PUNK GIRL PASSION (german)

Das erste Date

Pünktlich um 19.00 Uhr wartete Thomas in der Abendsonne am Eingang des Einkaufscenters.

"Spießiger gehts ja kaum noch", hörte Thomas ihre Stimme hinter seinem Rücken.

"Aber trotzdem, die Klamotten stehen Dir echt gut. Irgendwie mag ich Deinen Look".

Thomas äußerte vorsichtshalber keine eigene Meinung zu ihrem Look.

Tara hatte einen relativ kurzen Schottenkaro-Rock an, der viel von ihren kräftigen Beinen zeigte, und darüber sah Thomas ihren etwas zu üppigen Bauchansatz. Unter dem schwarzen T-Shirt zeichneten sich deutlich ihre Brüste ab, die in einen eher knappen schwarzen BH gezwängt waren.

"Na, mein kleiner Spießer, hast Du alles gesehen? Gefällt es Dir? Ich hoffe, Du stehst nicht auf durchtrainierte Models?"

Thomas war sich nicht ganz sicher, was er jetzt antworten sollte und lächelte vorsichtshalber einfach nur. Er wusste eigentlich auch noch nicht so genau, wohin er mit seiner Verabredung eigentlich gehen sollte. 

"In meine Lieblingslokale vielleicht besser nicht", dachte er bei sich.

" Warum kaufen wir uns nicht ein paar Bier, und dann gehen wir hier um die Ecke in den Park". Tara nahm ihm die Entscheidung einfach ab.

"Ich steh den ganzen Tag drin in dem blöden Laden und mag jetzt einfach lieber irgendwo draußen sein. Einfach so auf der Bank sitzen".

Mit einem Six-Pack Bier vom Kiosk in der Hand, schlenderten sie zu einer Bank direkt an einem kleinen Bach, der sich durch den nahen Park schlängelte. 

Die Bank lag im kühlen Halbschatten der Bäume.

Tara nahm sich ein kaltes Bier.

"Ahh, Mann, das ist echt gut."

Sie schaute ihn an: "Jetzt erzähl doch mal. Was machst Du so? Wer bist Du? Du kaufst ab und zu Brot. Und Du ziehst Dich an wie ein Typ aus so einer englischen Fernsehserie.

"Die ist ja ziemlich direkt, viel Zurückhaltung scheint sie nicht zu haben", dachte sich Thomas. "Egal, jetzt sollte ich ihr auch einfach direkt antworten, sonst geht sie womöglich gleich wieder".

Er merkte plötzlich, dass er sich sogar freute, dass sie so direkt fragte. Thomas hatte schon lange nichts mehr über sich erzählt. Vielleicht war er deshalb etwas zu ausführlich, als er von seiner Scheidung vor 10 Jahren erzählte und seiner Arbeit als Übersetzer von Sachbüchern und technischen Texten.

Etwas zu beiläufig und cool erzählte er dann, dass er, vor seiner Scheidung,  mit seiner Frau fast 15 Jahre in China, Südafrika und in Uganda gelebt hatte.

"Hey, also, ich find das echt richtig spannend, was Du so erlebt hast. Da musst Du doch nicht so tun, als sei das irgendwie nichts Tolles. Das ist doch echt blöd, so ein Cool-Getue. Ich war immer nur hier in Deutschland. Und manchmal mit den Eltern in Spanien. Ferien. Da war es schön warm, aber sooo total öde. Nur Deutsche um einen rum, am Strand. Eigentlich wie zu Hause im Garten, nur wärmer, und  dass man auch noch den ganzen Tag die hässlichen Bäuche und faltigen Ärsche gesehen hat."

Das erste Bier hatte sie schon zügig weggetrunken, und sie machte sich das zweite auf.

"Und Du hast echt keine Freundin sagst Du? Du siehst doch noch ganz gut aus, für Dein Alter, mein ich. Und bist ja auch echt ganz nett und Alles. Brauchst Du denn keinen Sex?

Irgendwie lief das Gespräch jetzt nicht unbedingt so, wie er sich das gedacht hatte. So direkt wollte er eigentlich darüber nicht gefragt werden.

"Was machst Du denn eigentlich so, wenn Du nicht gerade Brot verkaufst?" versuchte  Thomas abzulenken.

Tara durchschaute sein Ablenkungsmanöver und grinste ihn an.