15. Following the Storyline

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Anstatt überrascht zu bremsen, trat Jerry versehentlich auf das Gaspedal.

Als er merkte, was passiert war, trat er natürlich wieder auf die Bremse, und in dem Bemühen, nicht gegen ihn zu fliegen, stieß ich schließlich gegen meine Tür. Ich musste mir merken, nicht mehr mit Jerry zu reden, wenn ich mit ihm fahren würde, in Anbetracht seiner ADHS.

Ich dachte mir natürlich, dass er völlig aufgelöst sein musste. Ich war völlig aufgelöst. Und wütend auf mich selbst, weil ich es ihm so gesagt hatte - ich hätte rücksichtsvoller sein sollen. Aber ich wollte nicht einmal daran denken, was ich getan hätte, wenn ich etwas anderes getan hätte.

"Jerry.", begann ich und versuchte, ihn zu trösten. "Schau, es ist okay. Sie ist deine Zeit nicht wert. Der Typ, mit dem sie geflirtet hat, war überhaupt nicht so cool wie du. Und nicht modebewusst. Und ... oh Jerry, ich wollte nicht, dass du es so erfährst, aber du musstest es wissen, weil -"

Jerry lachte schon wieder. Er war knallrot und kringelte sich fast vor Lachen. Offensichtlich wollte er es nicht wahrhaben und wurde verrückt. Ich musste etwas tun, um ihn zu helfen. Es war alles meine Schuld. Na ja, hauptsächlich Emilys, aber egal.

Er atmete einmal tief durch. In seinem linken Auge war eine Träne. OhmeinGott, dachte ich. Was habe ich getan?

"Du denkst, dass Emily meine Freundin ist?", wollte er wissen und lachte immer noch ein wenig.

Moment, was? "Ja.", sagte ich. "Ich meine, was?"

Er schüttelte seinen Kopf. "Sadie.", begann er. "Emily ist nicht meine Freundin. Sie ist nur eine Freundin - meine beste Freundin, um genau zu sein. Ich kenne sie, seit wir im Kindergarten waren. Es wäre, als würde ich mit Steph ausgehen oder so."

"Oh.", erwiderte ich, wurde knallrot und fühlte mich wie der größte Idiot der Welt. "Also, warte. Du bist nicht zumindest heimlich in sie verliebt?"

Er verdrehte die Augen. "Nicht in diesem Leben."

"Oh.", wiederholte ich und versuchte mich zu erholen. "Nun, sie hat trotzdem mit diesem Riley Typen geflirtet."

Jerry lachte laut auf. "Das.", sagte er, "Liegt daran, weil Riley ihr Freund ist." Er erschauderte. "Und er wird, und ich zitiere 'mich mit seinen Fäusten daran erinnern', wenn ich das jemals vergesse."

Ich zog eine Augenbraue in die Höhe. "Er wird was?"

Er zuckte mit den Schultern. "Er ist irgendwie paranoid ihretwegen,  was cool ist, schätze ich. Aber er ist davon überzeugt, dass ich versuche, sie zu stehlen."

Ich dachte darüber nach. "Nun, vielleicht sollte er lernen, ihr zu vertrauen."

"Oh, er vertraut ihr.", lachte Jerry. "Er vertraut nur mir nicht. Ich schätze, das liegt daran, weil ich so umwerfend sexy bin, was?", er wackelte mit seinen Augenbrauen.

Ich beschloss, dass es das Beste wäre, nicht darüber nachzudenken, also antwortete ich nicht. Jerry runzelte die Stirn und zog eine Augenbraue in die Höhe, vermutlich weil ich mich wie ein Scheißhaufen benahm. 

"Jerry.", quiekte ich hervor.

"Ja?"

"Mein Dad heiratet Dru."

Ich glaube nicht, dass es das war, was er von mir erwartet hatte - wie hätte es auch sein sollen? - denn er sah frustriert aus. Er schüttelte seinen Kopf. "Was?", blinzelte er.

"Flor und Lucys Mutter. Sie und mein Vater werden heiraten.", würgte ich hervor

"Aber sie kennen sich doch kaum." Er zog seine Augenbrauen zusammen. "Sie können sich nicht länger, als ein paar Monate kennen."

Cinderella never saw this one coming | deutsche ÜbersetzungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt