schon nach wenigen Sekunden lünkerte er über den Kartenrand. "Du Fee. Ich will nicht unhöflich sein. Aber das ist hier ziemlich Teuer.. Du musst nicht..." Sofort stoppte ich ihn. "- Kim Seokjin - Du darfst dir aussuchen was du möchtest. Du bist mein Gast!" Für diesen Ausflug hatte ich eine Zeit lang gespart. "Na los. Sonst bestelle ich die gesamte Karte für dich!" scherzte ich. Jin blickte strahlend in die Karte. Es war so schön ihn Glücklich zu sehen. Danke das du mein Freund bist!
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Cold Summer Dream ♡
FanfictionDie Liebe ist wie eine Reise durch ein unbekanntes Land. Man muss den Mut haben, alles hinter sich zu lassen, ohne zu wissen, was vor einem liegt!