Kapitel 1

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Wütend warf ich meine Tasche neben mich auf den Rücksitz unseres Autos. Das konnte doch nicht sein, dass sie es wirklich taten! Berlin war bis jetzt immer mein Zuhause gewesen und das würde es auch weiterhin sein, dafür würde ich Höchstpersönlich sorgen. Grünwald, das ich nicht lache, was sollte ich dort überhaupt? Meine Mutter war mit zweieinhalb Kindern so überfordert, das ich von nun an nach Grünwald, in irgendein Dorf in der Nähe von München, zu meiner Oma ziehen sollte. Klar, ich würde eine Fünfzehnjährige auch eher dort hinschicken, als ihren sieben Jahre alten, jüngeren Bruder, so viel hatte ich auch verstanden. Kurz zur Erklärung, meine Familie bestand aus mir, dem ältesten Kind, meinem Bruder, dem jüngsten Kind, er bekam einfach alles, meiner Mutter und meinem Vater, der ebenfalls als halbes Kind zählte, somit hatte meine Mutter das tägliche Vergnügen von ganzen zweieinhalb Kindern, ich würde noch nicht mal mit einem klar kommen. Auch meine Mutter und mein Vater stiegen nun in das Auto wobei ich es eher als protziges Gefährt betiteln würde, denn es war nicht gerade billig. Mein Vater war ein erfolgreicher Anwalt und meine Mutter eine überaus talentierte Schauspielerin, somit hatten wir nicht gerade wenig Geld. Dort in Grünwald würden die Leute nicht mal ansatzweise so reich sein, wie wir. Ich konnte meinen Vater überreden, das ich meine Bankkarte behalten durfte und er mir immer mal wieder etwas überweisen würde, sodass es mir an nichts fehlte, das klang zumindest nach einem fairen Gegenangebot. Nach einem unverständlichen Gemurmel meines Vaters startete er auch schon den Motor und es ging los, sechs Stunden Fahrt mussten wir auf uns nehmen, somit würden wir erst heute Mittag ankommen. „Sieh es doch mal positiv, dort findest du bestimmt ganz tolle Freunde", versuchte meine Mutter erneut mir das neue Leben schmackhaft zu machen. „Ich hab hier meine Freunde, reichen die nicht?", murrte ich ihr entgegen. „Ach Schätzchen, dort gibt es bestimmt auch einen Tanzverein und eine Eislaufbahn, dort sind bestimmt lauter nette Menschen", was meine Hobbys anging, ich war zu einem Teil das perfekte Mädchen von Neben an, denn ich war auf Wunsch meiner Mutter einem Eiskunstlaufverein und einem Tanzverein beigetreten und hatte eines der höchsten Ansehen in Berlin, der andere Teil in mir war ein halber Kerl, denn ich liebte Fußball über alles und hatte außer meiner besten Freundin sonst nur männliche Freunde, wobei ich nicht wusste ob man sie wirklich Freunde nennen konnte. Jedoch musste ich auch sie, wie alles andere, hier zurück lassen. Da ich meine Oma eigentlich sehr gerne mochte, machte ich mir weniger Gedanken darüber, wie es war, sie zu besuchen und ab heute dann auch bei mir zu wohnen. In meiner Tasche, die neben mir lag hatte ich alles mögliche an wichtigem Zeug verstaut, das bekam sicher kein Anderer in die Hände. Da ich dem Gequassel des Radiomoderators nicht weiterhin zuhören wollte und meine Eltern wie fast immer lautstark diskutierten, setzte ich mir meine Kopfhörer auf, lehnte mich im Sitz zurück und richtete mein Blick starr aus dem Fenster. Ja mein Bruder war schon immer irgendwie das Lieblingskind gewesen, er hatte keine Verpflichtungen, bekam alles was er wollte und musste bei nichts mithelfen und das lag sicher nicht daran, das er erst sieben war, denn mit sieben musste ich bereits einen großen Teil des Haushalts erledigen.

