Ein paar Wochen ging es nun schon so, dass ich morgens aufstand und eine Stunde trainierte. Dann kam Agent Konter und brachte mir ein Frühstück. Einmal die Woche leistete er mir Gesellschaft und unterhielt sich mit mir, wobei er eigentlich immer sprach und ich nur mehr oder weniger interessiert zuhörte. Nach dem Frühstück ging ich duschen und saß dann bis zum Mittagessen alleine in der Zelle. Nach dem Mittagessen kam Black Widow, ich hatte mittlerweile herausgefunden, dass sie Natasha Romanoff hieß, und stellte mir Fragen über meine Aufträge. Wenn sie weg war gab es Abendessen und danach machte ich wieder Sport. Die ersten paar Tage war das okay gewesen, doch ich begann schnell mich zu langweilen. Ich hockte mehrere Wochen in dieser Zelle und der einzige Sport, den ich machen konnte, waren Kraftübungen ohne Geräte und die Ballettschritte, die ich früher immer hatte tanzen müssen.
Natasha Romanoff saß mal wieder auf der anderen Seite der Energiebarriere und befragte mich. Diesmal ging es um meine Ausbildung:
"Du wurdest in Russland ausgebildet, richtig?"
"Ja."
"Wie alt warst du, als die Ausbildung angefangen hat?"
"Ich weiß es nicht genau, aber ich war eine der jüngsten. Ich war auf jeden Fall noch ein Kleinkind. Vielleicht vier Jahre alt, oder so."
Die Rothaarige schaute mich überrascht an. "Und wie alt warst du, als du deinen ersten Auftrag hattest?"
"Ich weiß es nicht, aber es ist ca. Acht Jahre her."
"Sind alle bei ihrem ersten Auftrag so jung?"
"Nein die meisten beginnen die Ausbildung erst in dem Alter."
"Was beinhaltet die Ausbildung?"
"Hand-to-hand Combat, Waffenlehre, haken, Spionage, Ballett und vor allem töten. Dazu kommen noch Dinge wie Geschicklichkeit, Gehorsam, Sprachen und vieles mehr."
"Wie alt warst du als du das erste Mal getötet hast?"
"Es war zwischen dem ersten und zweiten Ausbildungsjahr."
"Kanntest du dein Opfer?"
"Nein. Ihn nicht."
"Musstest du Menschen töten, die du kanntest?"
"Ja, oft."
"Standen sie dir nahe?"
"Ich musste eine Freundin töten." Ich erinnerte mich daran, als wäre es gestern gewesen.
"Das tut mir Leid."
Ich schwieg.
"Möchtest du darüber reden?"
"Nein."
Sie nickte verstehend und drängte mich nicht weiter. Stattdessen fuhr sie mit ihrer Befragung fort. "Wer wurde in dieser Einrichtung ausgebildet?"
"Junge Mädchen. Wir waren alle Weisenkinder."
"Okay das reicht für heute. Ich habe nur noch eine Frage, denn ich würde dir echt gerne helfen ein normales Leben zu führen.", sagte die Black Widow. "Okay...", antwortete ich. "Wie ist dein richtiger Name?", fragte sie mich. Ich zögerte. Sollte ich es ihr sagen? Ich antwortete: "Ich bin Agent 021." Natasha Romanoff erstarrte, dann griff sie in ihre Hosentasche und zog ein schwarzes Handy heraus. Sie tippte darauf rum und hielt es sich dann ans Ohr. Verwirrt schaute ich sie an. Wie hab ich sie so aus dem Konzept bringen können, frage ich mich. Die Agentin redete jetzt ins Telefon: "Clint, komm bitte nach unten zur Black Mamba." Kurze Pause. "Ja es ist alles gut. Komm bitte einfach runter ich möchte mit dir reden." Wieder eine kurze Pause. "Danke Clint." Sie legte wieder auf. Jetzt war ich nur noch mehr verwirrt und mir schwirrten einige Fragen durch den Kopf: Warum hatte die Frau so reagiert? Wer war Clint? Und warum sollte er hierhinkommen, wenn sie mit ihm reden wollte?
Die Tür öffnete sich und ein junger Mann in S.H.I.E.L.D. Uniform betrat den Raum. Mit einem besorgten Ausdruck im Gesicht ging er auf Agent Romanoff zu. "Was ist los?", fragte er. "Sie kommt aus dem Red Room. Sie ist im Red Room aufgewachsen.", antwortete die Angesprochene ernst. Woher weiß sie das denn jetzt, fragte ich mich, doch dann viel mir auf, dass auch sie dort ausgebildet worden war. "Was?", der Mann wirkte genauso geschockt wie Natasha. "Meinst du wir können ihr trotzdem vertrauen?", fragte er sie. "Ich weiß nicht.", kam die etwas zögerliche Antwort. "Ich kann euch immer noch hören.", sagte ich, womit ich die Aufmerksamkeit der beiden Agenten wieder auf mich gelenkt hatte. Die Rothaarige griff zum Tablet und tippte darauf. Das Energiefeld färbte sich weiß und ich konnte weder sehen, noch hören, was außerhalb vor sich ging.
Kurze Zeit später verschwand die weiße Färbung und ich konnte wieder den gesamten Raum sehen. Agent Romanoff sprach mich an: "Ich werde dich nicht Agent 021 nennen. Hattest du vorher einen anderen Namen, hattest du einen Namen, den du auf Missionen immer bekommen hast oder hat dir deine Freundin einen Namen gegeben?" "Ich kann mich nicht an mein Leben vor dem Red Room erinnern, also auch nicht an meinen Namen. Bei meinen Aufträgen hatte ich unterschiedliche Namen und von meiner Freundin wurde ich Light genannt.", antwortete ich ihr. "Gut, dann nennen wir dich jetzt Light.", bestimmte sie.
Ohne auf eine Antwort zu warten verließ sie mit dem anderen Agenten im Schlepptau den Raum und ich war wieder alleine.
Ich hab das 5. Kapitel fertig.🎉 Sie hat jetzt auch endlich einen Namen, aber (Achtung Spoiler!) da wird sich im Verlaufe der Geschichte auf jeden Fall nochmal etwas ändern.
LG CatLi0n
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Discordia
FanfictionEin Mädchen. Eine grausame Vergangenheit. Eine bessere Zukunft. S.H.I.E.L.D. gab ihr die Chance auf ein neues Leben, eine bessere Zukunft, doch kann sie ihre Vergangenheit einfach so zurücklassen oder wird sie sie wieder einholen? Die Geschicht spie...