„Du hast dich für mich mit den wilden Kerlen angelegt", klärte sie auf, nachdem ich sie gefragt hatte, wer das eigentlich war. „Die wilden was?" - „Na die wilden Kerle, so gut wie jeder hat Angst oder zumindest Respekt vor ihnen, wenn du einmal gegen sie bist hast du quasi verloren", erzählte sie weiter. „Oh das werden wir noch sehen", gab ich nur kurz zurück. „Ach übrigens Klette, hier hast du meine Nummer, wenn was ist, kannst du immer anrufen", ich hob ihr einen kleinen Zettel hin, welchen sie auch sofort nahm. „ Sag mal, wo kommst du eigentlich her? Ich hab dich hier noch nie gesehen und man kennt hier eigentlich jeden", erkundigte sie sich. „Ich komme aus Berlin, eigentlich wollte ich gar nicht erst hier her kommen. Bald bin ich sowieso wieder weg", gab ich selbstsicher zurück. „Schade, das du nicht hier bleiben willst", antwortete sie darauf hin. Auch wenn ich die Kleine gerade erst kennengelernt hatte, war sie mir schon ans Herz gewachsen. „Ich muss jetzt aber auch los, bis.. ehm irgendwann, Klette", verabschiedete ich mich dann. Ich stand wieder auf und ging weiter. Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass ich bereits zwei Stunden unterwegs war. Es war also wirklich Zeit, zurück zu gehen. In der Hoffnung, das ich den Weg noch wusste, sonst musste ich eben jemanden Fragen oder Google verwenden. So schlecht konnte mein Orientierungssinn auch wieder nicht sein. Zumindest kamen mir die meisten Straßen, durch die ich gerade ging sehr bekannt vor. Irgendwann hatte ich es dann geschafft, das Haus meiner Oma wieder zu finden, dabei bin ich keinem einzigen Mensch begegnet. Samstag Abend schauen die wohl alle Fußball, zumindest hatten wir das früher immer gemacht. Die heutige Begegnung mit diesen Jungs hatte mir schon klar gemacht, warum ich nicht hier leben wollte, denn ich war wirklich nicht für ein Dorf Leben gemacht. Nun drückte ich meinen Finger auf die Klingel, das Auto meiner Eltern stand nicht mehr in der Einfahrt, sie waren wohl gegangen, so ganz ohne Verabschiedung, sie hätten mir wenigstens schreiben können, das sie gehen. „Ach Vanessa, da bist du ja", grüßte meine Oma mich freudig. „Ich freu mich auch dich zu sehen, Oma", gab ich zurück. „Komm doch mit rein, du bist bestimmt hungrig, nach der lagen Fahrt und der Erkundung von Grünwald", da konnte ich ihr nur zustimmen, mir war gar nicht aufgefallen, wie hungrig ich eigentlich war. Ich nickte zustimmend und folgte ihr ins Haus. Im Flur standen schon meine Koffer, überall hingen Bilder, von Opa, von meinen Eltern, von meinen Onkel und Tanten, auch von mir hingen hier ein paar Bilder, auch wenn ich mich kein Stück daran erinnern konnte, wie diese allen entstanden waren. Vielleicht war ich doch öfter hier, als ich gedacht hatte, denn wenn ich ehrlich war, konnte ich mich an all das erinnern, was es hier in Grünwald gab, obwohl ich so lange nicht hier gewesen war. Im Wohnzimmer, neben dem sich auch direkt das Esszimmer befand, stand eine große Couch, vor der ein veralteter Fernseher abgestellt war. Auf dem Esstisch stand bereits schon alles fürs Abendbrot bereit. „Und wie findest du Grünwald? Ist nicht der Luxus, den man aus Berlin kennt, stimmts?", ich glaubte, sie wusste schon ganz genau bescheid, somit nickte ich einfach. „Bis heute morgen wusste ich gar nicht, dass du kommen würdest. Ich habe dir das Zimmer oben links frei geräumt, hoffentlich gefällt es dir", fügte sie dann hinzu. „Danke", gab ich etwas verblüfft zurück, ich hätte damit gerechnet, das ich als einzige nicht davon wusste. Meine Koffer, die immer noch im Flur standen trug ich einzeln die Treppe hoch und brachte sie in das Zimmer. Überall waren hölzerne Möbel, mit Sicherheit hätte ich die nicht ausgesucht. Da mir jedoch sowieso nichts anderes übrig blieb, verstaute ich so gut es ging mein Zeug. Ab morgen musste ich hier auch noch zur Schule gehen, für insgesamt drei Jahre. „Vanessa, Schätzchen, könntest du das bitte in der Eisdiele abgeben? Von den Wessels, ist eigentlich die einzige Eisdiele hier", hörte ich Oma von unten rufen. „Ja wieso nicht", vielleicht wäre es praktisch, zu wissen, wo sich die einzige Eisdiele im Dorf befindet. Ich nahm ihr auf dem Weg nach unten den Umschlag und das kleine Päckchen ab. Bei Google Maps fand ich den Standort sofort. Da ich nichts anderes hatte musste ich eben laufen. Nach dem ich mich auf dem Weg meiner Meinung nach oft genug verlaufen hatte, war ich auch endlich angekommen. Vorsichtig betrat ich das Gebäude. „Hallo, was kann ich für dich tun?", wollte ein nett aussehender Mann von mir wissen. „Oh ich suche einen Herr Wessel, meine Oma hat mir aufgetragen ihm das hier zu geben.", lautete meine Antwort darauf. „Das bin ich. Sag mal, bist du Vanessa? Deine Oma hatte schon angekündigt, das du demnächst kommst.", schnell über gab ich den Brief und das Päckchen und nickte. „Du bist neu in Grünwald stimmts?", quasselte er weiter, „Ich hab einen Sohn, in deinem Alter, vielleicht versteht ihr euch gut", oh bitte nicht, ich meine der Mann war echt nett zu mir, obwohl er mich nicht kannte, mit seinem Sohn wollte ich trotzdem nichts zu tun haben, wenn ich hier nämlich noch mehr Freunde fand, müsste ich hier bleiben. „Oh, ja bestimmt, aber ich muss jetzt los.", murmelte ich dann. „Oh, du willst nicht noch ein bisschen bleiben? Es gibt da noch so viel zu erzählen", nun sah er mich etwas traurig an. „Nein, ich hab morgen meinen ersten Schultag und Oma bringt mich noch um wenn ich nicht rechtzeitig zum Essen wieder zuhause bin.", erklärte ich, „War aber schön mit dir gesprochen zu haben, ähm..."- „Joachim"- „Joachim", wiederholte ich kurz.
Somit endet das 2. Kapitel hier auch. Ich bemühe mich sehr, das in den nächsten Tagen ein weiteres kommt. Was haltet ihr davon wenn jeden zweiten/dritten Tag ein Kapitel kommt? Lasst es mich wissen
Elenchen <3
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Don't want to stay here ❥︎Leonessa
FanficVanessa ist gerade mal 15 als sie zu ihrer Oma nach Grünwald zieht. In Grünwald gibt es eine Person die ihr total den Kopf verdreht. Wegen einem großen Fehler will sie so schnell es geht wieder weg. #1 Nerv •17.5.21• Authors Note: Ich werde mich dr...