Sie redeten lange. Dass sie beide eine Gemeinsamkeit gefunden hatten, war ihr Glück.
Der Donner war dazu gekommen und der Regen hatte eingesetzt und prasselte über ihnen auf das Dach des Gebäudes. Die Schmerztabletten hatten angefangen zu wirken, doch im Gegensatz zum letzten Mal, schaffte Jeongguk es irgendwie wach zu bleiben.
Er erzählte so viel, wie seit langem nicht mehr und mit jeder Minute, die er mit Taehyung verbrachte, fühlte er sich weniger unwohl, verkrampft und verpflichtet dazu das Richtige zu sagen. Wenn Taehyung gerade nicht wütend und hoheitlich versteift war, war er ein überaus angenehmer Zuhörer.
Sie redeten, bis nicht mehr nur die schwarzen Regenwolken am Himmel hingen sondern auch die Sonne untergegangen war. Nur die Blitze in der Ferne zuckten ab und zu über den Himmel und der Regen prasselte auf das Dach.
Keiner von ihnen kümmerte sich darum das Licht einzuschalten.Jeongguk reichte Taehyungs überraschend tiefe Stimme und Taehyung reichte Jeongguks leises Lachen.
Erst als vorsichtig an der Tür geklopft wurde, verstummten sie beide.
„Wer ist da?", fragte Taehyung mit gedämpfter Stimme und Yoongi trat ein. Das Licht vom Flur stieß die Dunkelheit zurück und der Prinz kniff die Augen zusammen, um sich daran zu gewöhnen.
„Ich bin es, Hoheit", sagte Yoongi leise und schloss die Tür hinter sich. „Warum ist es hier so dunkel? Schläft er?"
„Ja", log Taehyung mit einem Lächeln auf dem Gesicht und Jeongguk musste grinsen, als Yoongi auf einmal zu flüstern anfing. So viel zu I don't give a fuck auf nahezu alles.
„Sehr gut. Ich wollte nur schauen, ob alles in Ordnung ist oder ihr euch wieder zerfleischt... wie beim letzten Mal."
„Nein, es ist..." Taehyung zögerte und sah zu Jeongguk, der die Augen geschlossen hielt und so tat als würde er leise vor sich hin schnarchen. „...alles in Ordnung."
„Sicher?"
Er nickte.„Ich hab's dir ja gesagt. Der Junge ist ein Guter. Man muss nur wissen, wie man ihn anpackt."
„Auf jeden Fall nicht mit der Masche Ich bin ein Prinz und du musst mich mögen", grinste Taehyung und Jeongguk öffnete die Augen, um seinen Blick aufzufangen. Als Yoongi sich jedoch umdrehte, schloss er sie schnell wieder und schnarchte weiter.„Das hätte auch bei jedem anderen nicht funktioniert. Sorry Tae, aber das war ein ganz mieser Plan", lachte Yoongi leise und setzte die Tüte ab, die er mitgebracht hatte. „Ich hab Suppe aus der Küche geholt. Du bleibst diese Nacht hier im Hotel, oder?"
„Ja, denke schon."
„Kein Ding. Gehst du dann noch auf dein Zimmer oder kuschelst du dich zu ihm ins Bett?"Der Prinz lachte nervös und Jeongguk verkniff sich ein Grinsen. Yoongi hatte also tatsächlich nicht gelogen, als er meinte, dass Taehyung etwas für ihn übrig gehabt hatte.
„Warum bist du so...?"
„Irgendeiner muss dich doch damit aufziehen, wenn Namjoon es schon nicht tut." Spielerisch stupste der Blonde ihn in die Seite, was Jeongguk zum Lächeln brachte. Es war offensichtlich, dass dieser Umgang nicht für seine Augen bestimmt war, aber trotzdem konnte er sich nicht davon abwenden. Sie sahen aus, wie Jeongguk sich das Verhältnis von Geschwistern vorstellte.„Ist er wenigstens ein bisschen netter gewesen als letztes Mal?"
„Tatsächlich..." Taehyung sah an Yoongi vorbei und Jeongguk erwiderte seinen Blick neugierig. Er hatte sich wirklich Mühe gegeben. „...gebe ich zu, dass ich ihn ein bisschen schnell verurteilt habe."
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Coup d'état ⇢ Taekook
Fanfiction„Der Prinz hat um deine Hand angehalten", verkündete sein Vater und sah ihn an, als würde er Jeongguk nach fünf Jahren purer Ignoranz endlich wieder einen gewissen Wert zuschreiben. Für etwa eine Minute war es ganz still. Nur die Beatles dröhnten un...