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In den nächsten Wochen ging es weiter wie zuvor, nur dass Natasha mir jetzt nicht mehr nur Fragen stellte, sondern sich mit mir unterhielt. Eines Morgens nach meinem Frühstück besuchte sie mich wieder. Da ich um diese Uhrzeit nicht mit einem Besuch von ihr gerechnet hatte, saß ich auf meinem Bett und übte mit Socken jonglieren. "Guten Morgen Light.", begrüßte sie mich. ich schaute auf und durch die Ablenkung viel einer der improvisierten Bälle runter. "проклятый!", fluchte ich leise vor mich hin. Etwas lauter sagte ich: "Du bist früh dran oder habe ich etwa verschlafen?" "Nein ich bin einfach nur früher da. Und ich habe etwas mitgebracht.", antwortete die Agentin und deutete auf den Metallkoffer in ihrer Hand. Sie stellte den Koffer ab, nahm das Tablet heraus und tippte mal wieder darauf rum. Kurz darauf ertönte ein summendes Geräusch und ich beobachtete, wie sich das Energiefeld langsam abbaute. Erstaunt sah ich Natasha an. Diese öffnete den Koffer, hatte den Blick dabei aber auf mich gerichtet. Unschlüssig, was ich tun sollte schaute ich ihr zu. Sie nahm vier ringförmige Metallgegenstände heraus und kam damit auf mich zu. Sie öffnete einen der Ringe und bat mich meine Hand auszustrecken. Ich schaute sie skeptisch an, tat aber, was sie sagte.

Sie nahm meine Hand in ihre, doch ich zuckte bei der Berührung zurück. Sie griff erneut nach meiner Hand und umschloss sie vorsichtig mit ihrer. Es fühlte sich ungewohnt an, doch irgendwie verströmte die Berührung auch Sicherheit. Natasha legte mir den Metallreifen ums Handgelenk und verschloss ihn wieder. "Was ist das?", wollte ich von ihr wissen. "Das sind eine Art Handschellen, die dir etwas mehr Freiheit erlauben sollen.", antwortete sie während sie einen weiteren Ring um mein anderes Handgelenk befestigte. Wie sollen Handschellen mir Freiheit geben, fragte ich mich. 'Freiheit', etwas, was ich niemals erleben werde. "Solange du nichts Unerlaubtes tust, werden sie in diesem Zustand um deine Hand- und Fußgelenke bleiben.", erklärte sie und bat mich, mich auf mein Bett zu setzen. Dort legte sie mir nun die zwei übrigen Ringe um die Fußgelenke. "Und was passiert wenn ich etwas unerlaubtes tue?", fragte ich sie. "Das wirst du dann sehen.", antwortete Natasha, schloss den letzten Ring und erhob sich wieder. Na super, dachte ich Augen rollend und sammelte meine Socken ein, um weiter zu jonglieren. Natasha ging zurück zum Koffer, schloss ihn und nahm ihn und das Tablet in die Hand. Sie wand sich zur Tür und öffnete sie. Ich hatte gerade das erste Paar Socken hoch geworfen und nicht bemerkt, dass die Energiebarriere immer noch geöffnet war, als ich die Rothaarige sagen hörte: "Du sollst schon mitkommen." Überrascht legte ich die Socken wieder weg und folgte ihr durch die Tür.

Ich betrat einen Gang, der sich am Ende nach links bog. Die Wände waren weiß mit einem hellblauen Streifen auf ca. einem Meter Höhe. Rechts und links gingen weitere Türen von dem Gang ab. Ich folgte Natasha den Gang entlang zu einer Treppe. Am Ende der Treppe war wieder eine Tür, durch die wir in einen größeren Gang gelangten. Das Erste, was mir auffiel, waren die vielen Agenten, die mich misstrauisch anschauten. Ich ignorierte ihre Blicke jedoch und stellte fest, dass auch diese Gang weiß war, doch hatte er statt einem hellblauen Streifen einen gelben. ich lief Natasha weiter hinterher und wir gelangten zu einem Aufzug, der sich auf Knopfdruck öffnete. Wir betraten den Aufzug und Natasha sagte: "Ebene zehn." Der Aufzug setzte sich in Bewegung und ich beobachtete, wie die Zahl, die die Ebene anzeigte, anstieg.

"Wo bringst du mich hin?", fragte ich in die Stille hinein. "Das siehst du gleich.", antwortete die rothaarige Agentin. Die restliche Aufzugfahrt verbrachten wir schweigend. Ein paar Agenten stiegen noch hinzu und grüßten Natasha mit einem Nicken und einem: "Agent Romanoff.", während sie mich nur misstrauisch anschauten oder ignorierten.

Auf Ebene zehn angekommen stiegen wir aus und liefen zu einer Tür. Natasha trat ein und bat mich davor zu warten. Natürlich wartete ich nicht, sondern sah mich ein wenig um. Ich öffnete gerade eine Tür und wollte den Raum dahinter betreten, als die Handschellenteile sich gegenseitig mit enormer Kraft anzogen und meine Hände und Füße aneinander fesselten. Genervt stöhnte ich auf und versuchte die Fesseln wieder voneinander zu lösen, doch versagte. Da ich mit zusammengefesselten Füßen nicht laufen konnte, blieb mir nichts anderes übrig, als ziemlich genervt zu warten, dass jemand die Fesseln wieder löste. Ich schaffte es mit etwas Anstrengung ein Stück von der Tür wegzuhüpfen und ließ mich an der Wand daneben hinuntergleiten. Da mich meine Beine nicht bis zum Boden halten konnten, fiel ich das letzte Stück auf meinen Hintern und lehnte meinen Kopf mit einem frustrierten Ausruf gegen die Wand.

Nach ca. fünf Minuten, in denen ich missmutig gegen die Wand starrte, kam Natasha und stellte nüchtern fest: "Jetzt weißt du was passiert."

@bjartskular3 : "Tadaaa!" Das nächste Kapitel ist da.
(Ich bin echt gut im reimen XD)

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