13.

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Am nächsten Morgen wachte ich auf, doch ich lag nicht wie erwartet in meinem Bett. Verwundert öffnete ich die Augen und stellte fest, dass ich zusammen mit Natasha auf der Couch lag. Ich ließ meinen Blick durch den restlichen Raum streifen und entdeckte Pietro, der gestern Nacht schon auf dem anderen Sofa eingeschlafen war. Dann entdeckte ich Alex und Wanda, die es irgendwie geschafft hatten gemeinsam auf dem Sessel zu schlafen. Die beiden hatten schon den ganzen Abend aneinander gehangen und ich hatte das Gefühl, dass Alex Wanda sehr mochte. Obwohl mich sowas sonst nie interessierte, hoffte ich, dass Wanda sie auch mochte.

Eine Bewegung an meinen Beinen riss mich aus meinen Gedanken. Ich schaute auf und sah, dass Natasha sich am anderen Ende der Couch regte. "Morgen.", murmelte sie verschlafen. "Selber Morgen!", antwortete ich mit rauer Stimme. "Ist schon jemand anderes wach?", fragte sie und deutete dabei fragend auf die Decken die uns beide zudeckte und gestern garantiert noch nicht da gelegen hatte. "Ich glaub nicht. Hab noch niemanden gehört.", antwortete ich ihr und schälte mich aus der Decke. Auch Natasha stand auf und gemeinsam gingen wir in die kleine Küche. Da ich mich in der Küche nicht auskannte, durchsuchte ich die Schränke nach einer Tasse bis Natasha einen der Schränke öffnete, zwei Tassen herausnahm und mir eine entgegenhielt. "Suchst du danach?", fragte sie. Nickend nahm ich die Tasse entgegen und fragte: "Habt ihr auch eine Kaffeemaschine?" Sie deutete auf eine in den Küchenschrank eingebaute Hightech-Kaffeemaschine. Ich versuchte mir einen Kaffee zu machen, doch die vielen Knöpfe und Rädchen überforderten mich so früh am Morgen ein wenig. Natasha schien dies zu bemerken und kam mir zur Hilfe. "Was möchtest du?", fragte sie. "Äh... Irgendwas starkes.", antwortete ich. Sie zeigte mir wie ich die Rädchen und Knöpfe betätigen musste und dann lief die dunkle Flüssigkeit auch schon in meine Tasse. Sobald die Tasse voll war schnappte ich sie mir und sog den Kaffeeduft ein. Wie von dem Geruch angelockt erschienen Bucky und Skye im Türrahmen. Bucky, der ziemlich fit aussah grüßte uns mit einem fröhlichen "Guten Morgen.", während Skye eher so wirkte, als hätte sie die ganze Nacht nicht geschlafen. "Morgen.", brummelte sie, nahm sich eine Tasse aus dem Schrank und lief damit zielstrebig zur Kaffeemaschine. Während sie sich ihren Kaffee machte, fragte Natasha belustigt: "Nah. Gut geschlafen?" "Also ich schon.", antwortete Bucky immer noch fröhlich. Von Skye kam nur ein Brummen als Antwort. Natasha schmunzelte und schaute Bucky bedeutungsvoll an. Dieser lachte nur und ging nicht auf ihre unausgesprochene Frage ein. Auch die anderen standen langsam auf und wir beschlossen gemeinsam zu frühstücken.

Am Nachmittag gingen Skye und Alex irgendwo draußen trainieren. Auch Natasha und ich wollten trainieren gehen und Clint schlug vor mitzukommen und uns zu unterstützen, da Pietro genau wie Wanda einen Kater hatte. Zu dritt gingen wir ins Trainingscenter und begannen mit Hand-to-hand combat im Wasser. Während ich noch ein paar Bahnen schwamm kletterte Clint aus dem Wasser und besprach sich mit Natasha. Als ich meine Bahnen beendet hatte kletterte ich ebenfalls aus dem Becken und lief in die Umkleide, um mich umzuziehen.

Fertig umgezogen ging ich in den Trainingesraum zurück. Natasha und Clint warteten schon auf mich. "Da bist du ja", sagte Clint, als er mich auf sie zukommen sah. "Wir wollen deinen Umgang mit Waffen testen, aber dafür müssen wir in einen anderen Raum gehen.", erklärte Natasha. "Nimm am besten deine Sachen mit.", ergänzte Clint. Natasha nickte und ich lief los um meine Tasche zu holen. Wir liefen durch das Gebäude und landeten irgendwann in einer der unteren Ebenen. Natasha öffnete eine Tür und wir betraten einen Raum, in dem gerade ein paar Agenten an Schießständen standen und schießen übten. Eine junge blonde Agentin sah uns und kam auf uns zu. "Hi Clint.", begrüßte sie den jungen Mann begeistert und fügte dann weniger begeistert hinzu: "Romanoff." Mich ignorierte sie einfach. "Alle raus!", befahl Natasha den Agenten, die daraufhin alle ihr Training unterbrachen und den Raum verließen. Nur die blonde Agentin blieb mit uns drin. "Agent Hutson auch sie müssen raus gehen.", sprach Natasha sie genervt an. Diese ignorierte den Befehl und sagte an Clint gewandt: "Das kann sie doch nicht einfach machen." Clint schien nun ebenfalls leicht genervt zu sein und erwiderte: "Doch kann sie. Bitte geh raus Betina. Wir können hier drin gerade keine anderen Agenten erlauben." "Na gut, wenn du meinst.", erwiderte sie niedergeschlagen. "Sehen wir uns denn später?", fragte sie ihn beim Herausgehen. Clint antwortete ihr nicht, sondern drehte sich um und rollte mit den Augen. "Die ist so anstrengend.", klagte er. "Vielleicht solltest du ihr mal sagen, dass du gar nicht auf Frauen stehst.", antwortete Natasha nun belustigt. "Haha, ich hab mich bis jetzt ja nicht mal vor unseren Freunden geoutet.", erwiderte Clint und ich hatte das Gefühl Scham in seinen Augen aufblitzen zu sehen. Verwundert sah ich ihn an. Er schien den Blick zu bemerken und wechselte schnell das Thema. "Wir sollten anfangen.", meinte er und lief auf eine der Schießnischen zu.

Wir begannen mit den Schießübungen. Ich musste mit verschiedenen Pistolen und Gewehren auf Zielscheiben mit unterschiedlichen Entfernungen schießen. Natürlich bekam ich keine echten Patronen, sondern musste mit Farbpatronen schießen. Nachdem ich jede der Zielscheiben fast perfekt getroffen hatte, machten wir eine Pause. Während ich mich auf eine an der Wand stehend Bank setzte, um etwas zu trinken, besprachen Natasha und Clint etwas. Kurz darauf kam Clint zu mir und fragte: "Hast du schon Mal mit dem Bogen geschossen?" "Nein, ich habe auch noch nie jemanden mit Bogen kämpfen sehen.", antwortete ich kopfschüttelnd. "Na dann wird's aber mal Zeit.", erwiderte er gespielt empört und ergänzte dann: "Willst du's denn mal ausprobieren?" "Warum eigentlich nicht.", antwortete ich schulterzuckend. "Gute Einstellung. Komm mit!" Clint reichte mir seine Hand und half mir auf. Dann führte er mich in einen angrenzenden Raum. Natasha folgte uns.

Der Raum, den wir betraten, war nicht wie der andere in einzelne Bahnen eingeteilt, sondern war bis auf mehrere Zielscheiben an der einen Wand und ein paar Stühlen an der Anderen leer. Irgendwie wirkte er sehr ungemütlich. Clint lief durch eine weitere Tür und kam kurz darauf mit einem Bogen und einem Köcher in der Hand zurück. "Das hier ist ein Recurvebogen.", begann er und erklärte mir dann die einzelnen Teile, aus denen der Bogen bestand. Ich konnte mir die Bestandteile schnell merken, weshalb Clint schnell zur Erklärung der Bewegung überging. Auch dies verstand ich einigermaßen schnell und probiert es auch gleich aus. Clint ließ mich die Bewegung erst ohne Bogen ausführen und verbesserte mich gelegentlich. Nachdem ich das ganze mehrfach richtig ausgeführt hatte, gab Clint mir den Bogen. Erneut führte ich meine Hand Richtung Kinn, doch durch den Zug der Sehne fiel es mir schwerer die Hand ruhig zu halten. Ich sollte die Bewegung erneut mehrere Male ausführen und jedes Mal wurde meine Hand ruhiger. Als Clint der Meinung war, dass meine Hand ruhig genug war gab er mir einen Pfeil und erklärte mir, wie ich ihn anlegen musste. Ich tat dies und Clint forderte mich auf, auf eines der Ziele zu schießen. Ich nahm die zuvor geübte Position ein und Clint verbesserte noch einmal meine Armhaltung. Als alles richtig war, zielte ich und ließ die Sehne los. Der Pfeil schoss nach vorne, flog an dem Ziel vorbei und blieb schließlich in der Wand stecken. "Macht nichts.", meinte Clint und reichte mir einen weiteren Pfeil. Ich schoss noch einige Pfeile, bis endlich einer die Zielscheibe traf. Als Natasha Ausblicke und sah, dass ich getroffen hatte, sagte sie anerkennend: "Das hab ich nicht so schnell geschafft." Ich freute mich über das Lob, denn ich hatte noch nie für irgendetwas Anerkennung bekommen. Auch Clint schien zufrieden zu sein, denn er sagte: "Das war doch ein guter Abschluss fürs heutige Training." Ich nickte zustimmend und gab Clint den Bogen zurück. "Wie gefällt es dir?", fragte Natasha, während Clint die Sachen zurück brachte. "Ist mal eine Herausforderung, aber ist deutlich eleganter, als mit Pistolen zu schießen.", antwortete ich ihr.

Nachdem Clint wiederkam gingen wir in unseren Gang zurück und in meinem Zimmer angekommen, stellte ich mich sofort unter die Dusche.

In dem nächsten Tagen nahm Clint sich immer mal wieder Zeit, um mit mir das Bogenschießen zu üben. Ich wurde besser und immer weniger Pfeile landeten in der Wand.

Kapitel 13 🥳
Die "Party" ist zu Ende, also kann die nächste beginnen, oder?

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