Gerade hatte das Auto vor dem Haus meiner Oma gehalten und ehrlich gesagt, hatte ich das schöner in Erinnerung. „Ich schau mich hier mal um", rief ich meinen Eltern zu, sprang aus dem Auto und lief sofort davon. Meine Kopfhörer hatte ich um meinen Hals gelegt, immer hin wäre es gefährlich sie auf zu lassen, denn dann würde ich nichts mehr hören und mitbekommen. Hier gab es unzählige Bäume und ganz bestimmt kein gutes Internet, Grünwald war genau der Ort, in dem keiner freiwillig wohnen wollte, zumindest sah ich das so. Gedanken verloren ging ich durch die Straßen, an den meisten Häusern fehlte schon einiges an Putz oder irgendetwas war bereits heruntergekommen, schön war definitiv etwas anderes. Hier war alles ziemlich ruhig. Als ich jedoch eine Straße weiter ging, hörte ich Schreie, sie waren definitiv von einem Mädchen, so schnell ich konnte machte ich mich auf den Weg, diesen zu folgen. „Hey! Ihr da! Lass sie gefälligst in Ruhe!", schrie ich, als ich neun Jungs erblickte, die in einem Halbkreis vor einem circa 13 jährigen Mädchen standen. „Was wenn nicht?", rief einer von ihnen grinsend zurück. „Dann bekommt ihr es mit mir zu tun und ich schwöre euch, das wollt ihr nicht!", fauchte ich, zu schreien musste ich nun nicht mehr, da ich schon wesentlich näher gekommen war. „Wer bist du denn, wenn du dir das erlaubst?", wollte nun ein anderer wissen. „Das geht ich schon mal gar nichts an und jetzt verzieht euch bevor es hässlich wird", lautete meine Antwort drauf, „Und wagt es ja nicht, ihr nochmal etwas zu tun", damit ging ich direkt auf das Mädchen zu und stellte mich schützend vor sie, ich wusste schon ganz genau, wieso man keinen Jungs trauen sollte und dieses kleine Mädchen konnte sich gegen sie auch kein Stück wehren. Ich selbst war auch schon in solch einer Situation, damals standen meine angeblichen Freunde nur tatenlos neben dran, seit dem hatte ich mir geschworen, das es keinem anderen Mädchen mehr so ergehen sollte. „Na los Abmarsch", forderte ich auf, nach dem sich immer noch nichts tat. „Du wirst schon sehen was du davon hast auf der falschen Seite zu sein", fauchte nun ein braunhaariger Junge, der ungefähr in meinem Alter war. „Ich kann gut selbst entscheiden was hier falsch ist", meinte ich trotzig, lies aber nicht locker. „Muss ich euch in die Eier treten oder bewegt ihr euren Hintern auch von alleine hier weg?", nach dieser Ansprache gingen sie endlich. „Tut mir leid Kleine, ich hoffe sie lassen dich von nun an in Ruhe", entschuldigte ich mich sofort. „Danke, das du mir geholfen hast, das geht jetzt seit fast drei Jahren so.", fing sie an zu erklären. „Ich bin übrigens Klette und du?", jetzt grinste sie mich an. „Vanessa", stellte ich mich vor und hielt ihr meine Hand hin.



Hey, das ist meine erste Fanfiction, aus der Hinsicht würde ich mich freuen, wenn ihr mir Rückmeldung gebt, wie ihr sie findet. Zur Info für alle: Ich bin und werde keine Writerin, die erst bei einer gewissen Anzahl an Reviews/Kommentaren das nächste Kapitel hochlädt, denn ich schreibe aus Spaß. 
Liebe Grüße Elenchen <3

Disclaimer:

Alle hier vorhandenen Personen gehören rechtmäßig Joachim Masannek, mir gehört nur die Storyline, welche sich eher an die Filme richtet (Damit meine ich aber nicht das ich irgendwas aus den Filmen eins zu eins so übernehme, sondern das die Beziehungen der Charaktere später mehr oder weniger auf denen der Filme beruhen.)

Don't want to stay here ❥︎LeonessaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt