Kimberly Gordon - Der neue Avenger (𝖡𝖺𝗇𝖽 1) ✔︎

14 | Winter Soldier

Ungeduldig beobachtete ich den Kampf zwischen den beiden und hatte selbst mühe, nicht dazwischenzugehen.

»STEVE!«, rief ich lautstark, als dieser von Bucky mit dem Rücken gegen einen Felsen geschleudert wurde, machte mich aber direkt wieder klein, als dieser mich erblickte.

Steve stand angeschlagen auf und überraschte seinen alten Freund von hinten. Mit einem gezielten Schlag in den Nacken schaffte er es Bucky auszuknocken. Dieser sank zu Boden und blieb bewusstlos liegen.

»Oh mein Gott, er hat es geschafft«, meinte ich erleichtert und stand auf.

»Kann mir mal jemand helfen ihn in den Jet zu tragen?«, fragte Steve uns dann und deutete dabei auf Bucky.

»Was hast du vor?«, beantwortete ich seine Frage mit einer Gegenfrage.

»Ich werde ihn mit zum Tower nehmen und ihn dort in eine Zelle sperren«, erwiderte er und Clint nickte.

Zusammen trugen sie Bucky in den Jet und legten ihn dort auf den Boden. Mir war jedoch etwas mulmig zumute, denn keiner wusste, wie lange er bewusstlos sein würde. Was wäre, wenn er aufwacht und uns im Jet alle angreifen würde?

»Alles okay Kim?«, hakte Nat nach, aber ich zuckte nur mit den Schultern.

Sie verstand meine Besorgnis, denn auch sie fand es sehr riskant - doch sie wusste auch, dass man gegen Steve nicht ankam. Unruhig rutschte ich auf meinem Sitz hin und her und sah immer wieder nach hinten - nach Bucky. Steve saß die ganze Zeit bei ihm und sah sehr nachdenklich aus, konnte mir aber auch vorstellen, dass er Angst hatte, sein Freund würde sich nie mehr an ihn erinnern.

»Wir sind da«, meinte Clint schließlich und landete den Quinjet auf dem Dach des Towers.

Erleichtert stand ich auf und verließ als Erstes den Jet. Anders als erwartet, kam Bucky wach aus dem Jet und als ich das sah, zuckte ich kurz zusammen.

»Alles gut«, beruhigte mich Nat und legte ihren Arm um meine Schultern.

»Steve hat ihn kurz vorher gefesselt. Er kann dir nichts tun«, versicherte sie mir.

Doch als Bucky mich entdeckte, sah er mich an und das mit einem Blick, dass es mir eiskalt den Rücken runterlief.

»Scheinbar weiß er noch wer ich bin«, flüsterte ich und hielt meine rechte Hand auf meine Narbe.

Ich schüttelte den Kopf und lief dann ins Gebäude, während Steve seinen alten Freund in eine Zelle brachte.

»Was ist denn hier los?«, wollte mein Vater dann wissen, als dieser auf Nat und mich zukam.

»Wir haben denjenigen gefunden der Kim angeschossen hat, er ist ein alter Freund von Steve..«, fing Nat an zu erzählen, doch mein Vater ließ sie kaum noch zu Wort komme.

»Ich hab' mich wohl verhört«, erwiderte er schon leicht angepisst.

»Lass mich doch mal ausreden Tony und setz dich hin«, meinte Nat verärgert, während ich mich auf die Couch fallen ließ.

»Er heißt James Buchanan Barnes und war damals der beste Freund von Steve. Als er den Marschbefehl bekam und schließlich dem 107. Infanterie-Regime zugeteilt wurde, haben sich die beiden nicht mehr regelmäßig gesehen. Bei einem Einsatz in Italien wurde ein Großteil des Regimes allerdings von Hydra gefangen genommen, unter anderem auch Bucky...«, fuhr sie fort und holte sich erst mal was zu trinken.

Mein Vater sah immer noch alles andere als begeistert aus, doch er hielt seinen Mund und hörte Nat aufmerksam zu.

»Nach dem Supersoldat-Experiment hat Steve als Captain America ihn und hundert weitere aus dem Hydra Lager befreit. Doch bei einem Einsatz in den Alpen stürzte Bucky von einem Zug und wurde seitdem für tot gehalten.«