Tara und Thomas gehen ins Kino

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Am Samstag hatte Thomas es geschafft und eine erste Struktur in die chaotische Eigenbauanleitung gebracht. Erwartungsvoll spazierte Thomas um kurz vor 19.00 Uhr zum Gloria Kino, das nicht weit von seiner Wohnung lag.

Es war ein warmer Sommerabend. Thomas trug ein ungebügeltes, aber teuer aussehendes grüngestreiftes Hemd und einen zerknitterten, sandfarbenen Leinenanzug, der seine besten Jahre sichtbar schon hinter sich hatte. Er fühlte sich gerade viel aufgeregter, als er es bei den Treffen mit seiner ersten großen Liebe vor vielen Jahren gewesen war. 

Das Kino hatte einen kleinen Biergarten im Eingangsbereich. Dort sah er Tara im Gespräch mit einer schlanken Frau in einem eleganten Sommerkleid, die vielleicht zehn Jahre älter war als Tara, im Gesicht aber Ähnlichkeiten hatte. Zwei Kinder, ein Junge von vielleicht fünf und ein Mädchen von vielleicht acht Jahren, jagten sich gegenseitig um die Tische in dem kleinen Biergarten, beaufsichtigt von einem cirka  vierzigjährigen Mann, in einer zu engen Jeans, über der sich ein deutlicher Bauchansatz abzeichnete.

Tara trug für den Kinobesuch einen kurzen, ausgefransten Jeansrock, ihre Gladiatoren-Sandalen und ein viel zu großes T-shirt, mit einem Foto von Clint Eastwood aus dem Film "Dirty Harry" und dem Spruch "Go Ahead Make my Day, Punk".

Thomas fühlte, wie das Gefühl der Freude sie zu sehen, sein Herz schneller schlagen ließ.

Tara winkte Thomas zu und küsste ihn auf den Mund, als er freundlich lächelnd zu den beiden geschlendert war. "Hey, das ist Isa, meine ältere Schwester. Wir haben uns schon ewig nicht mehr gesehen und uns zufällig hier getroffen." Tara stellte ihn ihrer Schwester mit einem kurzen: "Und das ist Thomas. Wir wollen jetzt gleich ins Kino" vor und ignorierte bewusst den neugierig  fragenden Blick ihrer Schwester.

Thomas gab Isa höflich und mit einer kleinen Verbeugung die Hand. "Ich freue mich sehr, Sie kennenzulernen. Wollen Sie auch ins Kino?"

Isa wirkte verblüfft, wie knapp Thomas von ihrer Schwester vorgestellt wurde und war  auch über Thomas altmodisch höfliche Art der Begrüssung erstaunt, lächelte dann aber sehr freundlich.

"Hallo Thomas. Sollen wir uns nicht einfach duzen? Schön Dich kennenzulernen. Wir wollten grad nochmal ein bischen bummeln und vielleicht für die Kids was einkaufen. Shopping." Sie zeigte auf die beiden Kinder und den Mann in der zu engen Jeans und winkte sie heran. "Also, das ist Robert, mein Mann und das ist der Ludwig und das ist die Julia. Schaut mal Kinder, das ist der Thomas, der neue Freund von Eurer Tante Tara."

Isa schaute ihre Schwester direkt an: "Stimmt doch, oder". Ehe Tara überhaupt antworten konnte, hatte sich Isa schon wieder ihren Kindern zugewandt: "Die beiden gehen jetzt gleich hier ins Kino. Aber bestimmt besuchen sie uns bald mal daheim."

Thomas stand freundlich lächelnd daneben und überliess es Tara, ihrer Schwester zu antworten.

"Wieso siehst Du denn schon so alt aus, wo Du doch ihr Freund bist?" fragte Julia ziemlich direkt.

"Naja, wahrscheinlich weil ich ja schon auch etwas älter bin als Eure Tante." Thomas überlegte angestrengt, was er noch Harmloses antworten könnte, als Isa energisch rief: "Kommt Kinder, wir müssen jetzt los, eh die Geschäfte zumachen. Tschüss, Ihr Beiden. Und viel Spass im Kino! Ich meld mich bei Dir, Tara. Gleich am Montag! Und dann treffen wir uns. Unbedingt! Irgendwann die nächste Woche! "

Die Familie im Schlepptau, marschierte Isa mit der Familie in Richtung Innenstadt. Die Kinder winkten Thomas im Weggehen zu.

Tara nahm Thomas Arm und legte ihn um ihre Schultern. "Das war jetzt echt Zufall. Ich hab meine Schwester mindestens schon ein Jahr nicht mehr gesehen. Obwohl sie eigentlich voll in Ordnung ist. Sie hat mich immer gegen die Eltern verteidigt. Mir immer geholfen, wenn ich mal total pleite war. Aber sie will auch, daß ich mich wieder mit den Eltern vertrage. Friede, Freude, Eierkuchen. Und da steh ich nicht so drauf. Die Eltern wollen, daß ich genauso werde meine Schwester. Solide. Und am liebsten Steuerberaterin. Oder Beamtin. Oder am allerbesten einen Steuerberater oder Beamten heirate. Und Enkelkinder kriege. Wie meine Schwester!"

Tara hatte sich in Rage geredet und merkte, daß sie anfing zu lamentieren. "Was machen denn eigentlich Deine Eltern jetzt?" fragt sie neugierig. "

"Mein Vater ist gestorben. Kurz nachdem ich geheiratet hatte. Herzinfarkt. Meine Mutter lebt mit ihrem neuen Lebensgefährten an der Nordsee. Das Ingenieur-Büro hat sie an die Angestellten verkauft. Ich besuch sie ab und zu. Meist zu Weihnachten und zu ihrem Geburtstag. Vielleicht fahren wir ja mal zusammen?"

Tara grinst. "Da wird Deine Mutter sich sicher freuen. Eine tätowierte Schwiegertochter, die ihre Enkelin sein könnte."

"Meine Mutter ist hart im Nehmen. Die findet Dich bestimmt interessant und löchert Dich mit Fragen. Zum Beispiel ob Du keinen besseren finden konntest als ausgerechnet mich", lachte Thomas und umarmte Tara und küsste sie auf den Mund. Tara presste sich an ihn, ihre Zunge leckte an seinen Lippen. Dann umkreisen sich ihre Zungen. Tara und Thomas fühlten sich, als hätte es die vergangenen Tage der Trennung nicht gegeben.

Tara spürte die Erektion bei Thomas und rieb sich ganz langsam an seinem Schwanz. Thomas streichelte mit seinen Händen über ihren Rücken und ihre Pobacken. Tara nahm seinen Kopf in ihre Hände und schaut ihm in die Augen. "Laß uns vielleicht lieber erstmal die Tickets holen. Dann suchen wir uns ein paar abgelegene Sitze irgendwo. Ich hab da so eine Idee, was ich gern heute mit Dir machen würde. Das Filmfoto vom Montag, das mit dem Zehennägel lackieren, hat mich irgendwie auf schräge Ideen gebracht. " 

PUNK GIRL PASSION (german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt